Beiträge von CV990i

    Ich muss sagen: Ich bin ganz angetan von dem Ding. Ich erkenne daran auch typische Kniffe in der Art, die seit je her so prägend war für Apple-Produkte. Wenn die Krone absolut flüssig funktioniert, stellt sie wie der Touchscreen beim iPhone oder der Fingerprintreader beim 5S gewohnte Bedienphilosophien auf den Kopf. Und dabei war es wieder so einfach: Nur weil wir seit Anno Casio an Digitaluhren Drücker gewohnt waren, wurden die wie selbstverständlich in die ganzen Smartwatches übernommen. Auf was zum Drehen hätten andere wirklich auch kommen können... Die zusätzliche Krafterkennung des Screens ist vielleicht nicht gerade direkt als genial zu bezeichnen, aber auch da kommt es wieder drauf an, wie es eingesetzt wird, und da traue ich Apple anders als anderen wieder zu, damit Mehrwert zu schaffen.


    Das Design an sich gefällt mir, es ist typisch Apple bzw. typisch Braun, na, puristisch halt. Gut so! Schön auch die analogen Ziffernblätter (nicht so schön das Micky-Maus-Dingens, manchmal merkt man irgendwie doch, dass das Amerikaner sind...) Technische Grenzen konnten allerdings anscheinend nicht verborgen werden, so wirkt das Ding recht fett. Entscheidend wird sein, wie groß und klobig die Uhr dann an wessen Arm wirkt. Beim Thema Armband finde ich sogar, das Apple gewisse Impulse für die Uhrenindustrie gibt. Das Einrasten der Bänder ins Gehäuse gefällt mir sehr gut, und auch die verschiedenen Verschlussmechanismen bringen frischen Wind. In wie weit es sinnvoll ist, ständig einen Magneten am Handgelenk herumzutragen wird sich wohl erst in Praxis klären (Scheckkarten? -> Apple Pay? ;) ). Gleichzeitig als Segen und Fluch sehe ich die Individualisierungsmöglichkeiten. Einerseits bin ich als eingefleischter Uhrenträger sehr pingelig bei der Wahl meiner Uhr und es wäre für mich undenkbar, schnelllebigen modischen Einheitsbrei am Handgelenk herumzutragen. Andererseits ist durch die große Zahl an möglichen Varianten die Uhr nicht unbedingt auf den ersten Blick als Apple Watch zu erkennen, und es widerspricht auch der eigentlichen Apple-Philosophie, nachdem das perfekte Produkt bislang eben immer so und nicht anders aussah: Varianten gab es höchstens in Nuancen, und wenn, wie beim 5C oder bei den iPods, kamen alle aus derselben Farbpalette. Das simple, stringente, eindeutige Appledesign durfte nicht verwässert werden. Bei dem, was ich gesehen habe, finde ich, dass sie den Drahtseilakt ganz gut hinbekommen haben. Aber ich bin mal auf Eindrücke im Alltag gespannt. Markendefinitions-/Designtechnisch besonders problematisch finde ich die Vielzahl an Ziffernblättern: Was z.B. ein iPhone immer zum iPhone gemacht hat, war insbesondere die typische Struktur des Homescreens. Bei der Apple Watch gibt einen so eindeutigen Charakter nicht. Und bei dem Thema gibt es, falls ich das richtig verstanden habe, noch einen problematischen Aspekt: Wenn das Ziffernblatt/der Bildschirm immer dunkel bleibt, solange man nicht den Arm hebt, um darauf zu sehen, ist die Uhr im Alltag bei anderen noch schwieriger als Apple Watch zu identifizieren.


    Zur Technik: Okay, es gibt wohl kein GPS, zumindest in dieser ersten Generation. Aber: Das würde auch nicht zur Apple-Philosophie passen, so lange die Uhr kein Mobilfunkteil hat. Die Uhr ist komplett auf Internetinhalte ausgelegt, und damit komplett auf das iPhone angewiesen. Und da Apple „Immer überall vollständig easy funktionieren“ heißen will, kann es Apple nicht gefallen, Anreize zu setzen, das iPhone und damit die Funktionsvoraussetzung für das Produkt „Smartwatch“ zu Hause zu lassen.


