Da habe ich aber nichts am Inhalt geändert, sondern nur formal...
Kult, Kritik, Kommerz und Markt - wie geht es weiter mit Apple?
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Vodafone hat keine Zeitspanne benannt. Auch hat er keinerlei von dem, was ihm ständig vorgeworfen wird, behauptet.
Ich würde es begrüßen, wenn das Spektakel gegen ihn nun endlich eingestellt wird, alle wieder in den gepflegten Normalmodus übergehen und zurück zum eigentlichen Thema kommen. Das kann doch nicht so schwer sein, oder? Vielen Dank dafür vorab.
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Du, Al, das ist kein Problem. Bloss dann soll man(n) für seine Meinung auch Beispiele oder Fakten haben.
Plumpes Apple-Gebashe, was hier immer wieder vorkommt, nervt nur. Wenn jemand begründet, warum etwas "so und so" ist, dann habe ich damit kein Problem und respektiere es.
Aber zu behaupten, die Verhandlungen bei den Mobilfunktanbietern (und den Rechteinhabern für den Shop) und das Fordern von Datenflats (bezahlbar!) zu einer Zeit, wo an etwas überhaupt nicht zu denken war (weltweit!), aus der schwachen Marktposition heraus, sei keine Leistung, sondern mehr oder weniger vorhersehbar, weil das de facto ja jeder kann, ist einfach billig.
Das ich (und auch andere) dann "nachbohren", ist doch klar. Wird doch bei mir (und ebenfalls anderen) nicht anders gemacht....
Also, ruhig Blut. Das gehört nun einmal zu Thema. -
Ehre wem Ehre gebührt. Was Jobs damals geleistet hat, war ein Meilenstein. Das sind Tatsachen, die man einfach nicht klein reden kann.
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Job war eine brillante Persönlichkeit, welche die Software-, Computer-, Medien- und Mobilfunkwelt revolutionierte. Ich zolle Jobs meinen ausdrücklichen Respekt und hätte mir gewünscht, dass er noch lange in den Branchen seine Duftmarken gesetzt hätte. Jede Keynote und jedes Interview war für mich immer ein Highlight, welches ich vollständig genoss. Das ist keine Frage. ICh galube auch, dass hier überwiegende Einigkeit besteht.
Mein persönliches Problem aber, das ich mit Jobs Persönlichkeit und damit mit Apple hatte bzw. immer noch habe, war die negative Eigenschaft des Kontrollfreaks, der überall als letztes entscheiden wollte, so auch innerhalb der UI und des Ökosystems und somit letztlich auch beim User.
Was darf der User, was nicht? Welche Medien darf er konsumieren, welche nicht? Und so weiter. Wer darf im App-Store Apps verkaufen, wer nicht? Hätte es das bei Apple nicht gegeben, wäre mein persönliches Votum anders ausgefallen. Bei den signifikanten Erfolgen von Apple war ich anfänglich seit dem iPod Mini auch regelmäßig dabei und habe mir eigentlich jedes Jahr neue Gerätegenerationen (meistens drei unterschiedliche iPods) gegönnt.
Das erste, was mir damals nicht gefallen hat, waren die deutlichen Preis-Spreads zwischen den Speicherplatzgrößen der Endgeräte.
Nachdem ich bei Apple (als Musik-Freak) sehr viel Musik konsumiert habe, war das für mich ein No-Go. Erst recht nahm ich Abstand, als sich die amerikanische Prüderie immer mehr auch in den Medien-Content-Produkten durchzog. Wer sich mal eine CD von Iggy Pop bei iTunes kauft, weiß, was ich damit meine. Das war für mich ein zu heftiger Eingriff, zumal es einer Frechheit gleichkommt, Werke von Künstlern derart zu verfremden, dass man nur noch piep-piep-piep hört, man aber dennoch dafür ein volles Entgelt berechnet. Diese Kontrolle und das respektlose Verfälschen oder Aussieben von Medien-Inhalten zu Lasten von Künstlern war für mich der Punkt, von Apple Abstand zu nehmen. Kunstfreiheit ist zumindest in Deutschland immerhin ein Grundrecht. Es würde mich auch nicht wundern, wenn Apple irgendwann eine Kunst-Bibliothek-App herausbringt und Werke von Picasso, Dali oder Egon Schiele verändert, weil an der einen oder anderen Stelle ein Busen herausblitzt, indem es nachträglich Kleidungsstücke im Stile des Künstlers einfügt.
Dann kam DRM-Free, wo man seine alten gekauften Scheiben nachträglich gegen ein horrendes Entgelt freischalten konnte (ich z. B. für 190 EUR), aber nicht durchgehend. Meine 50 Scheiben von Frank Zappa sind seit Jahren unverändert immer noch DRM-gefangen. Bei Apps zog sich die Kontrollhaltung Jobs weiter durch und letztlich auch beim iPhone. Bluetooth-Übertragungen von Content (Fotos etwa) - nicht erlaubt etc.. Regelmäßig gab es Ausschlüsse aus den App-Stores, Eingriffe etc.
Wenn Apple sich von dieser dunklen Seite Jobs lösen würde (keine Eingriffe in Content, keine Ausschlüsse von Content und keine irrationalen Preis-Spreads in den Produkten), dann wäre Apple für mich wieder auf der vollen Watchlist. Derzeit kann ich es mir nur beim iPad vorstellen, allerdings nur deshalb, weil ich hier eher die Praktikabilität im Urlaub sehe, wo man bequem im Flugzeug, am Strand, am Pool oder in der Hotelanlage mal surfen und seine Mails checken kann.
Auch sind einige Fragen noch nicht in meinem Sinne geklärt: Mal angenommen, Person 1 kauft sich im Leben 3.000 Musikalben von iTunes = 30.000 EUR sagen wir mal und verstirbt. Wie ist die Rechtslage? Kann dann Person 2 (z. B. Deine Frau (oder Deine Kinder)) die Musik weiter hören? Nach meinem letzten Stand 'Nein'. Denn das Recht am Content erlischt mit dem Ableben. Mit einer CD ist das anders. Das ist aber eine grundsätzliche Herausforderung für die Medienbranche, die allerdings von Apple als Branchen-Primus locker endgültig geklärt werden könnte. Die Zeit wäre auch deshalb mehr als überfällig, weil sich Apples Vision eines digitalen Geschäftsmodells durchgesetzt hat und sich die Ausgabengrößen sich in den nächsten Jahrzehnten pro Nutzer sukzessive und signifikant erhöhen dürften. Und Apple dominiert den Content-Markt.
Und mal vom Beispiel ausgehend: 30 TEUR wären schon relevant für eben eine solche Klärung, wie ein digitales Erbrecht aussehen sollte. An der Stelle würde mich die Einschätzung unseres Haus-Juristen/Syndikus Timba brennend interessieren, wie er die Sachlage einschätzt und welche Meinung er hierzu hat.

