Beiträge von Senfdazugeber

    Re: Re: Re: 10 Monate USA


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    Original geschrieben von Bo_
    Ah, vielen Dank für die Info. Ok, für Facebook und whatsapp sollte EDGE reichen, bloss bei Youtube wird die Bandbreite knapp.

    WhatsApp ja, aber bei Facebook wird es schon extrem nervig, da beim Öffnen der App doch einige hundert KB, wenn nicht sogar mehrere MB Daten geladen werden. Beachten muß man außerdem, daß die amerikanischen Netzbetreiber einen chronischen Bandbreitenmangel in ihren GSM-Netzen haben, da dort erstens die Smartphone-Penetration sehr hoch ist und zweitens die Netzbetreiber viel von ihrem vormals für GSM genutzten Frequenzspektrum in UMTS umgewidmet haben. Man sollte daher in den USA nicht den von Deutschland gewohnten Datendurchsatz in EDGE-Netzen erwarten.

    Zitat

    Welche europäischen Handy unterstützen den amerikanischen Standard?

    Jede Menge, u.a. das Nexus 4. Man muß allerdings sehr genau hinsehen, denn oft existieren von ein und demselben Gerät mehrere Varianten mit unterschiedliche Frequenzausstattung.


    Zitat

    Original geschrieben von Timba69
    Quadband Handys.
    Aber AT&T kann sie auch mit dem Arc nutzen.

    Quadband-was? Quadband-GSM oder Quadband-UMTS?
    Mit dem Arc S kann sie auch T-Mobile nutzen, aber wie bei AT&T auch, eben nur das GSM/EDGE-Netz und das macht aus o.g. Gründen in den USA besonders wenig Spaß.

    Re: 10 Monate USA


    Zitat

    Original geschrieben von Bo_
    4. Aktuelles Handy: SE Arc S

    Das europäische SonyEricsson Arc S unterstützt mit UMTS900 und UMTS2100 leider keine der amerikanischen UMTS-Frequenzen (850, 1900, 1700-2100). Mit diesem Handy kann Deine Tochter nur AT&T und T-Mobile (samt deren MVNOs) und vereinzelt ein paar regionale Carrier nutzen. Internet wird mit den äußerst geringen Bandbreite von GSM/EDGE allerdings eine Qual.

    Was bei VoLTE noch ein Weilchen ein massives Problem darstellen wird, ist der Stromverbrauch, denn während bei GSM und UMTS die komplette Abwicklung von Telefonaten im stromsparenden Baseband-Prozessir stattfindet, braucht man für VoLTE den stromhungrigen Applikations-Prozessor. Früher oder später wird es sicherlich auch VoLTE-fähige Basebands geben, aber bis die mal in einem fertigen Endgerät verfügbar sind, vergehen sicherlich noch 1-2 Jahre.
    Vertiefend zu diesem Thema: http://mobilesociety.typepad.c…ck-into-the-baseband.html

    Aber auch für PDH/SDH-basierte Übertragungswege gibt es Fallback-Lösungen (Verwendung niedrigerer PDH/SDH-Hierarchiestufe), die allerdings wegen der starren Bandbreitenstufen weniger flexibel sind als IP und u.U. auch eine kurzen Totalausfall bewirken.


    Sei's drum. IP im Richtfunk wird das Netz stabiler, aber nicht schneller machen.

    Erstens hat O2 zumindest eine Zeit lang auch interne Portierungen durchgeführt.


    Zweitens kann man die Rufnummer erstmal auf eine prepaid SIM exportieren und dann wieder zu O2 importieren (auch nachträglich nach Vertragsbeginn).


    Drittens geht das auf jeden Fall, wenn abgebende oder aufnehmende Partei ein Service Provider ist.

    Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Interessant. Da sind ja doch viele bekannte Smartphones dabei.

    Obacht! Gerade Samsung verkauft Geräte mit teils völlig unterschiedlicher Hardware unter demselben Namen. So listet Wikipedia 12 Varianten des Galaxy S3. So kann das amerikanische SGH-T999 zwar DC-HSPA+ mit 42 MBit/s, hat dafür aber "nur" eine dual core CPU. Das europäische GT-I9300 dagegen hat eine quad core CPU, aber kann nur 21 MBit/s.
    Es gibt auch Geräte, bei denen in bestimmten Ländern die HSPA-Kategorie oder die Frequenzbänder (z.B. Galaxy Note) per Firmware reduziert wird um Lizenzgebühren zu sparen.
    Man muß also sehr genau hinsehen.


    Zitat

    Da stellt sich dann allerdings die Frage, warum man dadrauf nicht zurück greift? Man könnte dann ja mit DC-HSPA+ bis zu 84,4 MBit/s bereits jetzt anbieten. Was ja gerade für stark frequentierte Orte etc nicht verkehrt wäre...

    Die örtliche Kapazität steigern kann man auch indem man einen zweiten UMTS-Träger (also weitere 5 MHz) aktiviert ohne die Möglichkeit der Bündelung (DC) anzubieten. DC-HSPA bietet m.E. nur den Vorteil, daß man höhere Peak Datenraten anbieten kann und das man bei schlechtem Empfang noch mehr herausholt, da man zwei lahme Carrier addieren kann. Beides muß gegen die Kosten der Implementierung und des - mangels Unterstützung vieler Endgeräte - kleinen Nutzerkreises abgewogen werden. Daß man kein DC-HSPA anbietet, hängt zudem sicherlich auch damit zusammen, daß man damit ein wichtiges Verkaufsargument für LTE verlieren würde.

    Habe gerade im oben verlinkten Telekom-PDF entdeckt, daß dort explizit einzuplanende Reservefasern für "Sonderbedarf Geschäftskunden und MobFu" festgelegt sind:


    • Gf-AP mit 12 Vzk-Fs max. 2 Vzk-Fs für P2P
    • Gf-NVt mit 12 HK-Fs max. 2 HK-Fs für P2P
    • Gf-NVt mit 24 HK-Fs max. 10 HK-Fs für P2P
    • Gf-NVt mit 36 HK-Fs max. 12 HK-Fs für P2P


    gemutmaßte Erklärung der Abkürzungen:
    Gf-AP = Glasfaser Anschlußpunkt
    Gf-NVt = Glasfaser Netzverteiler
    HK-F = Hauptkabel Fasern
    P2P = Punkt-zu-Punkt
    Vzk-F = Verteilerkabel-Fasern


    Es sollte also in jedem Straßenverteiler (Gf-NVt) mindestens zwei dunkle Fasern geben, die man für Mobilfunk verwenden kann und da die Strecke dann sicherlich direkt durchgeschaltet wird, kann man hier sicherlich problemlos upgraden ohne auf die verzweigende Struktur benachbarter Fasern Rücksicht nehmen zu müssen.



    Hackman99
    Danke für die Blumen.