    Kritisch wird es natürlich beim Thema Akku werden. Es klang ja so, als ob die Uhr einen Tag schafft, auch wenn man ununterbrochen an ihr herumspielt. Wenn sich dann das Laden nicht zum Ärgernis entwickelt, ist alles super. Dabei geht es aber um Details, Fummelei muss auf jeden Fall vermieden werden. Im Optimalfall Uhr ausziehen, auf den Lader legen, fertig. Aber eben nicht: Am Armband rumfummeln, damit man an den Boden kommt, Lader dranfummeln, und dann stundenlang an dem Kabelsalat herumzupfen, damit die Uhr so auf dem Nachttisch liegen bleibt, wie man sich das vorstellt.


    Was das Bedienkonzept angeht und den Einsatz der Krone, Gesten, Swipes und Drücken blicke ich noch nicht so ganz durch. Aber ich denke, die machen das schon. Ist doch dasselbe wie beim iPhone: Das ist auch fast ausschließlich durch Software zu dem geworden, was es ist. Trotzdem frage ich mich, ob und in welchem Maß die Uhr proprietäre Internetinhalte braucht, wie z.B. bei dieser Siri-Kinosuchabfrage. Das wäre natürlich gar nicht so toll, weil es dann irgendwie bequemer wäre, das iPhone mal kurz aus der Tasche zu holen und das ganze Internet zu durchwühlen, als sich mit proprietären Informationshäppchen zufrieden zu geben.


    Alles in Allem: Einen Erfolg ähnlich iPad halte ich schon für möglich. Das iPad war und ist natürlich nice to have, bringt aber ja ehrlich gesagt kaum jemandem (neben Smartphone, PC, Note-/Net-/Ultrabook) einen absolut entscheidenden Zusatznutzen, abgesehen von denen, die durch die Einfachheit von iOS überhaupt erst in die Lage versetzt wurden, das Internet zu benutzen (Meine Mutter z.B. ;) ). Den Preis finde ich in Ordnung, ich hätte Schlimmeres befürchtet, zumal Armbanduhren (auch Massenware wie Swatch, Fossil, DG usw.) seit jeher nicht zu den ganz billigen Produkten gehören. Ich glaube also schon, dass sie über einen gewissen Zeitraum einige Uhren absetzen können. Wieviel Potential das Teil aber hat, ein beständiges Genre der Dimension iMac, iPod, iPhone zu schaffen, wird von Apple selbst abhängen, bzw. davon, welche Nutzungsmöglichkeiten sie für diese Technik erschließen. Im Moment ist die Apple Watch –genauso wie weiland das Smartphone/iPhone- noch absolut verzichtbar. Ob sich das genauso ändern wird? Wir werden sehen.

    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Selbstverständlich wäre es toll, wenn es die großen Lumias mit SD-Slot gäbe. Doch mal Hand aufs Herz: Wer wechselt aktiv die Karten? Bei mir war's bisher so, dass ich den Slot nur dazu genutzt habe, um den Speicher aufzurüsten. Ich bin also damit völlig zufrieden, wenn das Gerät ausreichend Speicher hat. Vor dem Hintergrund ist das natürlich ein Totalausfall, dass Nokia sich erdreistet hat, die 64-GB-Version des 1020 exklusiv bei O2 anzubieten.


    Das ist ja genau der Punkt! Die kleinen Lumias kann ich, wenn ich möchte auf 64GB aufblasen, aber die großen haben einfach nicht genug Speicher.

    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt


    Man muss sich nicht knallhart zwischen Fisch oder Fleisch entscheiden, sondern es gibt zig Variationen, aus denen man sich dann die herauspickt, die die richtige Kombination an Features hat.


    Bei Nokia war es nur immer so, kompliziert formuliert, dass es nicht Fisch und Fleisch in einem Gericht gab. Die alte Geschichte, dass es nie ein wirklich uneingeschränktes Flaggschiff gab, vom N95 (nicht 8GB) vielleicht mal abgesehen. N91 mit damals unübertreffbarem Speicher, aber nicht dem Display des N80. N95 8GB als eigentliches Flaggschiff, aber ohne Wechselspeicher, der 2008 so langsam in respektablen Kapazitäten erschwinglich wurde. E7 ohne die Kamera und den Wechselspeicher des N8. Die richtig fetten Lumias: Alle ohne Wechselspeicher und mit für einige ganz klar zu wenig Festspeicher.


