Beiträge von CV990i

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    Original geschrieben von testi100
    Erstmal, wirklich gut Erklärt :top:


    Danke für die Blumen! :)


    Zitat

    Original geschrieben von testi100
    Die längere Belichtungszeit des 920 ist in diesem Fall auch (vor allem ) der Bildstabilisierung geschuldet...


    Völlig richtig!



    Zitat

    Original geschrieben von testi100
    ...die Stabilisierung funktioniert aber auch nur bei solchen unbewegten/festen Motiven gut, bei sich bewegenden Objekte währe bei gleicher Belichtungszeit ein unscharfes Bild die Folge ;)


    Das ist einerseits richtig, das ist das klassische Argument gegen OIS, andererseits braucht man OIS aber vor allem in Low-Light-Situationen, in denen man es naturgemäß weniger (nicht nicht!) mit bewegten Objekten zu tun hat, bewegte Objekte begegnen einem vor allen Dingen in Disziplinen wie Sport- oder Tierfotografie, wofür Handy-Kameras allerdings eh völlig untauglich sind.


    Die Bewegungsunschärfe betrifft allerdings nicht das ganze Bild: Unscharf wird nur das Objekt, das sich bewegt, was je nach Anwendung auch gewünscht sein kann (z.B. wirkt ein Wasserfall gerade dann dynamisch, wenn das Wasser unscharf ist). Problematisch wirds bei Club- oder Kneipenszenen: Die fotografierten Personen müssen still halten. Was ihnen aber (je nach Alkoholisierungsgrad ;) ) immer noch wesentlich leichter fällt, als dem Fotografen, wenn er kürzer belichten müsste.


    Aber eines ist klar: Ich bin sicher, dass das 808 in manchen Situationen mit seiner Oversampling-Technologie bessere Bilder macht, insbesondere, wenn gezoomt werden muss oder es um pure Bild(auflösungs-)qualität. Im Low-Light-Bereich dürfte das 920 aber weit vorne sein.

    Noch mal zur Kamera:


    Stimmungsvolle Nachtaufnahmen sind bei ausreichender Auflösung und einer Kamerasoftware, die für die Belichtungszeit und Eingriff in die entscheidenden Faktoren genügend Spielraum lässt, keine Kunst. So gesehen fürchte ich, Torcidas Fotos hätte man mit fast jeder Kamera hinbekommen: ISO auf 100, die passende, lange Belichtungszeit nehmen, Kamera auf eine feste Unterlage, passender Weißabgleich, Selbstauslöser und dann ab dafür! Dass das zweite Bild aus der Hand geschossen ist, ist bei 1,5s Belichtungszeit kaum zu glauben, aber egal.


    Die Fotos von der französischen Seite taugen für Vergleiche jedenfalls fast gar nichts, dazu sind die Fotos einfach viel zu unterschiedlich belichtet. Dazu ein ganz kleiner Exkurs:


    Die Belichtungsautomatik hat kein Gefühl dafür, wie hell oder dunkel "es ist", d.h. wie hell oder dunkel wir etwas wahrnehmen. Stattdessen ist sie darauf optimiert, den Dynamikumfang eines Bildes möglichst optimal wiederzugeben, d.h. möglichst wenig komplett schwarze und möglichst wenig komplett weisse, ausgefressene Bereiche zu produzieren. Mit einer richtigen Kamera würde man bei Nachtaufnahmen die Belichtungsautomatik aussen vor lassen, und die Belichtungszeit manuell so wählen, dass das Ergebnis hinterher für den Fotografen zufriedenstellend ist, das kann heller oder dunkler sein, das hängt ganz von der Bildwirkung ab, die der Fotograf erzielen will, ein richtig oder falsch gibt es aus Sicht des Fotografen nicht.


    Aus Sicht der Belichtungsautomatik aber schon! Sie möchte den sweet spot zwischen hell und dunkel treffen und würde nachts im Zweifelsfall dafür plädieren, minutenlang zu belichten, um ein Ergebnis zu bekommen, dass technisch ausgewogen ist, aber kein menschlicher Betrachter haben wollte, weil es unnatürlich aussieht. So wird die Belichtungsautomatik besonders bei den Bildern der 4. Szene von 808, SIII und One X mit Sicherheit konstatieren: Viel zu dunkel, das halbe Bild säuft ja ab! Besser gefallen werden der Automatik die Bilder von 920 und iP5, aber selbst die sind nach (für Tageslicht optimierten!) Kriterien noch zu dunkel. Es ist gut zu sehen, dass die Automatik in den ersten Fällen mit ihrem Latein am Ende ist, ihr geht der Spielraum zur Korrektur aus. Blende ist offen, Belichtungszeit ist so lang wie möglich (evtl. ist diese zusätzlich durch Verwendung eines Motivprogramms drastisch eingeschränkt um z.B. verwackeln zu vermeiden), ISO ist teilweise schon jenseits von gut und böse.


