Den meisten Sprit verbraucht man mit der Bremse...
So denke ich jedenfalls darüber. Ergo: fährt man vorausschauend, spart sich überflüssiges Beschleunigen, riskante Überholmanöver vor roter Ampel etc., spart man den meisten Sprit ein. Ist man dann evtl. zu früh an der Ampel, muss man wieder beschleunigen, während der Vorausschauende einfach heranrollt und mit höherer Geschwindigkeit die Ampel passiert.
Vorausschauen heisst auch: Schwung nutzen, also auch an abschüssigen Streckenteilen Gang raus und rollen lassen. Natürlich nur, wenn wie im Gebirge nicht die Motorbremse nötig ist, um nicht weiter zu beschleunigen. Talfahren nur mit Radbremse ist Wahnsinn, sehr gefährlich!
Gerade als ich eine Zeit Kurierfahrer war und Ampelschaltungen in meinem Gebiet auswendig kannte, habe ich so den regulären Verbrauch des Wagens um mehr als 20% reduzieren können. Ich wusste einfach, wann es sich nicht lohnt, einen Sprit fressenden Sprint einzulegen.
Die Sache mit dem Schalten ist so eine Sache... Das kommt sehr auf den Motor an. Mein Motor (ein Mazda 323F BG von 92 mit 1,6l und 88PS) verbraucht im niedertourigen Bereich viel weniger, als wenn man mit 2500-3000UPM schaltet. Ich schalte etwa bei 1800-2000UPM und rolle ab 45km/h im Fünften dahin, sobald ich aber beschleunigen muss, kommt der vierte oder gar dritte rein. So komme ich etwa auf einen Verbrauch von 6,5-7,5l (letzteres im Winter), während meine Mutter das gleiche Fahrzeug mit 8-9l bewegt hat, weil sie halt sehr spät schaltet und den fünften Gang nie in der Stadt nutzte... Dabei klingt der Motor im niedrigtourigen Bereich nicht schlimm oder gar rucklig.
Den Motor an Ampeln mit Rotphasen unter 1min abzuschalten, das habe ich auch mal gemacht und dann wieder gelassen. Zwar spart es Sprit, aber wenn man sich überlegt, dass ein Auto mit warmem Motor im Stand pro Stunde ca. 0,5-2l verbraucht, je nach Motorgröße und Alter, lohnt es sich nicht. Schließllich kostet das Starten wieder Anlasserverschleiss etc.
Motorbremse: ich habe damit nichts einsparen können. Was man spart sind die Bremsbeläge. Konsequent eingesetzt kann man so mit den gleichen Belägen 30% weiter kommen. Aber wie schon geschrieben: unter 2000UPM setzt bei den meisten Einspritzern die Einspritzung wieder ein, kann man an der Lambda-Sonde messen, weit über 3000UPM sollte man die Motorbremse aber auch nicht nutzen, da beim Einkuppeln die Kupplung dankt...
Was definitiv auch was bringt, ist das Auto abspecken. Und zwar fette Werkzeugkästen, evtl. dauerhaft montierte Dachgepäckträger und sonstigen Ballast abzubauen/zu entsorgen. Jedes Zusaztgewicht/Widerstand kostet Sprit.
Dazu gehört auch das Thema Luftdruck. Diesen sollte man gerade im Winter mind. 1 mal im Monat kontrollieren. Im Winter verlieren die Reifen viel schneller an Druck. Man sollte sich wirklich an die Angabe des Herstellers halten, der ADAC empfahl auch mal, etwa 0,3bar draufzulegen, da dieser Betrag aus Komfortgründen von den Herstellern abgezogen würde. Will man sparen, kommt man auch da nicht drum herum.
Achja: Kurzstrecken sollte man natürlich total meiden. Mal abgesehen davon, dass ein Auto auf den ersten 5km bis zu 25-45l auf 100km/h gerechnet verbraucht, kostet die Kurzstrecke auf lange Sicht viele Auspufftöpfe und natürlich gewaltig Batterie- und Motorverschleiß.
Alles in Allem kann man so locker 15-25% an Sprit sparen.