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Zitat
Original geschrieben von Timba69
Du, Al, das ist kein Problem. Bloss dann soll man(n) für seine Meinung auch Beispiele oder Fakten haben.Das versucht derAL uns seit über 200 Beiträgen aufzuzeigen.

Respekt für diese Leistung.
Ich bleibe trotzdem bei Apple und werde mir auch in Zukunft eines kaufen. Bekehrungsversuche sind sinnlos.

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Ich denke doch Frank, dass da einige Beispiele wie Fakten dabei sind, oder?
Und amtsmüde werde ich dabei nicht. Solange nicht, bis es ein New Apple gibt 
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Die digitalen Gueter (und deren Bindung an eine Kunden-ID sowie teilweise auch DRM) bringen derzeit noch viele ungeklaerte Probleme mit sich. Um mal bei Apple und der Apple-ID zu bleiben: Man kann Apple-IDs nicht zusammenlegen oder trennen. Das Zusammenlegen von Apple-IDs ist der (technisch) deutlich einfachere Fall, das Trennen ist fuer den Anwender aufwaendiger, da pro "Item" entschieden werden muesste, was damit passieren soll.
Das bringt z.B. bei Eheschliessung/Scheidung so seine Probleme - was ist mit den Anwendungen (oder den Inhalten), die man waehrend der Partnerschaft gemeinsam angeschafft hat, nach einer Trennung aber nun auch auftrennen moechte? Erbrecht ist - wie angesprochen - so ein weiterer Fall.
Generell waere die Uebertragung der Nutzungs- bzw. Besitzrechte von digitalen Inhalten wuenschenswert. Das braucht wohl noch ein bisschen, bis es soweit ist. Bis dahin gilt der alte Leitspruch: "DRM is bad for the customer".
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Mal angenommen.
Jemand kauft sich ein Auto, bezahlt es zu 100%.
Er stirbt, Auto geht wieder zurück an den Verkäufer.
Er darf es nicht seiner Frau oder Sohn hinterlassen.
Wer würde so etwas im realen Leben machen Bitte? -
So ist es, harlekyn.
Ich glaube, dass man die Dimensionen (gerade auch politisch) unterschätzt, die es bereits jetzt hat. Es geht um einen Milliardenmarkt mit milliardenschweren Rechten, für die bezahlt wurde. Und die Prognosen für diesen Markt gehen in den nächsten Jahren signifikant nach oben.
Der Vorteil für die Content-Anbieter: Es existiert für diese Situation nichts mal ein Problembewusstsein, da gefühlt 98% keine AGB's lesen.
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