ZitatOriginal geschrieben von murmelchen
Korrekt, nur jenen welche bei der Stasi oder in der SED gut verknüpft waren geht es heute nicht besser.
Selbst das kann man nicht pauschal sagen. Das Problem ist für diese Menschen auch oft selbstgemacht, vor allem, wenn diese den Regimewechsel nicht akzeptierten.
Verlierer der Wiedervereinigung und der Wende gab es durchaus, und zwar unabhängig von der vorangegangenen Regimetreue, vor allem unter den Menschen, die während der Wende im Alter zwischen 50 und 60 Jahren waren. In dieser Alterskohorte gibt es tatsächlich relativ viele, die nicht profitierten, auch wenn ich gerade unter diesen Leuten einige kenne, die dennoch heilfroh über die Wende sind.
Für andere Altersklassen und insbesondere für Rentner bedeutete die Wende wirtschaftlich eine enorme Verbesserung. Ob sich alle früheren DDR-Bürger in der Bundesrepublik wohl fühlen, ist eine andere Frage. Dennoch: Was die Entwicklung von Infrastruktur und die Beseitigung von Umweltschäden angeht, lag Helmut Kohl, von dem ich nicht in jeder Hinsicht ein großer Anhänger bin, mit seiner Prognose der 'blühenden Landschaften' aber unter dem Strich richtig.
Leserin: Nach Deinem obiter dictum würde mich aber schon interessieren, welche Regierungsform Dir vorschwebt, wenn Du die angelsächsisch geprägte repräsentative Demokratie für eine 'Art Strafe' hältst.
Auch würde mich sehr interessieren, was Du damit meinst, wenn Du davon sprichst, es sei eine 'Schande', was hier 'angerichtet worden sei' in den vergangenen Jahren? Welche Entwicklungen findest Du denn so schändlich? Ich bin ehrlich gesagt ziemlich froh, dass sich die Bundesrepublik seit den 1950er Jahren auch weiter entwickelt hat - unter dem Strich m.E. zum Positiven.