Hallo,
wir hatten das Thema heute wieder mal unter den Kollegen, daher mal ein paar Erfahrungen meinerseits mit der PKV:
Ich bin jetzt ca 10 Jahre in der PKV, seit 8 Jahren zahle ich einen reduzierten Monatsbeitrag, ca 25% unterm Normalbetrag, da ich meine Arztrechnungen usw. selber zahlen.
Das ganze rechnet sich aktuell bei Rechnungsbeträgen von rund 3800,-€ in 2 Jahren, gilt aber nur für die Grundversorgung, sprich ambulanten Behandlungen durch Haus- und Fachärzte.
Würde ich diese dann wieder von der Kasse erstatten lassen, müsste ich 24 Monate lang den vollen Beitrag zahlen, eben die rund 3800,-€ mehr.
Trotzdem erhöht die Kasse jährlich die Beiträge.
Mein Beitrag ich derzeit deutlich unter dem Höchstbeitrag zu GKV.
Jetzt war ich letztes Jahr im Sommer im Krankenhaus, kleine Nasen-OP. Ich hab mir dank PKV den Luxus gegönnt, bin in ner Privatklinikbereich ( Hotel mit Krankenversorgung ) des Klinikums gewesen, Einzelzimmer mit Chefarzt-Behandlung usw.
Der Spass hat komplett für 2 1/2 Tage rund 6500,-€ gekostet, werden aber von der PKV erstattet.
Allerdings hat meine PKV die Rechnungen gekürzt, lt. deren Aussage berechtigt, nach Aussage der Privatärtzlichen Abrechnungsstelle unberechtigt.
Ich sitze nun zwischen den beiden und kann den Mist ausbaden - bei einem Fall geht es um 350,-€, das wird sicherlich demnächste meinen Anwalt beschäftigen müssen.
Die PKV wollte auch die eigentliche Krankenhausrechnung nur zu 75% zahlen, der Differenzbetrag währe dann auch bei mir liegen geblieben - das ist zum Glück mitlerweile erledigt, die Privatklinik GmbH hat in 3 Instanz gegen die PKV´s den Prozess um das Thema gewonnen ( Musterprozess ).
Und zur Krönung vom dem ganzen: die PKV hat zum Jahreswechsel mal wieder die Beiträge um 50€ angehoben.
Die durchschnittliche Beitragserhöhungen der PKV liegen überigens bei rund 10% pro Jahr und deutlich niedriger, wie die PKV´s gerne selber offenlegen.
Fazit:
ich würde mich heute als junger Mensch 25mal überlegen, ob ich von der GKV in die PKV wechsel, das hört sich anfangs immer toll an, niedriege Beiträge, viel Leistungs usw.
Ich persönlich würde nicht mehr in die PKV wechseln.
Der Weg zurück ist nur unter ganz wenigen Umständen möglich, jeder Wechsel zu einer anderen PKV bringt zwangsläufig eine Beitragserhöhung mit, weil die Alterungstellung zum Teil verloren gehen. Und zu guter Letzt, man ist der PKV in Sachen Beitrag hoffnungslos ausgeliefert.
Man braucht nur enrsthaft krank zu werden, da reicht eine Allergie oder ein Unfall mit Folgen und man zahlt sich im Alter dumm und dämlich.
Alternativen:
- Änderung, Streichung von Versicherungspaketen, braucht man Einzelzimmer, Chefartztbehandlung, 100% Zahnersatz usw. ?
- Wechsel in den PKV-Basistarif - möglich, kann ich aber nur von abraten, damit ist man noch schlechter gestellt als ein GKV-Versicherter, da die Ärzte bei dem Tarif nicht den normalen Abrechnungsfaktor von bis zu 2,3 ansetzen dürfen, sondern nur 0,9 bis 1,2 und da winken viele Ärzte schonmal direkt ab.