LTE/5G als Festnetzersatz

  • Hallo zusammen,


    ich werden nach dem Auslaufen meines aktuellen Vertrags ein O2 Business Unlimited Vertrag abschließen und überlege eine Ultracard dieses Vertrags für mein "Festnetz" zu Hause zu nutzen.
    O2 bringt bei mit zu Hause über 5G üblicherweise rund 300-400MBit, über 4G etwas weniger (zwischen 200 und 300MBit).


    Die Situation ist aktuell wie folgt:
    Es besteht ein Vodafone Kabel Internetvertrag mit 250MBit + Telefonflat zu 33€ pro Monat. Die Telefonflat brauche ich eigentlich nicht, da wir praktisch nie abgehend vom Festnetz telefonieren. Eingehende Telefonate gibt es selten und nur von zwei Nummern. Das ganze läuft an einer FritzBox 6490Cable.
    Wir haben üblicherweise ein Datenvolumen zwischen 500-800GB pro Monat. Der Großteil davon kommt durch TV Streaming (Netflix und Mediatheken) zustande.


    Die Überlegung ist nun wie folgt:
    Ich besorge mir einen LTE/5G Stick und stecke den mit der Ultracard an die Fritzbox. Für Telefonie nutze ich einen "freien" SIP Provider (z.B. Sipgate o.ä.) und kündige den Kabelvertrag.


    Fragen:
    Hat das jemand in der Form in Betrieb?

    Ich habe bisher keine 5G Sticks gefunden. Kennt jemand hier eine Lösung auch 5G zu bekommen?

    Wird es in der Konstellation weiterhin möglich sein von extern eine VPN Verbindung zur Fritzbox aufzubauen bzw. über VPN zwei Fritzboxen zu vernetzen (über myfritz)?


    Herzlichen Dank und viele Grüße

    Sebastian

  • Ich besorge mir einen LTE/5G Stick und stecke den mit der Ultracard an die Fritzbox.

    5G-Sticks gibt es nicht und die in Neuland noch verfügbaren LTE-Sticks können maximal LTE Kategorie 2 ohne Carrier Aggregation.


    Für Telefonie nutze ich einen "freien" SIP Provider (z.B. Sipgate o.ä.)

    Sipgate ist kein freier SIP-Provider, sondern bedient ausschließlich Geschäftskunden.


    Hat das jemand in der Form in Betrieb?

    Mit FritzBox: Nein. "Festnetzersatz" mit zentralem Router würde zu schlecht funktionieren und wäre mir zu teuer (Hardware und Tarif) und zu unflexibel.


    Stattdessen gibt es drei (!) Mobilfunk-Uplinks mit Huawei E5576 Mobile Wi-Fi, E8372 und E3372 am OpenWrt-Router. Alle nur LTE Cat2, aber die liefern ja jeweils für sich 50-150 Mbit/s je nach Mobilfunknetz. CA ist nicht nötig, das teilt sich von selbst auf die jeweiligen Netze/Bänder auf. Das reicht für meine Zwecke. Hardware neu kaufen mußte ich dafür nicht, das ganze Zeug war schon vorhanden, ist ja auch nicht mehr das Neueste.


    Die jeweiligen Mobilfunk-Modems sind nur eingeschaltet, wenn die angeschlossenen Endgeräte es ist auch sind und die Verbindung benötigen. Der E3372 hängt an der VoIP-Anlage, wo ein congstar Homespot Standby-Tarif läuft, aber eigentlich nur noch das Fax-MFC übrig ist. Diese "Festnetz"-Reste sind also schon auf lebensverlängernden Maßnahmen. Der E8372 versorgt die Unterhaltungs-Strecke, wo ein Unlimited-Tagespass bei Bedarf ausreicht. Die ist nicht täglich in Betrieb und produziert bei mir keine 800 GB Traffic.


    Der E5576 hat einen Akku und Wi-Fi und dient außerdem als mobiler Hotspot für PC, Smartphone & Co. Der kommt auch gern unterwegs mit.


    Fazit: Im Grunde gibt es keine "Box" und kein "Heimnetz" mehr. Ist auch nicht mehr nötig. Kapazitäts- und Geschwindigkeitsprobleme habe ich keine. Meine Endgeräte konkurrieren direkt auf der Luftschnittstelle miteinander und nicht im WLAN. Das hier genug Kapazität von mehreren Netzbetreibern ausgebaut.


    Wird es in der Konstellation weiterhin möglich sein von extern eine VPN Verbindung zur Fritzbox aufzubauen bzw. über VPN zwei Fritzboxen zu vernetzen (über myfritz)?

    Vermutlich nicht. Maximal im Telekom-Netz über einen speziellen APN (internet.t-d1.de).

  • Finger weg von LTE Sticks! Falls du wirklich Mobilfunk als Festnetzersatz nutzen willst, besorge dir einen vernünftigen Router. Alles andere in dem Bereich sind Bastellösungen!


    Sticks haben max. Cat 4, damit erreichst du nicht mal die oben angegebenen Geschwindigkeiten. ^^

  • HDTV Kategorie 2. Funktioniert aber einwandfrei, wenn man weiß, was man damit vorhat. Der "vernünftige Router" braucht auch ein "vernünftiges Mobilfunknetz", das gibt's in Neuland eher selten.

