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Original geschrieben von Laubi
Ich setze definitiv keine Stigmata o. ä. - keine Ahnung, wie du darauf kommst. Wie soll ich denn (m)eine Meinung noch deutlicher hervorheben?!? Ich schreibe doch schon ständig, dass diese "subjektiv" ist, sowie "imo" (in my Opinion) und/oder "m. E." (meines Erachtens)
Wenn man eine Traditionsmarke wie Panerai pauschal als "Modeerscheinung" bezeichnet und überdies auch noch von "Hype"* spricht, dann ist das m. E. eine Stigmatisierung derer, die sich an einer Uhr dieser Marke erfreuen, und das wird dadurch nicht besser, daß ich irgendwo in eine solche Aussage noch ein "m. E." oder ähnliches einschiebe. Laß Dir doch folgende Aussage mal auf der Zunge zergehen, damit Du weißt, wie ich solche Dinge interpretiere:
[small]"Die Rolex ist doch nichts weiter als eine reine Luden-Uhr. Rolex baut überhaupt nur Uhren für Prolls und Zuhälter."[/small]
Da regt sich sofort wütender Protest, und nicht nur bei den Rolex-Trägern möchte ich wetten, und ich füge hinzu: völlig zu recht!
[small]"Die Rolex ist m. E. doch nichts weiter als eine reine Luden-Uhr. Meiner Ansicht nach baut Rolex überhaupt nur Uhren für Prolls und Zuhälter."[/small]
Das klingt leider auch nicht viel besser, obwohl ich bei der zweiten Aussage locker sagen könnte: Wieso, was habt ihr denn? Ich hab' doch bloß meine Meinung gesagt. - Und hier würde ich ganz klar sagen: Nein, das ist keine Meinung, sondern eine von auf Stigmatisierung ausgelegte Pauschal-Aussage, denn sie unterstellt jedem Rolex-Käufer, entweder ein Prolet, ein Zuhälter oder gar beides zu sein.
1. Es ist völlig ausgeschlossen, daß jemand solche Pauschal-Aussagen unbewußt tätigt.
2. Bloß weil es auch Zuhälter und Kriminelle gibt, die solche Uhren tragen, sind nicht alle (nicht einmal die meisten) Rolex-Träger mit diesen wenigen gleichzusetzen. Diese Schlußfolgerung wäre also nicht nur blödsinning, sondern obendrein ist sie durch ihre Generalisierung beleidigend für die große Anzahl von Menschen, auf die sie nicht zutrifft.
Nun zurück zu Panerai:
Die sehr harte (und unzutreffende) Pauschal-Aussage "Die Panerai ist und bleibt eine Modeerscheinung" wird nicht dadurch "weichgespült", indem man ein "m. E." o.ä. dranhängt. Vor allem dann nicht, wenn man später auch noch das negativ besetzte Worte "Hype" dazupackt.
Womit wir wieder beim Ausgang wären.
Nur weil Thomas Gottschalk im Fernsehen auch eine Panerai-Uhr trägt (oder trug, das Uhren-in-die Kameras-haltende Duett Gottschalk/Ramazotti bei "Wetten, daß..." fand ich übrigens denkbar peinlich), heißt das noch lange nicht, daß alle Panerai-Träger bei der Wahl ihrer Uhr einfach nur einem Modetrend (oder, um bei Deinem Begriff zu bleiben: "Hype") hinterherlaufen. Denn mit einer Pauschal-Aussage wie der o. g. spricht man allen Trägern von Panerai einen eigenen Geschmack kategorisch ab; sie alle folgen ja bloß einem Modetrend. (Ein solches Statement über Panerai-Träger dürfte ungefähr den gleichen Wahrheitsgehalt aufweisen wie der schon zitierte Satz über Rolex und das Rotlichtmilieu, nämlich einen von nahe Null.)
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Original geschrieben von Laubi
Der Vergleich zwischen Rolex und Panerai hinkt in so fern, dass die Beliebtheit der Kronen bereits seit zig Jahren anhält - daher bezeichne ich die Marke auch nicht als "Modeuhr" - evtl. sieht's ja bzgl. Officine Panerai in einigen Jahren ebenso aus. Aktuell ist es - aus meiner Sicht - halt ein Modell, das erst sei wenigen Jahren den Massenmarkt anspricht und vorher allenfalls Kennern bekannt war. Also z. Zt. ein 'Trend'.
Gemessen an den etwa zwei Jahrhunderten, in denen Patek Philippe, Breguet, Blancpain oder Vacheron Constantin Uhrenliebhaber in aller Welt begeistern (auch wenn die meisten sich eine Uhr aus diesen Edelmanufakturen nie werden leisten können), ist Rolex erst neulich (nämlich 1927) auf einem etwas größeren Markt bekannt geworden. Du siehst also, das ist alles nur eine Frage, welchen Maßstab ich an Deine "zig Jahre" anlege, und welchen an "Beliebtheit". 
Aber ich will natürlich nicht abstreiten, daß es sehr wahrscheinlich mehr Menschen gibt, die eine Rolex kaufen, als Leute, die zu einer Panerai greifen ("sehr wahrscheinlich" deshalb, weil Rolex ja die Zahl seiner verkauften Uhren streng geheim hält, man also auf Schätzungen angewiesen ist). Dies ist schon deshalb so, weil man als Träger einer Panerai-Uhr neben den erforderlichen finanziellen Mitteln ein breites Handgelenk, einen gewissen Mut zur Nonkonformität und ein sehr sicheres Stilempfinden benötigt, und über diese Kombination aller vier dieser Eigenschaften verfügen nur die allerwenigsten Männer.
