Re: Festnetz: Große Telefonblöcke anmieten
Zitat
Original geschrieben von Granas
Kann man sich generell große Nummernblöcke reservieren? Also z.B. in der Form 06441 851XXXXXX (Wohnortbezogen) oder sogar (wohl eher unwahrscheinlich) in der Form 0700 90X XX XX - je individueller ich die Nummer gestalten darf, desto besser natürlich.
Falls da jemand Insiderinformationen hat, wären auch internationale Blöcke interessant - also meinetwegen +65 876 XXX XXX
Ich denke, das könnte unter Umständen richtig teuer werden, aber das ist eine andere Frage.
Wenn ich das richtig sehe, möchtest Du TK-Dienste für Nutzer anbieten. Die Frage ist, inwieweit Du dafür selbst zum Carrier mit eigener Infrastruktur werden willst und inwieweit Du Vorprodukte bzw. Dienste schlüsselfertig einkaufen willst.
Als Reseller bräuchtest Du einen Carrier, der Dir aus seinen Ressourcen z.B. Rufnummern zur Verfügung stellt. Seit ein paar Jahren gibt es auch die Möglichkeit, als gewissermaßen "virtueller Teilnehmernetzbetreiber" bei der Bundesnetzagentur eigene Nummernblöcke mit eigener Portierungskennung zu bekommen, diese aber bei einem der üblichen Carrier zu schalten.
Zu den verschiedenen Nummernarten:
Bei normalen Ortsrufnummern (z.B. 069-xxxxxxxx) erfolgt die Zuteilung blockweise in RNBs (Rufnummernblöcken) zu 1000 Rufnummern. Wenn Du hieraus Rufnummern an Nutzer von Dir zuteilen willst, bräuchten diese Nutzer auch einen Bezug zum jeweiligen Ortsnetz. Es wird also knifflig, z.B. einem Nutzer aus München eine Frankfurter Nummer zuzuteilen. Sowas haben diverse VoIP-Anbieter ja in ihrer Anfangszeit gemacht, bis dies von der BNetzA gestoppt wurde. Da Deine Idee offenbar große Nummernräume braucht, würdest Du mit einem einzelnen 1000er Nummernblock auch nicht weit kommen. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, daß die BNetzA oder ein Carrier Dir gleich vom Start weg eine große Zahl an Blöcken zur Verfügung stellt. Du müßtest dann auch eine gewisse Auslastung nachweisen können. Man kann also nicht z.B. gleich 10 Blöcke bekommen, obwohl man in einem Ortsnetz lediglich 10 Nutzer hat, nur damit sich jeder eine supertolle Nummer aussuchen kann.
Bei Sondernummern wie 0180 oder 0700 erfolgt die Zuteilung einzeln pro Rufnummer und würde damit vermutlich ziemlich teuer. Aufgrund dieses Einzelzuteilungsverfahrens halte ich es auch für praktisch ausgeschlossen, daß dort noch große *zusammenhängende* Bereiche frei sind.
Der hier im Thread bereits genannte "Ausweg", Rufnummern einfach zu verlängern, um die zugeteilten Nummernbereiche zu vervielfachen, ist auch nicht so einfach. Erstens gibt es Grenzen für die Erreichbarkeit aus anderen Netzen. Zweitens sind ewiglange Rufnummern auch unhandlich für die Nutzer. Drittens ist das "Nummernverlängern" zumindest bei den einzeln zugeteilten Mehrwertnummern inzwischen eigentlich nur noch für selbstgenutzte Nummern erlaubt. Die BNetzA ist vor einiger Zeit gegen Anbieter von "kostenlosen" Service-Rufnummern vorgegangen, die z.B. aus einer "echten" 0180-Nummer 100 bis 1000 neue 0180-Nummern gemacht und diese dann mehr oder weniger kostenlos an Nutzer vergeben haben. Das darf nicht sein, da dann hinter einer 0180-Zuteilung viele verschiedene Nutzer standen.
Bei innerdeutschen Nummernblöcken könnte ich mir am ehesten vorstellen, daß evtl. der Bereich 032 (nationale Teilnehmernummern) für Dich in Frage käme. Das sind - von der eigentlichen Idee her - "Ortsnetznummern ohne festen Ortsnetzbezug". Also sozusagen ein zusätzliches bundesweites Ortsnetz, damit man als Anbieter seinen Nutzern eine "normale" Nummer zuteilen kann, ohne in jedem Ortsnetz eigene Nummernbereiche haben zu müssen. Leider werden 032-Nummern nicht von jedem Anbieter wie normale Ortsrufnummern behandelt. Das heißt, manche Anbieter haben Verbindungen zu diesen Nummern von ihren Flatrates etc. ausgenommen. 032-Nummern werden von der BNetzA wie normale Ortsrufnummern blockweise zugeteilt. 1&1 hat vor ein paar Jahren seine Unified-Messaging-Nummern aus der früheren 012-Gasse nach 032 umgezogen und vor der BNetzA hierfür einen großen Nummernbereich bekommen. Technisch werden diese 1&1-Nummern meines Wissens von QSC/Ventelo betrieben. 1&1 ist da also wohl eine Art "virtueller TNB", wie ich es oben bereits beschrieben habe.
Zitat
Original geschrieben von Granas
Zuerst denke ich natürlich an Reseller oder Telekommunikationsfirmen, könnt ihr mir da welche empfehlen, mit den ich mal quatschen kann?
Wie oben beschrieben, müßten die 1&1-UMS-Nummern bei QSC/Ventelo liegen, demnach scheint man dort (QSC) offenbar umfangreiche Nummernlösungen realisieren zu können.
Daneben gibt es diverse Carrier, die im Servicenummerngeschäft mitmischen, z.B. IN-Telegence, Mr. Next-ID, dtms, Multiconnect, First Telecom - oder auch Voxbone, die mehr einen internationalen Ansatz haben.
Und dann gibt es auch Carrier, die ihren Fokus weniger auf dem Servicenummernbusiness haben (obwohl sie teilweise auch da aktiv sind), aber dafür z.B. im Wholesale-Bereich tätig sind, Beispiele hierfür sind 3U Telecom, BT Germany, Versatel, Mobileextension oder Planinternet.
cu talk2chris