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gibt es aus der jüngere vergangenheit ein beispiel, das anfangs seriös wirkte und sich am ende doch als schneeball-system herausstellte?
Anfangs wirken die immer seriös, sonst funktioniert es doch nicht.
Madoff fällt mir da ein, in Deutschland Flow-Tex Horizontalbohrsysteme, Phoenix Kapitaldienst.
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ich meine, wenn quicker so offensichtlich ein schneeball-system wäre und die beteiligten wüssten, was sie tun, dann ist das doch von vorn herein geplanter betrug. sowas soll mitten in deutschland möglich sein?
Bei allen, die ich bislang kennen gelernt habe, sind der Kopf nur ein, zwei Leute. Die anderen (Angestellten) wissen nichts davon, die lassen sich zum Teil von der gewinnträchtigen "Geschäftsidee" oder vom Charisma des Gründers begeistern. Bei Phoenix hat selbst die Sekretärin von Breitkreuz Anteile gekauft und auch an ihre gesamte Verwandtschaft empfohlen ...
Ich verfolge den Thread seit Seite 1, und seit Seite 1 steht für mich fest: Ich sehe kein einziges Argument, das dafür spräche, dass es kein schneeballähnliches System ist!
Die ganze "Unternehmengruppe" gibt es erst seit 2007. Richtig los ging es mit den Umsätzen erst 2010.
Die ersten Deals, 50€ Tankgutschein für 40€, Lieferzeit bis zu 6 Wochen, dienen zum Anfüttern. Wer dann ein, zwei solche Deals gemacht hat und die Gutscheine erhalten hat, legt die Scheu ab. Dabei muss schon die "Marge" von 20% doch jedem einleuchten. Das Unternehmen müsste mehr als 20% Kapitalrendite abwerfen (und nur dann würde es Sinn ergeben, kurzfristig zu 20% Zinsen 6 Wochen lang quasi Liquidität zu beschaffen), um die Gutscheine dann noch verlustlos zu liefern.
Auch die 6 bis 8 Wochen Lieferzeit sind doch ganz gezielt gewählt. Der "erfahrene" Anwender beschwichtigt sein ungutes Gefühl damit, dass er ja die Lastschrift zurückholen kann.
Dann schiebt man die Sparcards nach, mit denen man noch mehr sparen kann. 50 € Karte für 35€ kaufen. Und dann den nächsten Amazon-Deal mit der Sparcard bezahlen. Spätestens hier muss doch jedem einleuchten, dass solche Renditen nicht mit diesem Geschäft zu erwirtschaften sind. (Solche Renditen gibt's doch höchstens bei Geldwäsche ...)
Es sollte auch zu denken geben, dass man Sparcards unbegrenzt bestellen kann, Aral, Amazon und Saturn inzwischen in der Anzahl beschränkt sind (nur 3 pro Kreditkarte usw.).
Also lange Rede, kurzer Sinn: Wenn der Nutzer 1, 2 oder auch 3 "gute Deals" gemacht hat und die Amazon- oder Aralcards erhalten hat, vertreiben die Dollarzeichen in den Augen das ungute Gefühl.
Auch die länger werdenden Lieferzeiten sprechen für sich. Es muss erst genug Geld eingesammelt werden, um die (bereits bezahlten) Karten ausliefern zu können. Deswegen sind es jetzt nicht mehr 6 Wochen, sondern schon 3 Monate.
Ich gönne Euch ja den Spaß, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass keine wahnsinnig clevere Geschäftsidee dahintersteckt. Wenn es "nur" Liquiditätsbeschaffung wäre, wäre das noch ein Glücksfall.
Gruß
Lisa