Bei Rolex braucht man diese Kombination nicht; Geld genügt. Denn weder im Design noch in der Größe kann man mit Rolex etwas falsch machen. Das Design ist seit Jahrzehnten bekannt und anerkannt, und die verfügbaren Größen (36 oder 40 mm) dürften auf die meisten männlichen Handgelenke gut passen. Bleibt als einzige Fehlerquelle nur, daß man sich bei der Materialwahl (inkl. der evtl. enthaltenen Edelsteine) vergreift, und genau an dem Punkt setzt selbst den Besserverdienenden der Geldbeutel schon die Grenzen.
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Original geschrieben von Laubi
By the way: Hier gibt's sogar einen Thread zu o. g. Vergleich, bzw. eine Frage eines Users, für welches Modell er sich entscheiden soll: "Rolex oder Panerai?" - aus dem watchbizz Forum (afaik 'nur' für registrierte Benutzer lesbar).
Der Link funktioniert so nicht. Obwohl ich natürlich bei Watchbizz registriert bin, kommt nach dem Einloggen nur die Meldung "Das Thema existiert nicht." Ein Verfassername (Nick), genauer Titel und Datum wären schon sehr hilfreich, sonst sucht man sich nach dem Stichwort "Panerai" oder "Rolex" nämlich einen Wolf.
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Original geschrieben von Laubi
PS: Schade, dass du in den letzten Beiträgen Uhrenträger brandmarkst; in dem du sie als "Snobs" oder "Yuppies" betitelst. Paßt nicht zu deinen Beiträgen am Anfang des Threads.
Wenn Du Dich wieder entspannt hast und meinen Beitrag in Ruhe liest - oder zumindest die Stellen, an denen Du solchen Anstoß nimmst** - wirst Du feststellen, daß ich lediglich schrieb, man KÖNNTE über Rolex auch das sagen, was Du zu Panerai schriebst. Dein Vorwurf, ich hätte dies tatsächlich als ernstgemeinte Aussage geschrieben, ist unbegründet; das augenzwinkernde Smiley hinter meiner Aussage hätte Dir eigentlich schon den Weg weisen müssen.
Man kann an Rolex sicherlich eine Menge Kritik vorbringen, z. B. hinsichtlich ihrer Design- und Finishmängel und nicht zuletzt auch wegen ihrer gemessen an diesen Mängeln völlig überzogenen Preise. Aber deswegen schmähe ich doch nicht die, die sich eine solche Uhr trotz dieser Mängel und der überhöhten Preise kaufen. Denn ich beschäftige mich schon lange genug mit dem Thema Uhren, um genau zu wissen, daß es die eine für alle Menschen perfekte und vollkommen mangel- und fehlerfreie Uhr nicht gibt und auch nie geben wird bzw. geben kann.
Auch ich habe mir meine Uhren ja trotz der Mängel gekauft, die ihnen innewohnen: Bei der Mühle wären das z. B. das etwas blaß-schwarz wirkende Zifferblatt und die etwas zu schmalen Zeiger, bei der Marcello C. Tridente GMT die etwas für meinen Geschmack etwas zu schwächlichen Leuchtindizes und bei der Omega Seamaster GMT die unruhige Struktur des Zifferblattes sowie die Lünette, bei der ich mir mehr Einheitlichkeit gewünscht hätte: entweder schwarze Ziffern auf silbernem Grund oder umgekehrt, aber nicht halb und halb. Und bei allen drei Uhren stört mich die im Vergleich zu Rado (kommt auch noch) geringe Kratzempfindlichkeit von Bändern und Gehäusen.
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* Hype: "Unter Medienrummel (engl. Hype - von Hyperbel) werden meist kurzlebige, in den Medien aufgebauschte oder übertriebene Nachrichten verstanden, die gezielt von Interessensträgern zur Werbung für bestimmte Ideen oder Produkte lanciert wurden." So Wikipedia.
Das alles riecht und schmeckt also nach Manipulation durch eine Mischung aus Übertreibung und Halbwahrheiten, bloß um Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, und ist daher wohl negativ zu verstehen. Übrigens auch im Englischen.
** Yuppie: "Der Begriff Yuppie ist ein Akronym und steht für young urban professional person oder young upwardly mobile professional person (deutsch: junge, urbane (in der Stadt lebende) und beruflich erfolgreiche Person beziehungsweise junge, (sozial) aufwärts mobile, beruflich erfolgreiche Person)," definiert die von Dir schon öfter zitierte Wikipedia. Wenn Du ihn anders verwendest, wohl in einem negativ besetzten Sinn, dann hast Du Dich ebenfalls umsonst aufgeregt. Denn als jemand, der seine späten Jugend- und frühen Erwachsenenjahre genau in den 1980er Jahre verlebte, ist mein Verständnis von Yuppies gar nicht so negativ, wie Du es vielleicht aufgenommen hast. Ich hätte auch schreiben können, die Zielgruppe der GMT-Master seien ursprünglich Piloten gewesen, und keine Fliesenleger, Maurer, Kfz-Mechaniker usw. Das tut dem Wahrheitsgehalt meiner Aussage keinen Abbruch, denn die GMT-Master wurde für die Piloten der Luftfahrtsgesellschaft PanAm entwickelt. Tatsächlich habe ich den Begriff des Yuppies deshalb mit Rolex verbunden, weil es wohl keinen Yuppie-Witz aus den 1980er Jahren gibt, der dem "Yuppie" irgendeine andere Uhr zuordnet als eine Rolex, zumeist übrigens eine goldene. 
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In diesem Sinne: Peace! (Wo ist denn nur das Smiley mit dem jointrauchenden Hippie, das dazu so gut passen würde?
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Viele Grüße und einen
Happy Day