Beiträge von Senfdazugeber

    Bei Glasfaser ist grundsätzlich sehr viel Luft nach oben. Terrestrische Verteilernetze werden allerdings aus Kostengründen passiv aufgebaut, wodurch man viel geringere Bandbreiten erreicht als auf Unterseekabeln und zudem je nach Topologie auch nur begrenzt upgraden kann.


    Die Telekom verwendet bei FTTH-Netzen nur 2.4 GBit/s Downstream pro Faser (und 1.2 Gbit/s Upstream), die sich dann 32 Haushalte per TDM (Zeitschlitze wie bei GSM) teilen (siehe S. 14 von https://www.evergabe.telekom.d…KNetz_21_Oktober_2011.pdf).


    Bei FTTN-Strecken verwendet man zwar auch passive Technologie, aber meist schnellere 10G-Technik.


    Das entscheidende ist, daß bei PONs bislang nur eine Wellenlänge (Frequenz des Lichts) pro Faser verwendet wird.
    Auf den Unterseekabeln verwendet man dagegen bereits 80-100 Wellenlängen auf derselben Faser (sog. WDM-Technik), die jeweils 100 GBit/s liefern (400 GBit/s-Technik wird bereits erprobt). Somit erzielt man auf einer einzelnen Faster mind. 8 TBit/s. Da man meist 2-4 Fasernpaare pro Kabel verwendet, kommt man rasch auf 16-32 TBit/s.


    Eine weitere entscheidene Eigenschaft von modernen Unterseekabeln ist, daß man Eribum-dottierte Signalverstärker verwendet, die sich eines physikalischen Effekts namens "optisches Pumpen" bedienen. Dabei wird das optische Signal nicht erst in ein Elektrisches umgewandelt, sondern direkt optisch wiederholt, wodurch man im Prinzip beliebige neue Modulations- und Kodierungsverfahren verwenden kann, denn die Verstärker bleiben sozusagen immer kompatibel. Man kann also einfach die Termination Units in den Landungsstationen upgraden und so auch bei bereits verlegten Kabeln die Bandbreite vervielfachen (es gibt allerdings ein paar begrenzende Größen wie die chromatische Dispersion der Fasern).


    Bei PONs kann man grundsätzlich auch upgraden, aber sobald man eine verzweigte Struktur hat, wird's teuer, weil man das Terminierungsequipment aller angeschlossenen Teilnehmer austauschen muß. Und die nachträgliche Einführung WDM-Technik würde zudem erfordern, daß man an sämtlichen Verzweigungspunkten sog. "Optical Add-Drop Multiplexer (OADM)" nachrüstet, die die entsprechenden Wellenlängen ab- und zuleiten.


    Bei PONs wird das Upgraden also je nach Struktur teuer und kompliziert. Ich denke aber, daß man zu Mobilfunkanlagen grundsätzlich eine separate Faser legt, die schon heute 10G liefert und relativ unkompliziert geupgradet werden kann.

    Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
      Senfdazugeber:
    Gibt es denn überhaupt Smartphones dafür das man über 5MHz Frequenzspektrum bis zu 42,2 MBit/s erreicht bzw. davon profitiert?? Kenne mich da insbesondere mit den Geräten für den US Markt nicht wirklich aus.

    Ja, gibt es in Hülle und Fülle. Schau einfach mal bei T-Mobile USA nach "4G Phones" (T-Mobile USA vermarktet HSPA+ als "4G"): http://www.t-mobile.com/shop/p…c6-4404-86d0-c59f8d8baa3b

    Re: wie...


    Zitat

    Original geschrieben von MisterEurope
    ....wie kommst du denn darauf? IP-basierender Richtfunk hat deutlich mehr Vorteile als aelterer PDH 2MB Richtfunk bzw SDH 155MB Richtfunk. Mit einem IP basierenden RiFu hat man den entscheidenden Vorteil, das man adaptive Modulations- und Codingverfahren zur Verfuegung hat, welche bei Verschlechterung des SNR (Signal to Noise Ratio) die Modulation auf eine robustere Modulation runterschalten koennen, was die Verfuegbarkeit gegenueber Umwelteinfluessen deutlich erhoeht. Zusammen mit QoS settings kann man optimale Ergebnisse erzielen, welche hoch priorisierte Daten (Voice,Management,Synch etc) aufrecht erhalten, aber low priority traffic wie Web-Browsing und Video Streaming verwerfen.
    Derzeitige Modulationsverfahren im Richtfunk reichen von QPSK bis 2048QAM :)

    Inwieweit IP mit der Möglichkeit Modulations- und Codingverfahren zu adaptieren zusammenhängen soll, erschließt sie mir zwar nicht ganz, aber Dir dürfte ja klar sein, was für eine Folge eine "robustere Modulation" hat, nämlich weniger Symbole pro Hertz und damit geringere Bandbreite. Sicherlich kann man bei einem IP-Backhaul früher, nämlich an der eNodeB, priorisieren, aber den niederschlagsbedingten Bandbreitenverlust auf der physikalischen Ebene (Luft) kann man nicht auf einer untergeordneten Protokollebene (IP) kompensieren.

    Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    LTE bietet u.a. dem Vorteil der deutlich höheren Netzkapazität. LTE erhöht diese gegenüber HSPA um den Faktor 3,5 und bei HSPA+ um den Faktor 2,5 (im selben Frequenzspektrum).

