Beiträge von ocb

    Also ich halte von Todesstrafe oder unwiderruflich Lebenslänglich überhaupt nichts.


    Unwideruflich Lebenslänglich haben wir ja faktisch schon, dass die RAF-Hansel teilweise begnadigt wurden und andere nicht zeigt doch, dass es eben durchaus auch mal lebenslänglich gibt. Von der anschließenden Sicherheitsverwahrung garnicht die Rede, sowas gibts ja auch noch.


    Und ein Staat, der die Todesstrafe verhängt verliert seine Glaubwürdigkeit! Wenn sich der Staat das Recht herausnimmt, seine Bürger zu töten, dann hat auch der Bürger das moralische Recht, andere Bürger zu töten. Denn der Staat sind wir!


    Das Problem ist nicht, wie die Justiz auf Verbrechen reagiert, sondern das sie oft zu langsam und mit zweierlei Maß reagiert. Weshalb jugendliche Straftäter bis weit über 40 Straftaten ansammeln müssen, bis die endlich weggesperrt werden leuchtet doch keinem ein-am wenigsten den jugendlichen Straftätern selbst. Und weshalb jemand, der seinen Strafzettel nicht begleichen kann ganz schnell die Geldstrafe absitzen muss, ein Zumwinkel Millionen hinterziehen kann und nichtmal vor Gericht erscheinen muss geschweige denn inhaftiert wird, das versteht auch keiner. Zumal beidesmal Geld dem Staat geschuldet wird.


    Das muss man individuell entscheiden, ausserdem war ich bei dem Verhör ja nicht dabei-wie soll ich da also Alternativen aufzeigen. Ändert ja nichts, ein Gericht hat festgestellt das das nicht richtig war und dann muss man sich, sofern man denn vom Fach ist eben damit auseinandersetzen und was verändern.


    Darüberhinaus musst du dir auch mal die Aussenwirkung anschauen. Was bleibt beim Bürger hängen? Der Kinderkiller ist schnell vergessen, da kommt alsbald ein neuer. Aber das die Polizei gerne mal Rechtsbruch begeht und zu Geständnissen nötigt, das merken sich die Leute.


    Man erreicht dadurch auf lange Sicht nur, das die Bürger der Polizei nicht vertrauen und alles dafür tun, um garnicht erst in Kontakt mit selbiger zu geraten. Zeugenaussagen bekommt man so jedenfalls nicht, wenn der Bürger fürchten muss, von einem übermotivierten, aber fachlich überforderten Beamten drangsaliert zu werden.


    Angenommen Nötigung wäre noch legal im Verhör. Wie lange wirds wohl dauern, bis einer meint, die nächste Hürde zu nehmen?


    Nicht zuletzt sind Entführungsfälle nicht das Tagesgeschäft der Polizei. Deren immer wiederkehrende Kundschaft indes ist so abgebrüht, die wissen längst, dass man zu Anhörungen garnicht erst erscheinen muss bzw. nur hingeht, wenn eine Aussageverweigerung vor Ort zum Einstellen des Verfahrens führen wird.

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    Original geschrieben von dragon-tmd


    Eins ist klar, ich dürfte heutzutage KEIN Polizist sein, denn die "Unfallgefahr" solcher Tätergruppen wäre bei mir sicher extrem hoch ...


    Du würdest mit so einer Geistesfehlhaltung auch nicht lange Polizist bleiben und sehr schnell Zellenbruder von solchen "Tätergruppen" werden-zu Recht!



    Zum Urteil:
    Völlig korrekt- der Gäffgen wurde nicht gefoltert und Punkt. Das ihm das angedroht wurde wurde bereits sanktioniert. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass es dämlich ist Folter anzudrohen. Wen soll das beeindrucken, zumal sie zu Recht nicht angewendet werden darf.


    Das ist dann sehr schlampige Verhörarbeit, die dem Täter nur unnötig in die Hände spielt-sowas kann bei geringeren Delikten mit weniger Beweisen ganze Anklagen zu Fall bringen.

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    Original geschrieben von Martyn
    Da ist irgendwie schon zu befürchten das die Leute dann in den Wintermomanten, wo die Leute tagsüber in der Arbeit sind und nach Feierabend kaum mehr Sonnenlicht sehen und dann daheim nur noch Energiesparlampen, reihenweise depressiv werden.


    Ich glaube eher, dass die Kerze oder die Öllampe ein Revival erleben werden. Das Licht der Sparlampen ist einfach scheiße, das ist nunmal so und lässt sich auch nicht vollends kaschieren. Billiger ist die Öllampe allemal, und Heizkosten spart sie auch noch.

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    Original geschrieben von giles_gs
    Power-User sollen mir dieses Erlebnis nicht vermasseln und deshalb ist es gut das es für solche Leute Restriktionen gibt.


