Na ja, ich hatte ne Weile überlegt ob ich mein Posting überhaupt schreibe. Denn mir war klar, dass irgendwer sofort sarkastisch antworten muss. Liegt das an fehlenden Argumenten? An der Unkenntnis über den japanischen Mobilfunk- und Servicemarkt der Prä-iPhone-Ära? Oder einfach nur weil die Fanboy-Gefühle mit solchen Aussagen verletzt werden? 
Ich hab lange genug in Japan und mit Japanern gelebt um mir zumindest eine persönliche Meinung dazu bilden zu können. Vielleicht hätte ich mehr Rücksicht auf die fragilen Gefühle (
) der iPhone-User nehmen und nicht "blenden lassen" schreiben sollen. :p
Allerdings habe ich ja auch nicht behauptet, dass das iPhone an sich schlecht ist. Den interessanten und serviceorientierten Mobilfunkmarkt in Japan hat es nach meinen Beobachtungen aber definitiv zum Negativen verändert!
Ein kleines Beispiel: Statt SMS (kennt fast niemand) verschickt man in Japan seit gut 15(!) Jahren (Push)-Mails. Dies war und ist noch immer das Standard-Kommunikationsmittel zwischen Handys. Dazu hat jeder Mobilfunknutzer eine Adresse vom Netzbetreiber bekommen. Mails wurden automatisch auf's Handy gepusht. Kein Nutzer hat dazu jemals etwas am Handy konfigurieren müssen (oder gar können). Das funktionierte einfach out-of-the-box (kundenorientiert eben).
Nach dem Release des iPhones war das vorbei. Das Problem dabei: Viele User haben sich gewundert, dass Mailing zwischen Handynutzern plötzlich so viel komplizierter geworden ist. Und teilweise gar nicht mehr funktionierte. Denn die Mails, die vom iPhone auf andere Handys gesendet wurden, wurden meist von Spamfiltern erfasst und nicht zugestellt (da keine "@netzbetreiber.jp"-Adresse). Selbst konnte man als iPhone-User diese Mailadressen der Netzbetreiber nicht einrichten, also auch keine Lösung. Der Otto-Normal-Mobilfunkkunde in Japan versteht nicht warum das so ist. Er wundert sich nur über eine fehlende Selbstverständlichkeit. Im Endeffekt konnten die Netzbetreiber das wohl durch eigene Apps und Workarounds irgendwie lösen. Aber so glatt wie früher läuft das heute nicht mehr.
Bei Android-Geräten gibt es dieses Problem grundsätzlich natürlich auch. Aber da das OS hier frei angepasst werden kann, sind die Probleme geringer.
Ein weiteres Beispiel wäre NFC. Bezahlung via NFC mobile Payment bietet in Japan fast jedes Hinterhof-Kiosk an. Man zahlt damit das Zugfahren. Checkt damit am Flughafen ein. Etc. pp.
Es gibt noch viel mehr Beispiele. MobileTV wäre sowas. Das ist nicht mit DVB-T hierzulande zu vergleichen. Man muss das einfach selbst gesehen haben, was da schon vor Jahren alles möglich war...
usw. usw.
All das funktionierte mit dem iPhone nicht mehr oder nur noch eingeschränkt.
Aber mir ist natürlich bewusst, dass es trotz allem gekauft wurde und wird. Das erkenne ich auch an. Was ich persönlich nur zum Ausdruck bringen möchte ist: Ich finde es schade! Denn nach meiner Meinung gehen viele tolle Sachen verloren, die von den Funktionen des iPhones in keinster Weise kompensiert werden.
Deshalb schrieb ich auch (ich böser Bube
) "blenden lassen". Denn das iPhone ist nach Auffassung vieler auf jeden Fall "außen hui". 
Ich halte den Erfolg des iPhone zum größten Teil dem exzellenten Marketing von Apple und der dadurch generierten, absolut treuen Gefolgschaft geschuldet. Awesome. Beautiful. Gorgeous. Stunning. Unbelievable. 