    Diese dramatische Vervielfachung der Kapazität erreicht man nur bei LTE Kategorie >4, was 4x4 MIMO erfordert und das werden wir so bald in keinem halbwegs kompakten Gerät sehen. Dazu wird 4x4 MIMO bei den komplexen Modulationsverfahren nur bei sehr guter Signalqualität funktionieren.
    Mit 2x2 MIMO bietet LTE dagegen kaum einen Vorteil. Je nach Frequenzbandbreite liefert LTE sogar geringeren Datendurchsatz als HSPA und dazu ist die Hardware teuer und die Akkulaufzeit der Endgeräte wird verkürzt:

    Quelle: Qualcomm Präsentation


    Ein großer Vorteil von LTE liegt in den flexiblen Kanalbandbreiten, denn es reichen schon 1.5 MHz für einen LTE-Carrier, den man in vordefinierten Schritten bis 20 MHz verbreitern kann. UMTS kennt dagegen nur 5 MHz breite Träger, die man allerdings kombinieren kann.


    Zitat

    Unter dem Aspekt muss man dann eben bedenken dass es bei den UMTS Geräten derzeit nur vereinzelnd Smartphones mit 2x5MHz (DC-HSPA+) gibt. Die meisten dürften noch immer eher Smartphones mit max. HSPA+ 21,6 haben. Dort hat man dann lediglich ein Spektrum von 5 MHz. Bei LTE sind es auf 800MHz Basis 10MHz und bei LTE1800/2600 20MHz.

    Mit 5 MHz Kanalbandbreite kann mit HSDPA-Kategorie 20 42,2 MBit/s anbieten, was T-Mobile USA z.B. macht.
    Außerdem hat "man" im IMT-2000 Band 10 (Telekom), 15 (O2 und Vodafone) und 20 (E-Plus).




    Demnach könnte die Telekom schon heute 84,4 MBit/s, O2 und Vodafone 126,6 MBit/s und E-Plus 168,6 MBit/s per HSPA anbieten. Es ist übrigens auch denkbar, daß E-Plus und O2 mittelfristig auch auf 2100MHz LTE einsetzen.

    Was für Erkentnisse erwartest Du?


    Der Bandbreitenbedarf eines Standortes richtet sich nach verwendeter Technologie, Frequenzbandbreite, Anzahl an Sektoren und der tatsächlichen Last.


    Die oft genannten 100 MBit/s, die aktuelle Hardware der LTE Kategorie 3 erreicht, erfordern eine Kanalbandbreite von 20 MHz. So breite Trägerfrequenzen sind aber nur auf 1800 und 2600 MHz oder durch inter-band carrier aggregation möglich. Eine reine LTE800 eNodeB kann bei LTE Kategorie 3 "nur" 50 MBit/s pro Sektor liefern.


    Hast Du also eine ländliche LTE800-eNodeB, die zudem noch eine GSM-BTS beherbergt, so dürften derzeit um die 150 MBit/s reichen um auch bei maximaler Auslastung der Luftschnittstelle keine Engpässe zu erleiden.


    Hast Du allerdings einen Standort in einer Großstadt, an dem LTE800, LTE1800, GSM900, GSM1800 und UMTS2100 mit HSPA+ hängen, so ergibst sich ein maximaler Bedarf von:
    3 * 50 MBit/s für LTE800
    3 * 100 MBit/s für LTE1800
    ~ 4 MBit/s für die GSM-Dualband
    3 * 42.2 MBit/s für UMTS2100 mit HSPA+
    ~ 580 MBit/s


    Wenn LTE Kategorie 5 eingeführt wird, verdreifacht sich der Bedarf der eNodeB und Du landest bei 1.5 GBit/s. Wie Du siehst, ergibt sich hier ein sehr breite Spanne, sodaß Du eine konkrete Standortkonfiguration nennen müßtest, damit man die Breite der Anbindung abschätzen kann.


    In der Praxis werden aber die wenigsten Standorte für die maximale Kapazität der Luftschnittstelle ausgelegt sein.


    Ebenso unbeantwortbar ist Deine Frage nach der Stabilität von Richtfunkstrecken. Das hängt von Sendeleistung, Frequenz, Antennengröße, Wetter und v.a. der Distanz ab.
    Klar ist aber, daß mittelfristig kein Weg um Fibre-to-the-Tower (FTTT) führt. Telekom Austria hat beispielsweise 2/3 ihrer Mobilfunkstandorte bereits per Glasfaser angebunden: http://maxwireless.de/2012/ost…iter-bei-lte-ausbau-zu-2/


    Klar ist ebenso, daß bei diesem Wettrennen um die Anbindung von Antennenstandorten diejenigen einen gewaltigen Vorteil haben, die bereits über eigene Festnetzinfrastruktur verfügen. Verloren haben dagegen jene Netzbetreiber, die E-Plus heißen und einen massiven Kostennachteil bei der breitbandigen Anbindung ihrer Standorte haben.

    Hat zufällig jemand kürzlich klarmobil bestellt und kann mir sagen, in welchem Netz seine SIM geschaltet wurde?


    Würde gerne zu klarmobil aber nur wenn ich ins T-Mobile Netz komme, denn mit Vodafone habe ich zu Hause indoor keinen Empfang.

    Hallo,


    Ich erwäge zu Klarmobil wechseln und zwar unbedingt ins T-Mobile Netz und möchte das "Einheiten Paket 100" für € 6 sowie die "Internet Flat 500" buchen.


    Weiß jemand, welches Netz man bekommt, wenn man Klarmobil online bestellt (postpaid)? Kann man irgendwie beeinflussen welches Netz man bekommt?


    Kann man das "Einheiten Paket 100" auch in der prepaid Variante buchen? (Bei Klarmobil finde ich keine prepaid Preisliste und im Prepaid-Wiki ist es nicht aufgeführt)


    Kann man zu einer Klarmobil prepaid SIM eine Rufnummer importieren?


    Danke!