Re: Re: Re: Wieviele VOIP Telefonate gleichzeitig
>> Und: Über einen Telekom DSL-Anschluss gehen mehr als 2 gleichzeitige Gespräche.
>> Musst mal googlen. Wahrscheinlich gehen 2 Gespräche gleichzeitig raus,
>> aber nochmal mindestensso viele Gespräche gleichzeitig ein.
> Man kann bei 10 Einzelnutzern doch nicht die gleichzeitigen ausgehenden Verbindungen
> auf maximal 2 beschränken.
wie schon gesagt, es entsteht zum Thema VoIP immer wieder gerne ein Eintopf aus Mißverständnissen, wo Leitung und Accounts sowie Sprachkanäle auf das bunteste miteinander vermischt werden.
Keine Panik:
Die Kapazität des Anschlusses - dabei allerdings ein Anschluß 50.000 / 1.000 so gerechnet als böte er 1.000 / 1.000, eben weil eine Verbindung in beide Richtungen gleich viel Kapazität benötigt - ist die "Grenze der Möglichkeiten" auf der Leitungsebene. Das ist hier die wesentliche Grenze, denn sie ist in der Summe absolut.
Die Zahl der gleichzeitigen Verbindungen unter einer Nummer hat mit dieser ersten, physikalischen Grenze nichts zu tun, sie ist eine logische Grenze. Sie betrifft ausschließlich die Vermittlungsebene
- und gilt für jeden Account einzeln
- OHNE mit weiteren Accounts in irgendeiner Weise zu korrespondieren.
Sie hat im wesentlichen abrechnungstechnische, zuweilen auch vermittlungstechnische Gründe. Daher ist sie bei manchen Anbietern auf beide Verkehrsrichtungen bezogen und bei anderen nur auf die abgehenden Verbindungen, betrifft dann also die (nicht weitergeleiteten) ankommenden Verbindungen nicht.
Wenn also jemand einen Telekom-DSL-Anschluß MIT Telekom-SIP-Accounts benutzt, bezieht sich die Begrenzung nur auf die gleichzeitigen Verbindungen der Telekom-SIP-Accounts,
- NICHT auch auf weitere auf derselben DSL-Leitung genutzte andere Accounts und
- OHNE von diesen überhaupt Notiz zu nehmen oder diese zu behelligen.
Die Einschränkung entsteht in diesem Fall nur dadurch, daß der T-DSL-Anschluß auf ebenfalls von der -T--- gebuchten SIP-Accounts nur diese begrenzte Zahl gleichzeitiger Verbindungen gebacken kriegt. Die Leitung interessiert sich nicht im geringsten dafür, wieviele Accounts von wievielen Anbietern auf der Leitung genutzt werden. NUR die "Geschwindigkeit" des Anschlusses ist die physikalische Grenze.
Jeder der zehn Benutzer kann eine unbegrenzte Zahl von SIP-Accounts bei einer unbegrenzten Zahl von Providern buchen; auch bei solchen, die ihrerseits eine Fantastilliarde gleichzeitige Verbindungen auf derselben Nummer switchen und billen können.
Weder der Anbieter der physikalischen Leitung noch die anderen Provider können an irgendetwas sehen oder in irgendeiner Weise begrenzen, wieviele Konkurrenzprodukte auf derselben Leitung verkehren können. Ausschließlich die Summe des in jeder Sekunde über die Leitung geschobenen Traffics ist begrenzt.
In jeder Sekunde in der sie sonst keinen Upstream-Traffic verursachen, würden theoretisch alle zehn Benutzer je ein Telefonat führen können und würden dabei immer noch 49.000 kBit/s Downstream-Traffic haben können. Es könnte auch einer von ihnen zwei Verbindungen zur selben Zeit über einen T-SIP-Account führen und ein anderer dann die (rein durch die Verkehrskapazität begrenzten) "restlichen" acht.
Also: Alle Zehn können gleichzeitig telefonieren. Oder "nur" Neun wenn einer derweil Mails sendet. Es werden aber eher alle Zehn in derselben Woche den Jackpot knacken, als daß von Zehn mehr als Vier wirklich gleichzeitig telefonieren. Und schon der gleichzeitig Vierte nur wenige Male im Monat.
Eine Firma mit sechs oder sieben Mitarbeitern kommt mit zwei "Amtsleitungen" aus, und bis oberhalb zwanzig Teilnehmern reichen dann vier. Die hier rechnerisch gegebenen quasi "zehn Amtsleitungen" würden bis rund fünfundsechzig Bewohnern ausreichen. Alles klar ?
Wenn nicht: einfach mal "Gänsebratenspitze" gugeln. Es gibt für erfahrene Teleföner keinen kürzeren Witz als die laienhafte Wahnvorstellung der angeblich immer ach so gleichzeitig telefonierenden Hundert Prozent der Teilnehmer. Und selbst wenn es sie wirklich gäbe: hier ginge es sich sogar aus. Null Problemo.