    So ist das iPhone-Foto bei ISO 2500 aufgenommen, absurd für so einen kleinen Sensor, das One-X-Foto bei 1250, die Nokias hatten eine Empfindlichkeit von immer noch brutalen ISO800, beim 808 mit einer Belichtungszeit von 1/8s, beim 920 mit einer immerhin drei mal so langen (!!) Belichtungszeit von 0,3s. Das erklärt aber immer noch nicht den gravierenden Helligkeitsunterschied zwischen den beiden Fotos, der ist offensichtlich nachträglich per Software erzeugt worden. Farbrauschen ist auf beiden Fotos sehr ordentlich entfernt worden, beim 808 sind aber Farb-Moire-Effekte entstanden, gut zu sehen im Bereich des Himmels. Helligkeitsrauschen ist bei beiden deutlich zu sehen, aber für die Auflösung des Bildes und ISO800 für eine Handykamera ausgesprochen akzeptabel. Das 920-Foto ist krass überschärft, alles voller Artefakte, das 808-Foto leicht verwackelt, das alles ist bei normalen Betrachtungsgrößen aber kaum störend.


    Ich habe zum Spaß mal die Helligkeit des 808-Fotos auf das Niveau des 920-Fotos gebracht, man erntet totales Gegrissel. Es ist aber dem 808 gegenüber nicht fair, ein von der Kamerasoftware endbearbeitetes (v.a. entrauschtes, geschärftes) Bild weiterzubearbeiten, selbst wenn man die unbearbeiteten RAW-Daten hätte, wäre es das nicht, weil das 808-Foto für so ein Helligkeitsniveau einfach nicht ausreichend belichtet ist. Für einen fairen Vergleich hilft nur: Bilder mit gleicher Belichtung vergleichen.


    Meine persönliche Meinung: Über Geschmack lässt sich streiten, vom Dynamikumfang und der Qualität her finde ich die L920-Fotos aber ausgesprochen bemerkenswert! Da das 808 bei der Belichtungszeit offensichtlich am Anschlag ist, ist die drei mal so lange Belichtungszeit beim L920 mit kleinerem Sensor (der die mögliche Belichtungszeit weiter verkürzt) wirklich beeindruckend, und die größere Blende macht es dann noch mal besser! :top:

    Die Nomenklatur wird auch immer bekloppter. Das iPod der 4. Generation heißt jetzt als Nachfolger des "neuen iPad" (welches ein Retina-Display hatte) "iPad mit Retina-Display". Das "neue iPad" gibt wird nicht mehr verkauft, dafür aber das nunmehr 'ganz alte' iPad, welches als "iPad 2" angepriesen wird... :D :gpaul:


    Übrigens: Ganz schön chic, das silberne mini mit dem roten Smartcover, find ich! :top:

    Also dass das letzte Quartal genauso wie das letzte Jahr für Nokia verlorene Zeit war, ist ja wohl mal klar. Wen hat denn das L800 vom Hocker gehauen, als es präsentiert wurde? Es war in einigen Punkten auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, in einigen dahinter. Dazu ein immer noch recht eingeschränktes WP und ein zweites, totgeborenes Flaggschiff, dass nicht nur das Design des sagenumwobenen ersten Nokia-WP vorweggenommem hatte, sondern auch noch in einigen Punkten überlegen war und letzten Endes auch noch die höhere Modellbezeichnung trug ("9"). Das L900 dann -wenn man ehrlich ist- mit seinem bei gleicher Auflösung aufgeblasenen Display komplett zum Gähnen.


    Das sieht jetzt anders aus, das L920 ist mindestens auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb, und es ist bei schlagenden Features (Display, Kamera) vorne. WP8 merzt wieder ein paar WP-Nachteile aus. Und Symbian? Also bitte! Man darf nicht so tun, als ob Nokia seine Kunden vergrault hat, weil sie Symbian abgeschossen und auf WP gesetzt haben. Ein Großteil der Kunden ist schon vorher flöten gegangen, weil Nokia fast vier Jahre gebraucht hat, um ein einigermaßen konkurrenzfähiges Produkt zu zunächst iPhone und später Android auf den Markt zu werfen (N8 Anna). Davor gab es ganz ganz schlimme Zeiten mit noch schlimmeren Geräten (N97...) oder halbherzigen Versuchen (5800).


    Man muss angesichts der Kohle, die Nokia in die Symbian-Entwicklung gesteckt hat, ohne dass man schnell adäquate Produkte auf den Markt bringen konnte, schon die Möglichkeit ins Auge fassen, dass Symbian zwar im Ergebnis (Belle) ein durchaus konkurrenzfähiges und feines, für die Entwickler aber grauenhaftes BS gewesen sein muss. Es wird schon seine Gründe haben, warum es immer Ewigkeiten dauerte, bis neue Versionen, wenn sie denn endlich da waren, auf allen Geräten verfügbar waren, warum es fast unmöglich war, andere Displayauflösungen anzubieten. Symbian wäre ganz bestimmt niemals die Lösung für Nokia gewesen. Ob es MeeGo gewesen wäre, darüber kann man streiten.