    Als Nokia noch ganz vorne lag, konnten sie es sich vielleicht noch leisten, dass der Kunde verzichten musste, bzw. der Vollnerd zwei Geräte kaufen musste, weil beide Geräte für sich allein besser waren als alles, was die Konkurrenz zu bieten hatte. Das galt sogar auch noch für das erste iPhone mit dem frühesten OS. Aber irgendwann hätten sie einfach klotzen müssen. Ob es die richtige Strategie war, so viele verschiedene Serien mit verschiedenen Gehäusen und Innenleben zu produzieren und damit auch massig F&E-Kapazitäten für die reine Variation des Schon-Existenten zu binden, obwohl der Marktanteil und damit die Produktionszahlen jedes dieser vielen Modelle ins Bodenlose fallen, wage ich zu bezweifeln. Knapp 20 Lumias in 2 1/2 Jahren, ohne das dabei auch nur ein wirkliches Killergerät dabei war, musste das wirklich sein?

    Oooch, das hat der gute Stephen aber schön geschwurbelt. :top: :apaul:


    Gut zu wissen, dass jetzt endlich der erste step in die longterm journey genommen ist. Passiert war ja in den letzten drei Jahren nicht so viel, so hat man es ja z.B. nicht für nötig befunden, eine klar strukturierte Produktpalette ohne Redundanzen zu schaffen, ein Thema an dem Nokia seit mindestens 2006 krankte. Also, mal sehen wo die Reise hingeht (und wie lange sie dauert...).

    Es funktioniert halt. :top:


    Detaillierter:
    - Touch ID ist absolut super. Ohne diese Lösung hätte ich auch hier wie überall vorher die Entsperr-Authentifikation abeschaltet.
    - Die Größe des Geräts (Ich möchte ausdrücklich kein größeres, ich hoffe, dieses Format stirbt nicht aus)
    - Akku-Lauf- und Ladezeit
    - OS (von den 3 großen für mich deutlich das Angenehmste)
    - Ja, der Stummschalter ist tatsächlich äußerst nützlich!

    Was mich wirklich stört:


    - Weiterleitung von Werbung aus Safari in den App-Store


    - Doppelklicken für Multitasking, macht mit dem sehr knackigen Druckpunkt beim 5S keinen Spaß. Warum kann man das nicht auf langen Druck umstellen (und Siri auf Doppelklick oder ganz abschalten, egal).


    - Überhaupt: Home-Taste überflüssig. Warum nicht Apps einfach nach rechts oder links wegwischen?

    Was soll das mit One Drive oder OneDrive oder wie auch immer das jetzt heißt, was warum auch immer nicht mehr SkyDrive heißt? Cloud-Speicher ist kein Ersatz für Festspeicher im Gerät. Von der Cloud habe ich ohne Empfang oder nach Verbrauch meines Datenvolumens überhaupt nichts, und letzteres ist schnell am Ende, wenn ich die Daten, die nicht aufs Gerät passen, dauernd durch die Gegend schieben kann.


    Mag sein, dass 32GB dem Durchschnittsanwender reichen mögen, mir reichen sie nicht und wenn ich nichts falsch verstanden habe, sind weder 1020 noch 930 Nokia-Durchschnittsphones, sondern eher Flaggschiffe.


    Es gibt keine Entschuldigung mehr für diese Strategie. Seit Jahren diese lächerliche Speicherverknappung... Beim N9 gings doch auch?


    Naja, mir egal, sollen sie sich ihre Handies in die Haare schmieren, ich habe längst ein iPhone. Das ist zwar fürchterlich langweilig, funktioniert aber perfekt. Sehr entspannend, wirklich.


    Sorry, Nokia, aber ich denke, nach 5 Jahren habe ich lange genug vergeblich auf ein Gerät gewartet, bei dem ich keine Abstriche mehr machen muss. Wieder einer weniger, gelle? :flop: