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Original geschrieben von post2post
2.) Sie würden sie die Preise für Gespräche in ausländische Mobilfunknetze preislich sehr unattraktiv gestalten, damit niemand im Land seines Wohnsitzes bei Nutzung EU-ausländischer SIM-Karten im Dauerroaming auch noch zu regulierten Tarifen von anderen mit "einheimischen" SIM-Karten angerufen werden kann.
Das ist doch der status quo
:flop:
Ich würde aber davon ausgehen, dass die Kommissarin bereits eine interne Vorlage hat erstellen lassen, in der eine Grundlage für eine Erweiterung der Regulierung auch auf Gespräche aus dem Ursprungsland zu Anschlüssen von Betreibern in Drittländern begründet wird (lies: Festsetzung IC, Großhandelspreise und/oder Endverbraucherpreise). Ich hätte jedenfalls aus juristischen Gründen keine Bauchschmerzen, hier eine entsprechende Kompetenz zu begründen. Das ginge aber wahrscheinlich vor den Europäischen Gerichtshof.
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Original geschrieben von Educator
Vodafone wird´s freuen, die sind in genug Ländern vertreten. E-Plus kann einpacken, o2 ... mal sehen. D1, kein Plan.
Eine äußerst wettbewerbsfördernde Maßnahme^^.
Die Kommission ist offen freundlich gegenüber grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen in der Branche. Das ist ambivalent - der Blick in verschiedene europäische Länder zeigt aber auch, dass sich die Wettbewerbssituation unterschiedlich entwickelt und auf die Preise ausgewirkt hat. Auch deshalb ist eine Regulierung über die Preisgrenzen wohl vorzuziehen. Jedenfalls sollte die Regulierung der Angebotsseite nicht als Mittel der Unternehmenspolitik dienen.
Aber eins ist auch klar: Es ist schwer hinzunehmen, dass die großen Gruppen (vor allem Vodafone, Telefonica) schon jahrelang zusammengehören und einheitlich geleitet werden, aber (früher) schamlos überhöhte Roaming-Gebühren und (immer noch) in manchen Tarifen überhöhte Tarife für Auslandsgespräche berechnen.
Die größte Gefahr aus Kundensicht ist wohl, wenn/dass (aktives) Roaming von Flatrates ausgenommen werden darf. Dann würde die 29-cent-Abzocke zuschlagen. Wie absurd dieser Preis inzwischen ist, sieht man nicht zuletzt auch daran, dass er nach der Roaming-VO schon ab 1. Juli unterschritten wird; ab 2014 gilt sogar 22.61 cent/min. Das sollte die Kommissarin verhindern oder zumindest als Auffangregel eine Preisobergrenze vorsehen.
Außerdem: Als Netzbetreiber wird man sicher auch an Fair use-policies denken wollen. Danach würden Inklusivleistungen im Roaming nur gelten, wenn es sich nicht um einen dauerhaften Aufenthalt im Roaming handelt. Das gibt es z.B. jetzt bei O2-UK (und ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Landschaft sogar positiv). WENN aber ein Verbot für Roamingaufschläge kommt, dann wäre das aber wohl mit der Rechtsprechung des EuGH kaum vereinbar, die ausdrücklich Abstand davon nimmt, derartige Arbitrage als Umgehungsgeschäft zu inkriminieren (angefangen mit "Centros", nicht zu vergessen "Karen Murphy" --> Sky).
Ein grenzüberschreitender Wettbewerb wird also nicht zu verhindern sein - zum Glück. Das bringt wahrscheinlich eine Preisangleichung, und wahrscheinlich auch steigende Preise oder das Ende von solchen Flatrates, die durch absurde Preise für nicht-enthaltene Leistungen (Telefonate/SMS ins Ausland, Roaming, Extra-Minuten außerhalb der Pakete) quersubventioniert werden.