Hilfe ich muß vor Gericht (als Zeuge)

Gibt es eigentlich eine Kleiderordnung im Gericht?

Also bei Salesch und co. sitzen ja manchmal Leuten in Sachen die unter aller S** sind. Aber kann man wirklich erscheinen wie man gerade lustig ist?

Zitat

Original geschrieben von andi2511
Achte ansonsten einfach auf die Schreiber oder den Staatsanwalt Da hatte ich nämlich schon sehr (!) peinliche Erlebnisse!

Erzähl mal!

Zitat

Original geschrieben von Smover
Gibt es eigentlich eine Kleiderordnung im Gericht?
...

Aber kann man wirklich erscheinen wie man gerade lustig ist?

Nein, eine Kleiderordnung gibt es nicht, man sollte aber darauf achten, wie ein mögliches Outfit auf andere Personen, wie Richter, Staatsanwalt, etc. wirken könnte ...

Zitat

Original geschrieben von driftwood
Kleiner Tipp:

Bei den meisten (allen?) Gerichten musst du durch eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen. Da nehmen sie dir sogar kleinste Taschenmesser etc ab, also möglichst wenig Krams in den Taschen haben, dann dauert es nicht so lange.

LOL, sind eher die wenigsten Gerichte in D, bei welchen du derartiges vorfindest. In Ba-Wü nur beim Oberlandesgericht (OLG).

Kleiderordnung gibt es nicht. Bei Salesch wird diesbezüglich etwas übertrieben, wobei ich mich schon manchmal wundern muss, wie manch einer da aufkreuzt...

Die Do-Nots hat andi2511 ja schon aufgeführt.

Natürlich bietet es sich an, als Zeuge die Wahrheit zu sagen, nichts hinzuzufügen und nichts wegzulassen. Aber dies sagt dir der Richter noch explizit.

Oft werden gleich zu Beginn alle Zeugen in den Saal gerufen und belehrt. Danach wieder rausgeschickt und dann einzeln aufgerufen. Nach deiner Aussage kannst du entweder wieder gehen und deine Entschädigung für etwaigen Lohnausfall und Reisekosten abholen oder, wenn, wie zumeist, die Verhandlung öffentlich ist, dir den weiteren Verlauf anschauen (natürlich bekommst du dafür keine weitere Entschädigung für etwaigen Lohnausfall ).

Viel Spaß!

Z.

EDIT:

andi2511:

Warum hast du eigentlich aufgehört Jura zu studieren?

Noch ein paar Do-Nots:

Wenn der Richter erklärt, man müsse die Wahrheit sagen, sollte man besser nicht antworten: "Ich muß gar nichts".

Ebenso sollte man sich die Anmerkung "Das ist hier ja wie bei den Nazis" verkneifen.

(Das sind übrigens Fälle, die wirklich passiert sind)

Danach natürlich den Weg zur Kasse erklären lassen und natürlich nicht vergessen, den Richter auf dem Formular unterschreiben zu lassen.

Die Schleuse gibt es auch bei unwichtigeren Gerichten. Ich habe da mit einem vergessenen Handy schon manche Schleuse und den zugehörigen Wachmann in den Wahnsinn getrieben

Viel witziger ist es doch, wenn man nach etwa 1 1/2 Jahren zu einem Prozeß als Zeuge geladen wird und man sich an die Umstände so genau gar nicht mehr erinnert.
Es ging damals darum, daß ein Zivikollege und ich einen Patienten hatten, der auf einem Werksgelände ausgerutscht war und sich ein Bein brach.
Er verklagte die Firma und u.a. ich wurde geladen.
Allerdings hatte ich zwischenzeitlich schätzungsweise 200 andere Notfälle und Aktionen, so daß ich bei bestem Willen nicht erinnern konnte, wo gestreut war, wo nicht, wo der Patient lag etc.. Meine Aussage war so gut wie nicht verwertbar.

Was den Ablauf angeht, mach Dir keinen Kopp, frag direkt am Empfang nach, bring die Ladung mit und dann wird man Dir schon sagen, wie das abläuft.

Zappi:

Zitat

LOL, sind eher die wenigsten Gerichte in D, bei welchen du derartiges vorfindest. In Ba-Wü nur beim Oberlandesgericht (OLG).

Jaja, habe ich auch gedacht, als ich in der Weltstadt Bielefeld zum Amtsgericht musste. Aber seit dem 11.09.2001 hat sich manches geändert.

Und da hat der Justizwachtmeister schon eigenartig geschaut, als er meinen Tascheninhalt untersuchte. Ich hatte einen Lockpick in der Tasche (für die, die es nicht kennen: ein Werkzeug zur "schlüssellosen Schlossöffnung"), rein aus Spass, weil Lockpicking ein interessanter Zeitvertreib ist.

Also Vorsicht, mag ja sein, dass es in Hilpoltstein noch nicht so weit ist, aber ich hab ganz schön dämlich geschaut ...

Zitat

Original geschrieben von driftwood
Ich hatte einen Lockpick in der Tasche (für die, die es nicht kennen: ein Werkzeug zur "schlüssellosen Schlossöffnung"), rein aus Spass, weil Lockpicking ein interessanter Zeitvertreib ist.

Ich nehme an, du warst Angeklagter ...

nene, reine Erbschaftsangelegenheit.

Ich betreibe Lockpicking vorrangig mit EIGENEN Schlössern.

Sonst würde ich das wohl kaum hier ausbreiten ...