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Original geschrieben von Laubi
Genau dies ist der Grund, warum ich mich auch nicht für Breitling oder z. B. auch Sinn (die HappyDay989 Haus- und Hofmarke :D) begeistern kann. Da haben die Modelle von Panerai, Rolex, Omega, AP, PP usw. aus meiner Sicht mehr Charme.
Ich verstehe diese Aussage ganz ehrlich nicht:
In wie fern sind die Uhren von SINN "überfrachtet," und mit was? :confused: Natürlich hat ein Chronograph entsprechende Totalisatoren, aber das gilt halt für alle Chronos, egal ob von Rolex, Panerai, Omega oder SINN. Ansonsten finde ich, daß sich SINN im Design klar und schnörkellos zeigt, auf Zifferblatt-Beschriftungsromane à la Rolex dankenswerterweise verzichtet. Selbst Leute, denen SINN-Uhren nicht gefallen, räumen i. d. R. ein, daß die Uhren aus Frankfurt extrem gut ablesbar sind, weil bis heute die strikten Vorgabe des Firmengründers Helmut Sinn befolgt wird: Die Form folgt der Funktion. Wenn Du Dir z. B. meine Lieblingsuhr ansiehst (die 144, hier im Thread gibt's auch Fotos dazu), so ist die optische Trennung von Zeitanzeige und Stopuhr klar gegeben, und auch die Bedienung gibt keinerlei Rätsel auf. Ansonsten ist - außer dem Schriftzug des Herstellersnamens - absolut nichts auf dem Zifferblatt, was von den Funktionen der Uhr ablenken könnte. Alle anderen Angaben sind auf dem Gehäusedeckel zu finden, und da stören sie nun wirklich nicht.
Omega und Panerai mögen mehr "Charme" haben (was immer unter "Charme" bei einem Gegenstand zu verstehen sein mag, der überwiegend aus Metall und geschmolzenem Aluminiumoxid besteht), aber funktional besser oder klarer ablesbar sind sie ganz objektiv nicht. Natürlich ist es offensichtlich, daß Panerai dank seiner Abmessungen im "Haftmine-fürs-Handgelenk"-Format auch deutlich größere Zifferblätter und Zeiger einsetzen kann als SINN bei seinen Klassikern 103 und 144. Aber man sollte auch nicht Äpfel und Birnen vergleichen. Nimm als Vergleich zu einem Panerai-Chrono mal die U 1000, dann wirst Du feststellen, daß die Ablesbarkeit und Bedienbarkeit eines Taucher-Chronos von SINN um nichts schlechter ist als die einer Panerai.

Und über das neue Rolex-Design müssen wir doch nun wirklich nicht reden, oder gefallen Dir die neuen "Prunk-und-Protz-Stücke" aus Genf etwa? :eek: Ich hatte letztes Wochenende die Gelegenheit, mir sowohl die neue Yachtmaster II, die neue SeaDweller Deepsea als auch die neue GMT-Master II anzusehen und auch mal kurz ans Handgelenk zu halten. Grauenhaft, sage ich da nur, einfach grauenhaft. Designerisch ist Rolex m. E. jetzt da angekommen, wo sie nach den stereotypen Vorstellungen vieler Zeitgenossen vom Image schon längst waren: Klotzige Uhren für Neureiche, denen ein schriller Auftritt ("Nun schaut mal alle her, was ich mir leisten kann!") wichtiger ist als nobles Understatement. :flop: Quo vadis, Rolex? Nachdem die Traditionsmarke IWC in den letzten Jahren vermehrt durch gestalterische Peinlichkeiten aufgefallen war, scheint Rolex nun den gleichen Weg zu nehmen: weg von der vornehmen Eleganz, hin zum marktschreierischen Bling-Bling.
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Original geschrieben von Laubi
Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Wäre ja auch langwilig, wenn sich alle für identische Modelle begeistern würden.
"Image = Eine maßgeschneiderte Zwangsjacke."
[small]- Robert Lembke (1913-89), dt. Fernsehmoderator u. Journalist, 1949-60 Chefredakteur u. Fernsehdir. Bayer. Rundfunk[/small]
Da gebe ich Dir durchaus recht, lieber Darren. 