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Original geschrieben von AdministratorDr
Interessant, aber wenn der Papst kommt dann sind die Millionen gerechtfertigt? :confused:
Hier muß ich Dir recht geben. Das Ehepaar Bush dürfte zu den am stärksten gefährdeten Personen der Welt gehören. Die diplomatischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die sich aus einem versuchten oder gar erfolgreichen Anschlag auf einen derartig hochrangigen Staatsgast ergäben, kann sich wohl selbst der Dümmste an fünf Fingern abzählen...
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Original geschrieben von AdministratorDr
Wie dem auch sei, mir isses wurscht. Ob er nun da ist oder nicht. Und unabhängig davon, wie der Herr drauf ist, finde ich das typische Geflame contra Bush auch nur eine "Modeerscheinung", hauptsache mitmachen und rummeckern etc. 
Abgesehen davon, daß auch mir ein anderer, pragmatischerer Amtsinhaber im Weißen Haus lieber wäre, befinden wir uns mit den USA nicht im Kriegzustand. Die USA scheinen uns immer noch eine Art "fremder Freund" zu sein, auf den die am meisten und am polemischsten schimpfen, die am wenigsten von Land und Leuten wissen. Bush polarisiert nun einmal, und man kann nicht behaupten, er selbst sei völlig unschuldig daran. Was viele Europäer wohl am meisten stört, ist der offensichtliche Mangel an Intellektualität und diplomatisch diskreter Vorgehensweise, der bei diesem Präsidenten erkennbar ist. Dies wird häufig mit "Dummheit" gleichgesetzt, ein gefährlicher Trugschluß, denn man muß schon ein ausgeprägtes political animal sein, um bloß einmal die US-Präsidentschaft zu erringen, von zweimal gar nicht erst zu reden.
Vieles, was Bush "im alten Europa" negativ ausgelegt wird, halte ich für richtig und notwendig, z. B. seine Unnachgiebigkeit im Kampf gegen Terrorismus. Sicherlich kann man sich manches Mal über die Methoden streiten, und auch darum, wer eigentlich als "Terrorist" anzusehen ist, doch fest steht, daß auch die Bundesrepublik unter einem Kanzler Helmut Schmidt stets nach der Devise verfahren ist, daß man mit Terroristen jedweder Coleur nicht verhandelt und ihnen auf keinen Fall nachgeben darf. Mir scheint, daß in der deutschen Öffentlichkeit, und nicht zuletzt auch durch die Medien, der Irrglaube zu herrschen scheint, man könne gegen fanatische, zu allem entschlossene Selbstmordattentäter mit denselben Mitteln vorgehen wie gegen Fahrraddiebe oder Autoknacker. "Wasch mich, aber mach mich nicht nass," scheint hier die Devise zu sein. Und so schimpft es sich natürlich trefflich gegen Menschenrechtsverletzungen durch die USA, z. B. in Guantanamo. Ach wie gut, daß wir für "die Drecksarbeit" den großen Bruder aus Amerika haben, sonst sähen wir auf unserer kleinen "Insel der Glücksseligen" aber ziemlich alt aus und müßten uns am Ende auch noch selbst die Finger schmutzig machen.
Man mag sich auch über seine Irak-Politik trefflich streiten, aber wohl niemand kann leugnen, daß es höchste Zeit war, den blutigen Diktator Saddam Hussein von der Macht zu entfernen. Und daß man auch die Atomprogramme eines von Fanatikern wie Mahmud Ahmadinedschad regierten Irans oder eines von einem Alt-Stalinisten wie Kim Jong Il regierten Nordkorea keinesfalls tolerieren darf, wenn man nicht nur in den USA, sondern auch in Europa weiterhin nachts ruhig schlafen möchte, dürfte wohl selbst im "alten Europa" konsensfähig sein.
Von daher vermag ich die "In-Bausch-und-Bogen"-Kritik an Bush und seinem Staatsbesuch in Deutschland nicht so recht zu verstehen. Aber vielleicht werden uns hier ja auch noch ein paar sachliche Beiträge zum Thema geboten. Die Erfahrung mit Politik-Threads bei TT läßt mich allerdings das Gegenteil befürchten.
Viele Grüße und einen
Happy Day