  • Ich habe lange Zeit sehr gute Erfahrungen mit einem Huawei P50 Lite (5G) im USB Tethering Modus an einer Fritz!Box gemacht. Hat alles prima geklappt, Geschwindigkeit war der eines VDSL 250 Anschlusses deutlich überlegen, der Upload war super, die Latenz gering. Wenn du keine Probleme mit Doppel-NAT hast und auch nicht von extern erreichbar sein musst, dann kann eine billige Handylösung durchaus ausreichend sein. Geschwindigkeiten hast du vor Ort ja schon offensichtlich probiert, teste diese aber auch dort, wo du deine Fritz!Box möglichst stehen haben willst. Da ich an dem regulären Standort im Flur schlechten Empfang hatte, habe ich kurzerhand die Fritz!Box mit Handy auf den Oberhängeschrank in der Küche gestellt. Man sieht es dort nicht und die Bandbreite lag bei knapp 450Mbit.


    Eingehende VPN Verbindungen werden nicht möglich sein, außer du würdest eine direkte CPE (Huawei 5G Router z.b.) nutzen, sowie die Option einer öffentlichen IP Adresse bei O2 für den Tarif buchen. Von 5G Sticks würde ich ebenfalls die Finger lassen und eine richtige CPE/Router nur nehmen, wenn man von extern wirklich erreichbar sein muss. Du kannst allerdings von dir aus eine VPN Verbindung zu einer anderen Remote Instanz initiieren.


    Telefonie habe ich ebenfalls über einen bestehenden, kostenlosen SIP Account problemlos genutzt.


    Kurz, ja deine Überlegungen sind möglich:

    Option a: Fritz!Box mit billigem 5G Handy im Tethering mode (dann kannst du allerdings nur zu anderen VPN Gegenstellen eine Verbindung aufbauen)

    Option b: Richtige CPE ohne NAT + PublicIP Option bei O2 buchen (dann bist du auch von extern erreichbar)

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  • Man sieht es dort nicht und die Bandbreite lag bei knapp 450Mbit.

    Über USB?


    Option a: Fritz!Box mit billigem 5G Handy im Tethering mode

    Damit meintest du aber nicht das P50 Lite, oder?

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  • Über USB?

    Du kannst USB oder WLAN dafür nutzen, bei USB sollte man darauf achten, dass es eine USB3 Firtzbox ist, sowie das Endgerät auch über USB die Daten ausgeben kann (ein Galaxy A irgendwas (ich glaube A52 war es) 5G erwies sich dabei leider als Fehlgriff).


    Damit meintest du aber nicht das P50 Lite, oder?

    Ich hatte das P40 Lite 5G zum Schluss im Betrieb.

    Edit: P40 Lite meinte ich, nicht P50 Lite :)

    Einmal editiert, zuletzt von 5GUser () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 5GUser mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • dass es eine USB3 Firtzbox ist, sowie das Endgerät auch über USB die Daten ausgeben kann

    USB-Tethering kann eigentlich jedes Android-Smartphone. USB 3 kenne ich von Geräten deutlich unter 1.000 € nicht, deshalb ist es auch egal, was die Box hat. Mit USB 2 und WLAN erreicht man nicht viel mehr als was LTE Cat 4 sowieso kann. Endgeräte wie Huawei 5G CPE ist bei O2 mit Kanonen auf Spatzen.

  • USB-Tethering kann eigentlich jedes Android-Smartphone. USB 3 kenne ich von Geräten deutlich unter 1.000 € nicht, deshalb ist es auch egal, was die Box hat. Mit USB 2 und WLAN erreicht man nicht viel mehr als was LTE Cat 4 sowieso kann. Endgeräte wie Huawei 5G CPE ist bei O2 mit Kanonen auf Spatzen.

    * USB2 würde für 400Mbit reichen

    * Huawei 5G CPE Pro 2 ist auf Kleinanzeigen mit ein wenig Glück günstig zu bekommen, warum also nicht nutzen, um CGNAT + DoppelNAT zu vermeiden.


    5G ist bei O2 eh auf 300 oder 500Mbit je nach Tarif limitiert. Daher reicht die günstige Handyvariante vollkommen aus, sofern es nicht andere Gründe, die öffentliche Erreichbarkeit gibt, die dagegensprechen würden und sich mit einer richtigen CPE lösen lassen. Ich hatte damals meine 5G CPE Pro 2 für 199€ bekommen und später auf Kleinanzeigen wieder vor 250€ verkauft.

  • Huawei 5G CPE Pro 2 ist auf Kleinanzeigen mit ein wenig Glück günstig zu bekommen, warum also nicht nutzen, um CGNAT + DoppelNAT zu vermeiden.

    Weil Doppel-NAT auch mit jedem anderen CPE vermeidbar ist und CGNAT vermeidet man ja nur mit Buchung einer entsprechenden Tarifoption.


    5G ist bei O2 eh auf 300 oder 500Mbit je nach Tarif limitiert.

    Nicht pro Tarif, sondern pro CPE und SIM-Karte. Das dann auch noch auf mehrere Endgeräte aufzuteilen lohnt sich also gar nicht. Deswegen ist ja auch ein "dickes" CPE mit 250 € VHB bei O2 auch relativ sinnfrei. Es hat gar keinen Sinn, zum Beispiel das Smartphone in das WLAN eines solchen Routers einzubuchen, wenn es über seine eigenes Modem die komplette Geschwindigkeit nochmal zusätzlich ausschöpfen kann.

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