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Original geschrieben von elchris
Wer kein Streamon möchte kann es doch (noch?) einfach nicht buchen oder zur Konkurrenz gehen - bei denen alle Stream Volumen kosten.
Ganz so einfach ist das mit der Netzneutralität nicht, zumindest nicht, sobald es nur noch wenige Anbieter auf einem Markt gibt (wie hier beim mobilen Internetzugang). Läßt man einen solchen Tarif oder eine solche Option beim Anbieter A zu, dann kann es schnell dazu führen, dass B und C ähnliche Tarife nachziehen und am Ende alle nur noch solche Tarife anbieten. Im Ergebnis ist dann die von Dir genannte Wahlfreiheit ("...einfach nicht buchen oder zur Konkurrenz gehen...") dahin.
Damit wäre dann auch die Wahlfreiheit bzgl. der Streamingdienste dahin, aber ein wesentliches Ziel der Netzneutralität ist: Der Endkunde (auch derjenige, der bestimmte Tarife oder Optionen gebucht hat) soll frei zwischen allen Anbietern gleichartiger Internetdienste auswählen können.
StreamOn ist aus meiner Sicht ein interessanter Versuch, einen netzneutralitätskonformen Zero-Rating-Tarif anzubieten. Vielleicht sind BNetzA/BEREC mit der Ausgestaltung zufrieden oder verlangen nur ein paar Nachbesserungen in den Klauseln für Streaminganbieter.
Problematisch würde es nur werden, wenn irgendwann praktisch jede Telco solche Tarife anbietet aber die technischen Anforderungen an die Streaminganbieter unterschiedlich (und evtl. sogar widersprüchlich) wären. Dann würde der Aufwand zur Teilnahme für Streaminganbieter so hoch werden, dass de facto kleine Anbieter doch wieder diskriminiert würden. So weit sind wir aber noch nicht und evtl. gibt es bis dahin sogar automatisierte Verfahren, wie sich Streaminganbieter bei Access-Anbietern zu solchen Diensten anmelden können.
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Original geschrieben von markusweidner
In Deutschland wird alles kaputtdiskutiert. Furchtbar.
Gerade als Redakteur eines Online-Angebots solltest Du die EU-Netzneutralitätsregeln zu schätzen wissen.
Ohne solche Regeln könnte ein Access-Provider auf die Idee kommen, den Zugang zu Teltarif zu drosseln oder gar zu blockieren... damit seine Kunden sich dort nicht mehr über günstigere Alternativen informieren können.