    Dieses Powerusermärchen hält sich ja hartnäckig...wenn alle Leute so denken würden, dann gäbs heute noch kein DSL, weils für Mail und Websurfen nicht nötig ist. Ohne Poweruser hätte es den Netzausbau nie gegeben....


    Davon abgesehen würden die Mobilfunknetze so oder so zusammenbrechen, selbst dann, wenn alle mit 1kb abgespeist werden. Die schaffen ja regelmäßig nichtmal Sylvestersms, wie soll bei der popeligen Infrastruktur mobiles Internet eigentlich funktionieren? Mit Powerusern hat das jedenfalls nix zu tun-im Gegenteil, die zeigen die Schwachstellen erst auf.

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    Original geschrieben von lart
    nach ocb's meinung erledigen sich die vorkasse-händler doch von selbst ;)


    Naja, aber das stimmt doch auch. Nenn mir doch mal ein bundesweit agierendes Unternehmen, das oben mitspielt und ausschließlich per Vorkasse verkauft. Oder eines, das im Mittelfeld etabliert ist. Gibts nicht. Es gibt nur "kleine Klitschen", die absehbar in die Pleite wirtschaften.


    In der Realität ist es nunmal so, das sich Vorkassegeschichten nach ein paar Jahren mit einer Insolvenz verabschiedet haben, da kann man nicht drüber wegsehen. Und gerade im Onlinemarkt lässt sich nur noch was über Kundengenerierung bewirken, anders kommt man gegen die schon etablierten Shops nicht an. Und mit Vorkasse generiert man keine Kunden mehr. Sogar bei Ebay sind die Verkäufe rückläufig, trotz Pseudoservices ala PayPain und Co..


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    verluste über zahlungsausfälle müßen einkalkuliert werden, wenn diese kommen. bei vorkasse kommen sie nunmal nicht, also können diese händler günstiger anbieten.


    Oberflächlich gesehen ja, faktisch nein. Denn was auch nicht kommt ist ein steigender Umsatz und ebenso wenig hat man Zugriff auf neue Käuferschichten.


    Für kurze Zeit kann man so geringfügig günstiger anbieten, aber dann fängt sehr sehr schnell das rechnen an. Steigende Kosten kann man nicht mit einem langsam bis garnicht wachsenden Kundenstamm auffangen. Da muss man dann stetig in Richtung normale Preise gehen, die auch die Wettbewerber die alle Zahlungen anbieten haben. Und ab diesem Zeitpunkt hat man verloren, denn dann greift der Kunde in jedem Fall nach den für ihn sicheren Zahlungswegen.


    Der Weg mit Vorkasse hin zum Big Player geht nur noch bei exklusiven Produkten. Bei allem, wo es schon Konkurrenten gibt gehts nur noch über Anfangsverluste von Eigenkapital aufgefangen. Wer das nicht begreift, der arbeitet sich nur in die Insolvenz. Die Zeiten vom Tellerwäscher zum Millionär sind online wie offline für den Handel nunmal vorbei, die Pfade sind abgesteckt. Rein kommt man nur noch übers Kapital, alles andere ist Verschwendung von Energie und Lebensqualität. Da hat man von einem abhängigen Erwerbsarbeitsleben deutlich mehr "Rendite".

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    Original geschrieben von c-walt
    Du kannst Dir aber auch sicher sein, dass die Verluste durch nicht zahlende Kunden bei Quelle, Amazon & Co. in die Endverbraucherpreise einberechnet wurden.
    Und meiner Meinung nach besteht immer noch ein kleiner Unterschied darin, ob bei einem Versandriesen wie Amazon ein paar Artikel per Rechnung bestellt und nicht bezahlt werden oder bei einem kleinen Hinterhofhändler. Bei letzterem können diese unbezahlten Artikel schon in Richtung Existenzbedrohung gehen.


    Das etwaige Verluste einkalkuliert werden ist Standard, das macht jeder Händler. Tut er dies nicht, sollte er den Beruf wechseln.


    Das Risiko von Ausfällen ist für Amazon aber gleich groß wie beim Hinterhofhändler. Amazon kompensiert das über Service, was in der Regel eben die seriösen Kunden oder überhaupt neue Kunden anzieht. Selbst hier um Forum wurde ja deutlich, das Vorkasse die Mehrheit vom Kauf absehen lässt. Und da beisst sich die Katze dann in den Schwanz, denn der Händler mit Vorkasse only minimiert seinen Kundenpool. Ob dieser kleine Pool sich dann rechnet bzw. überhaupt ein nennenswertes Wachstum ermöglicht, ist oft sehr fraglich.


    Für den Händler steigen die Lebenshaltungskosten und Betriebskosten in der Regel genauso wie für den Kunden. Wer da auf Vorkasse only setzt, der mag im ersten Moment denken "Wow, total wenig Zahlungsausfall", was er aber eigentlich sehen müsste ist, das sein Gewinn und die Gewinnzuwächse mit jedem Tag kleiner werden, und irgendwann reicht es nichtmal mehr, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten.


