Schon wieder zwei Seiten voller Beiträge, ich komme mit dem Lesen kaum noch hinterher, musste leider am WE arbeiten...
Das Argument der zusätzlichen Kosten und des Zeit- und Nervenaufwands von häufigen Umzügen ist für mich ein sehr gewichtiges, denn das hatte ich schon zu Genüge durch in den letzten 20 Jahren nach Auszug aus dem Elternhaus. Da kommt bei rund 15 Umzügen einiges zusammen - dennoch war es bedingt durch meine berufliche Situation und manchmal auch private Entscheidungen damals nicht anders möglich gewesen! Von dem Pech, einmal wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden und daher einmal mehr unnötig umziehen zu müssen, ganz abgesehen - spätestens da wurde mir klar, wie besch... man als Mieter dran sein kann und wie abhängig von anderen. Sicher, man kann versuchen dagegen zu klagen, bei lügenden und gekauften Zeugen hilft einem auch der fitteste Anwalt vom Mieterverein nicht weiter und vor allem, möchte man das wirklich? Das Verhältnis mit dem Vermieter wird dadurch sicher nicht besser und danach findet man noch schwerer eine neue Bleibe. Natürlich ein krasses Beispiel, was ich in der ganzen Mieterodysee u.a. erlebt habe. Viel häufiger sind es aber die Kleinigkeiten, auf denen man sitzen bleibt, wo man drauf zahlt usw. weil man es sich eben nicht verscherzen will mit dem Vermieter, da nimmt man stillschweigend falsche Nebenkostenabrechnungen in Kauf, übernimmt doch wieder vertraglich nicht geschuldete Renovierungsarbeiten oder bezahlt die eine oder andere Kleinstreparatur selbst statt den Vermieter mit der Rechnung zu nerven. Man will ja gut leben und sich vertragen und nicht auf Teufel komm raus jeden Euro sparen bzw. sich im Zweifelsfalls alles mögliche einklagen müssen. Oder nach Auszug wird vergessen die kleine Kaution zurückzuzahlen bzw. der Vermieter bereichert sich daran, weil ihm plötzlich einfällt oh war da nicht noch ein kleiner Fleck irgendwo? In der Summe und auf die Jahre gerechnet summiert sich das. Spätestens nach dem 3. Umzug braucht man seine Freunde nicht mehr zu fragen ob sich nicht Lust haben zu helfen, und nach dem ersten Horror-Umzug, wo nur noch ein Helfer kam, beauftragt man doch lieber eine Umzugsfirma. Neue Möbel sind auch wieder fällig, selbst die beste Qualitätsware macht keine 15 Umzüge unbeschadet mit. Ach ja, ständig neue Telefonanschlüsse, DSL, Adressänderungen, Nachsendeaufträge, ein immer schlechter werdenden Schufa-Wert nur wegen der Umzüge...Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen und trotz meiner umfangreichen Erfahrung bei der Wohnungssuche wird es immer schwerer (trotz inzwischen gut gesicherten Einkommens) überhaupt eine Wohnung zu bekommen, ohne Makler geht kaum noch was und selbst für WG-Zimmer werden inzwischen die Mitbewohner bei "castings" ausgesucht - alles schon gehabt und inzwischen wirklich genug davon. Bin nun in der Lebensphase angekommen, wo ich sesshaft werden möchte, wo es langsam mal ruhiger und stabiler werden soll, und wo es beruflich gesehen eben auch möglich ist. Also von der von manchen vielgelobten Flexibilität und Freiheit als moderner Nomade hatte ich wirklich mehr als genug, irgendwann reicht es.