Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?

  • Google wirbt auch nicht mit Datenschutz. Amazon wirbt ebenfalls nicht expressis verbis mit fairen Beschäftigungsverhältnissen.


    Aber alle drei Unternehmen haben es geschafft, Marken zu entwickeln, die sehr emotional sind, sehr positiv bewertet werden und in die viele Menschen ein großes Vertrauen setzen, die manchen Menschen sogar so etwas wie Heimat zu geben verstehen. Und dieser hohe emotionale Wert ist es, der in einem relativ starken Kontrast zu fragwürdigen Herstellungsbedingungen steht, die bei vielen, vielleicht sogar bei den meisten Menschen emotional negativ konnotiert sind.


    (Bei Amazon ist es leider so, dass man, wenn man auf englischsprachige Literatur angewiesen ist, nicht ohne Weiteres auf die konventionellen Buchhandlungen ausweichen kann. Diese können einem leider so manches Buch nicht besorgen, was man über Amazon.co.uk innerhalb von drei Tagen auf dem Schreibtisch liegen hat.)

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Da schwingt einer aber die Fremdwörter-Keule...


    Ob und wie sehr ein Konsument mit der jeweiligen Marke durchsetzt ist und wie dieser die Marke bewertet ist sehr individuell. Ich finde auch deine Marken (Apple mal ausgenommen) nicht ideal für die Beschreibung von emotionalisierenden Marken. Die Wahl für Amazon oder Google ist viel zu rationalisiert (Preis und Ergebnis/Historie). Apple ist sicherlich das beste Beispiel für augmentierten bzw. potentiellen Nutzen.


    Wir kommen aber zu weit ab.


    Für mich besteht nach wie vor keine große Diskrepanz in einer emotionalen Marke und der ausgelagerten Produktion der Geräte bei einem Großkonzern der seinen Mitarbeitern (aus europäischer Sicht deutlich) zu wenig bezahlt (emotional, nicht gesetzlich). Nur nochmals als Erinnerung: Foxconn zahlt seinen Mitarbeitern als Einstiegsgehalt 215€ pro Monat. Das Durchschnittseinkommen in China liegt bei 200€ und der gesetzliche Mindestlohn pro Monat liegt bei 180€ - das bedeutet Foxconn bezahlt gut 19% über Mindestlohn.


    Sicherlich kann alles besser sein, aber der lokale Vergleich ist eben auch entscheidend.

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Welche Markenversprechen? Ich kann mich nicht entsinnen, dass Apple mit besonders fairen Herstellungsbedingungen wirbt. Woraus sich die Frage nach der besonders großen Diskrepanz stellt.


    Tut Apple aber, siehe Apple Supplier Responsibility

  • Okay, wusste ich nicht bzw. war mir nicht geläufig. Aber wenn ich mir das so ansehe, ist es ja wirklich vergleichsweise transparent und Apple versucht zumindest etwas zu erreichen.


    Ach ja, wenn Apple nun 50% mehr zahlt, dann wird die Börse entsprechend reagieren und dann kommt derAL wieder und sagt es läuft ja nur noch schlecht mit Apple :D

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  • Und dass Apple mit dieser Politik wirbt, hat sicher auch etwas mit den Debatten um Foxconn in der vergangenen Zeit zu tun. Die Diskussion darum gibt es ja nicht erst seit gestern. ;)


    BTW: 'ethical at all times' - da nimmt ein Unternehmen den Mund relativ voll.

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  • Klar, Apple steckt sogar die Mehrwertsteuer in die eigene Tasche. :p


    Wieviel verdient Samsung an einem S3 LTE? Oder Nokia an einem Lumia 920? Oder Blackberry an einem Z10?


    Zitat

    Original geschrieben von Matchacom
    Langsam Nervt diese permanente Medienpräsenz von Apple.
    Die kommen einem langsam vor wie ein Kind mit ADSH oder wie sich das sonst so nennt.

    Ich frag' mich ja, warum Apple soviel Interesse hervorruft. Auch bei Leuten, die ja eigentlich garnichts davon halten.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Ich frag' mich ja, warum Apple soviel Interesse hervorruft. Auch bei Leuten, die ja eigentlich garnichts davon halten.


    Da könnte ich dich nun fast selbst zitieren, denn was hast du vor 1-2 Monaten mal geschrieben...
    ...so nachdem Motto ist es Neid...


    Vlt trifft es in der Tat für einige so zu.
    Die Geräte funktionieren und harmonieren eben einfach von Werk aus sehr sehr gut (abgesehen kleinere Probleme
    die es überall gibt).


    Aber es gibt "Poster" die gerade in diesem Thread so überheblich sind, die selbst ich sehr lange ernst nahm,
    allerdings dann mal in ein anderen Teil schaute und sah, dass der Einleitungssatz für "ihr" Produkt
    aus einer negativ Schlagzeile von Apple entspringt...


    Vielen geht es hier nicht um Technik, Hauptsache mal gegen Apple.
    Da fehlt aber auch jeglicher Weit- und Durchblick...


    ...oder doch Neid...?



    P.S.: Uelmuek hat da völlig Recht. Man muss mal einen nationalen Vergleich sehen!
    Und Samsung LCDs werden auch mit wahnsinnig tollen Arbeitsbedingungen produziert... (Lange vor Apple)
    Also lesen verursacht hier schon sehr oft Kopfschütteln.