    Zitat

    Original geschrieben von djmuzi
    Die 808 Fotos sind nicht überschärft, Trotzdem haben die Objekte auf dem Foto absolut saubere scharfe Kanten ohne jegliche Artefakte bei gutem Licht :)


    Stimmt, und ich finde die 808-Technologie ja auch überzeugend! :top:


    Was ich sagen wollte, ist dass Schärfe (im Sinne von Auflösung!) generell kein Problem bei Handykameras ist, weil die Bilder längst viel größer sind, als sie betrachtet werden. Anders sieht es aus, wenn die Fotos aus anderen Gründen (Objektiv, Belichtungszeit) unscharf sind.


    Es ist jedenfalls, um noch mal BTT zu kommen, für mich vollkommen in Ordnung, dass das 920 nicht die 808-Kamera nutzt. Das 920 ist ein Flagschiff, welches in allen Punkten gut sein muss, da wäre eine Kamera-Beule wie beim 808 undenkbar, und ohne Beule funktioniert die 808-Technologie eben nicht. Trotzdem wäre ein spezielles WP-8-Kamera-Phone mit dieser Technologie natürlich interessant! Und trotzdem war es natürlich mal wieder eine saublöde Marketing-Idee, zwei völlig unterschiedliche Technologien unter dem Namen "PureView" zu bündeln. Aber Nokia kann ja nicht gleich alle Missstände abstellen... ;)

    Ich will mal ein wenig in die Fotodiskussion einsteigen...


    Aaalso: Beim Fotografieren geht es vor allem um eins: Licht!


    Es gibt 3 Möglichkeiten, mehr Licht in die Kamera zu bekommen, größere Blendenöffnung, mehr Belichtungszeit, empfindlicherer Film (Sensor). Alle Methoden haben (zumindest je nach Motiv) Nachteile:


    größere Blende: geringere Tiefenschärfe


    mehr Belichtungszeit: Bewegungsunschärfe (Kamera wackelt und/oder Motiv bewegt sich)


    mehr Empfindlichkeit: Körnen/Rauschen (Abhilfe: bessere, rauschärmere Sensortechnik)


    Der Ansatz beim 808 war interessant, weil man durch Oversampling das Rauschverhalten verbessern kann. Theoretisch kann man auch die Schärfe verbessern, hier sei aber angemerkt, dass 8MP für eine Handykamera immer noch mehr als genug sind. Die native Auflösung wird niemand verwenden wollen, so lange er nicht cropt/digitalzoomt. Aus diesem Grund werden die üblichen 8MP ja schon seit jeher von der Kamerasoftware brutalst nachgeschärft. Da für die Schärfe vor allem das Objektiv verantwortlich ist, ist fraglich, ob da das immer noch winzige Ding am 808 so einen Unterschied zum noch winzigeren Ding des normalen 8MP-Moduls macht, will heißen, ob beim 808 softwareseitig weniger nachgeschärft werden muss.


    Fakt ist jedenfalls, das größte Problem bei Handyknipsen ist das Rauschen, und das kommt besonders bei Low-light-Situationen zum Vorschein. Wie gesagt, man kann oversamplen, was einem Sensor mit besserem Rauschverhalten entspricht. Der Lumia-920-Ansatz ist konservativ, aber mindestens ebenso interessant: Wenn Nokia den Stabilizer gut hingekriegt hat, könnte er zusammen mit der größeren Blendenöffnung 2-2,5 Blendenstufen bringen. Das wäre schon absolut großartig, im wahrsten Sinne des Wortes ein Unterschied wie Tag und Nacht!


    Man muss die Userfotos abwarten, wahrscheinlich wird die 808-Kamera in manchen Situationen besser sein, ganz bestimmt wird die 920-Kamera in einigen Situationen besser sein (wackelige Photos kann man nur mit OIS (und ruhiger Hand ;) ) verhindern, nicht mit Oversampling!). Bis diese Fotos da sind, gibt es keinen Grund, die 920-Kamera zu belächeln, und der Größenvergleich von Sensormodulen ist hier sowieso eher müßig. ;)

    Interessant, dass sich das so häuft, ich kenne den Lumia-800-Thread nicht wirklich, aber beim Suchen habe ich bei diesem Gerät zu diesem Thema nichts gefunden.


    [Spekulation]
    Die Innenseiten der Gehäuse unterscheiden sich bei L800 und N9 stark, da könnte man sich eventuell vorstellen, dass gewisse Spannungsprobleme beim N9 (dem ersten Nokia-Monoblock...) bekannt waren, was vielleicht auch ein Faktor bei der Entscheidung gewesen sein könnte, das Gerät nur in ausgewählten Märkten anzubieten...
    [/Spekulation]


    ;)