    Auf Vorkasse zu setzen können sich eigentlich nur Monopolisten leisten. Denn die haben keine Konkurrenten. Aber selbst die machen das nicht, das sollte einem doch zum nachdenken bringen.


    Da muss das Produkt dann schon nach Kundenwünschen gefertigt oder extrem exklusiv sein, damit man da länger als drei bis acht Jahre übersteht und überhaupt einen Gewinn macht, der die Risiken der Selbstständigkeit übersteigt (auch immer an die Rente denken).

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    Original geschrieben von harlekyn


    Aus Unternehmenssicht ist der Kunde erst mal eine Black Box. Dass diesem (grade aufgrund von Erfahrungen mit Zahlungsausfaellen) nicht beliebig Vertrauen vorgeschossen wird, sollte nachvollziehbar sein. Grade beim Fernabsatz ist die Hemmschwelle gering, Ware nicht zu bezahlen oder die bereits erfolgte Bezahlung zurueckzuholen.


    Naja, wie tönt es immer so schön aus Selbstständigenrichtung "Mehr Risiko wagen-mehr Eigenverantwortung".


    Das Wesen des Fernabsatzes ist ja nunmal, das dem Kunden Ware quasi zur Ansicht geschickt wird und er bei gefallen bezahlt. Will ein Händler das nicht, dann muss er eben zwingend klassisch per Ladenlokal handeln, wo der Kunde vor Ort guckt und direkt zahlen muss.


    Und solange es keine Verkäuferschufa gibt, in der ich als Kunde vorab das Unternehmen prüfen kann, kann auch keine Rede von Black Box Kunde sein-eher umgekehrt.

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    Original geschrieben von diger
    Früher mussten die Menschen länger und mehr arbeiten (hatten also weniger Zeit zum Einkaufen), es gab weniger Geschäfte, die Öffnungszeiten waren deutlich geringer, Online einzukaufen war nicht möglich (kein Internet), etc. etc. pp.


    Schon erstaunlich, das die Menschheit es trotzdem geschafft hat :D


    Das wir es geschafft haben liegt daran, dass nichts von dem stimmt was du da aufzählst.


    -länger und mehr arbeiten: Stimmt schonmal überhaupt nicht. Weder historisch, noch aktuell. Früher konnte man schonmal alleine deshalb nicht so lange arbeiten wie heute, weil die Technik noch nicht so weit war und man gezwungen war, mehr Pausen und Wartezeiten einzuhalten.


    Und es leuchtet auch nicht ein, warum jemand mit angeblich mehr Zeit zum einkaufen weil weniger Arbeit dieses in die Nacht- und Abendstunden verschiebt. Wo man doch so viel mehr Zeit hat, kann man doch gleich Mittags gehen. Der Einzelhandel macht ja nicht aus Spaß länger auf, sondern schlicht deshalb, weil die Leute heute überwiegend aus Singles bestehen, die weit länger arbeiten müssen und demzufolge zu den althergebrachten Einkaufszeiten nicht einkaufen können.


    Wäre das nicht so, wär der Einzelhandel kaum so blöd die Öffnungszeiten zu verlängern.


    -weniger Geschäfte: Stimmt auch nicht. Früher gabs bspw. in Innenstädten etliche Läden, heute gibts nur noch große Ketten und Fastfood. Das ist in allen Bereichen so.


    -die Öffnungszeiten: Komisch dass die Händler so blöd waren, ihre Läden immer dann dicht zu machen, wenn jemand einkaufen könnte. Bei so viel Arbeit und so. Aber wie oben erwähnt, es wurde ja nicht so viel gearbeitet...


    -Onlineinkauf: Neckermann und Co. gibts schon ewig. Warum jetzt per Telefon weniger "online" sein soll, als per Inet, naja...


    Und damals konnte man auch bei seinem Bäcker oder Schlachter telefonisch die Bestellung durchgeben, die wurde sogar teilweise kostenlos geliefert.


    Nix anderes meine ich doch. Du als Kunde hast vom Vorkassemodell keinen Vorteil, da du ja sogar mit festen Abholzeiten kalkulieren musst. Bei Amazon weiß man eben, ist in 2 Tagen da-andernfalls erfährt mans direkt bei der Bestellung und storniert wieder.


    Ich meinte, dass Vorkasse sich nur für die Kunden lohnt, die entweder dauerhaft zu Hause sind (also nicht selber einkaufen können und dann auch noch zu erreichen sind, wenn die Post kommt) oder denen es egal ist, wann sie ihren Artikel bekommen. Damit ist aber kein Geschäft zu machen, jedenfalls nur so lange, bis auch Amazon (oder andere seriöse Anbieter mit allen Zahlungsarten) den Artikel listet.