    ALLE Hersteller sollten gemeinsam etwas positives bewirken, aber einer allein... Da träumen manche wirklich.
    Jetzt kommt dann wieder das Apple damit wirbt. . . . . usw. usw.


    Bringt alles nix... Lieber über die Technik und Fakten reden :top:

  • Zitat

    Gleiches gilt hier nun mal auch für Apple. Samsung, HTC, LG, ... werden teils auch fremdfertigen lassen und zwar zu ähnlichen Tarifen. Und Apple kann nicht mal eben so den Zulieferer wechseln wenn dieser nicht genau die Vorgaben bzgl. Sozialengagement einhält. Wie will man denn einen anderen Zulieferer finden, der mal eben ca. 80 Mio. Produkte pro Quartal herstellen kann?


    Warum gerade Apple?
    Apple ist halt das Paradebeispiel, wie man rücksichtslos und Ignorant zu einem haufen Geld kommt.
    Vorausgesetzt man findet Kunden denen es schlicht und ergreifend "schei....egal" ist, unter welchen bedingungen ein Produkt hergestellt wird.
    Davon hat Apple reichlich bzw. viele wissen es aber ziehen den Lifestyle etc. ihrem Gewissen vor.
    Gewissen und Kapitalismus passt eh nicht zusammen und warum sollte man bei sich selbst Anfangen, wenn angeblich alle anderen ihr Konsumverhalten eh nicht ändern?


    Woher weiß man das denn so genau?


    Ich Persönlich kaufe zb. nur Regionale Lebensmittel, KIK und co Nein Danke.
    Kaufe zb. auch bei meinem Reifenhändler vor Ort, auch wenn 20 KM weiter ein Reifendiscount ist etc..
    Auch bei der Kleidung kann man gezielt kaufen, man muss sich nur vorher Informieren.
    Sofern man das überhaupt will?


    Aber viele wollen das gar nicht, nur die wenigsten sagen wir wollen das nicht.
    Nein es werden Typische Phrasen gedroschen, auch wenn man Persönlich davon nix hat.
    Es wird mit Wirtschaftlichkeit und Effizienz Argumentiert.
    Nur selber zahlt man für ein Produkt, welches bei Release schon Technisch veraltet ist Höchstpreise und das obwohl der Konzern schon im Geld schwimmt.


    Das geilste ist, sobald etwas Kritik auftaucht, verhalten sich viele Apple User als ob man ihre Mama der Prostitution bezichtigt hätte.


    Ein merkwürdiges Verhalten für Menschen, die glauben das Sie Rational und überlegt handeln.


    Das Appleforum sollte wirklich eine geschlossene Benutzergruppe sein bzw. nur auf Anfrage freigeschaltet werden.
    Das Prinzip hat sich bestens bewährt, ist wie mit den Anstalten, dort sind nur die die da auch hingehören bzw.reinwollen.


    Vieles was hier geschrieben wird sprüht vor Arroganz und überheblichkeit und das nur weil man einen extrem überteuerten Preis gezahlt hat?
    Scheint ein Privileg zu sein, wenn man in der Lage ist Geld aus dem Fenster zu schmeißen und anderen weißmachen zu wollen, das es das unbedingt wert ist.


    Weil es ja von Apple kommt^^


    Apple ist einfach unsymphatisch siehe auch solcher Aktionen:


    http://www.heise.de/newsticker…ffen-geplant-1797729.html

    Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand.

  • Nicht nur auch, sondern gerade Apple, weil im Mobilfunkmarkt Apple viel höheren Gewinne pro Gerät erzielt - relativ und absolut. Man sollte ja meinen, daß besonders teure Nobelhersteller sich leicht tun, die in jeder Hinsicht hohen Ansprüche ihrer Kunden zu erfüllen, möglichst nicht erst auf Kritik hin. Die Hersteller teuerster Fahrzeuge, Kleidung oder Armbanduhren kämen ja auch nichtmal im Traum darauf, schon bei der Herstellung mit dem letzten Cent zu geizen, auf Handarbeit zu verzichten, in Billigstlohnländer zu gehen, Diktaturen zu beteiligen, Beschäftigte auszubeuten und umweltschädigend zu produzieren. Apples Kunden haben ja nichts dagegen, daß jeder Kauf zu einem Großteil direkt in die Nettogewinntasche fließt. Aber natürlich wollen sie nicht, daß am teuren Produkt auch noch Blut klebt.

    Je suis Charlie

  • Das Kernproblem dabei: Wenn der Branchenprimus solch eine Benchmarkvorgabe zeichnet (absolutes Gewinnmaximierungsstreben ohne Verantwortungsbewusstsein), welches Signalwirkung hat das für die Mitbewerber, die im Wettbewerb das Ziel haben, aufzuschließen? Ein stark kritisiertes Beispiel aus den letzten Jahren: Bochum schließen. Paradoxerweise wurde das heftigst diskutiert und fast von allen Seiten empört zu Kenntnis genommen. Bei Apple wird um das Thema Ausbeute ein Auge zugedrückt und den Kritikern dabei Sozialromantik vorgeworfen.

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