Zitat
Original geschrieben von Aronia
Das sehe ich anders. Meiner Meinung nach macht die PDS Vorschläge, die durchaus in die richtige Richtung gehen. Wenn wir das Thema ernsthaft diskutieren wollen, werden wir wohl nicht drumrum kommen, in die Details zu gehen.
Dies würde tatsächlich zu weit vom eigentlichen Thread wegführen, daher nur kurz ein paar Gedanken dazu:
1) Nicht jede Idee, die nicht finanzierbar ist, muss negativ sein. PDS: "Sozialsysteme in jetziger Form erhalten" --> fast jeder hat mittlerweile eingesehen, dass es in der jetzigen Form nicht weitergeführt werden kann. Wir sind jetzt schon jenseits von Gut und Böse was die Ausgaben betrifft. Lösungen hat die PDS keine zu bieten, poltert stattdessen (wie das andere Extrem) gegen Hartz IV und möchte am liebsten noch mehr nicht vorhandenes Geld ins Sozialsystem pumpen.
2) Über das Geld anderer Leute zu verfügen ist immer die leichteste Variante: Dazu vielleicht ein paar Gedanken vom amerikanischen Wirtschaftswissenschafter und Friedensnobelpreisträger Milton Friedman:
"Vier Arten gebe es wohl, mit dem Geld umzugehen, dozierte der einmal.
Erstens: Der Mensch gibt sein eigenes Geld für sich selbst aus. Dabei ist er meistens besonders sparsam.
Zweitens: Der Mensch gibt sein eigenes Geld für andere aus, was ihn ehrt und zuweilen etwas großzügiger werden lässt.
Drittens: Der Mensch gibt fremdes Geld für sich aus. Jetzt fallen die ersten Schranken.
Und viertens: Der Mensch gibt fremder Leute Geld für andere aus. Da gibt es offenbar kein Halten mehr.
3) Bleibt die Frage, woher das Geld denn kommen solle, das verteilt wird: Lösung der PDS: "von den Vertretern des Kapitals". Wie die Marktwirtschaft funktioniert haben sie anscheinend auch in 15 Jahren noch nicht gelernt. Meiner Meinung nach ist das jetzige Umverteilungssystem bereits unsozial. Anstelle den Klassenkampf endlich ausklingen zu lassen wird kräftig in der Wunde gerührt. Einem Sozialschwachen geht es (auch nach Hartz IV) noch wesentlich besser als früher, die Unterschiede zwischen Leistungsträgern und Sozialfällen werden eben größer, aber nicht weil der Sozialfall zurückfällt, sondern "weil sich Leistung lohnt".
4) Seiten wie die folgende sollten einem zu denken geben, zumindest sofern man die letzten 100 Jahre Europas geschichtlich halbwegs vor Augen hat:
Mitteilungen der Kommunistischen Plattform
Macht man sich die Mühe und surft ein bisschen auf den Seiten der PDS-Vertreter herum, entdeckt man sicher weiteres aus der gleichen Richtung.
Zitat
Original geschrieben von Aronia
Aber eigentlich geht es hier ja zur Zeit darum, ob die PDS genauso bedenklich ist wie die NPD/DVU. Im Hinblick darauf kann ich bei der PDS auch keine Statements finden, die in die gleiche Richtung gehen wie die der NPD. Das wären z.B. Statements wie "Kein kostenloser Schulbesuch für Unternehmerkinder", also diskriminierende, polemisierende Phrasen wie die NPD/DVU sie gebraucht. Auch hier an Dich die Frage, wo Du soetwas gefunden hast.
Vielleicht kann man es so - polemisch - auf den Punkt bringen:
Das was dem NPDler/DVUler der Ausländer ist, ist der Besserverdienende für die PDS: er nimmt das weg, was einem selbst zusteht. Und die Parteien wollen "dagegen kämpfen" und machen dies zu Wahlkampfinhalten. Die Fische beißen an...
Weil hier bereits die ausländische Presse zitiert wurde: entsetzte Kommentare kamen auch früher nach hohen Wahlergebnissen für die PDS - dies wurde damals jedoch nur als Randnotiz in deutschen Blättern/Medien zitiert. Es ist traurig, dass diese Partei so viele Sympathisanten hat - allerdings muss man zugeben, dass der Auftritt subtiler vonstatten geht als bei den anderen Extremisten. Vielleicht aber gerade deswegen gefährlicher.