Nur damit ich das richtig verstehe: Du bist der Meinung, Sipgate ginge es besser, wenn die nur Kunden hätten, die sich völlig selbständig durch deren Anmeldeprozedur hangeln können und das auch aus eigenem Antrieb tun? Ohne Werbung, ohne Läden, ohne normale Kunden, quasi nur als Hülle für Experimente zur Entwicklungsorganisation und gelegentliche Vernissagen? Und wenn ich als Kunde Kunden werbe aber dafür keine Provision kassiere, dann kommen gar keine Verträge zustande? Das geht nur, wenn ich eine Provision dafür kassiere, die mich dazu verleitet, Leuten überteuerte Verträge aufzuschwatzen die sie von selbst nicht abschließen würden?
Beiträge von Berndson
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Einen gültigen Vertrag mit Simquadrat haben nur Endkunden mit Computer und Smartphone, die das Konto selbst (!) über das Webinterface angelegt und den Vertragsbedingungen und den AGB zugestimmt haben.
Das ist völlig weltfremder Blödsinn. Wenn Kunden einen Laufzeitvertrag mit teurem Handy abschließen und die Unterlagen vom Verkäufer im Elektronikladen ausgefüllt bekommen, ist das auch kein gültiger Vertrag? Oder ist das nur erlaubt, wenn der Kunde über den Tisch gezogen wird? Wer günstige Tarife empfiehlt und beim Abschluss hilft, darf das nicht?
Bei der Identitätsverifizierung wird darauf geachtet, dass dem Kunden niemand die Hand führt, aber das hat einen anderen Zweck: Es soll verhindert werden, dass Menschen Verträge abschließen, die sie gar nicht selbst nutzen, sondern die Leistung dann jemand anderem zur Verfügung stellen, der dadurch anonym bleiben kann. Darum geht es hier aber gar nicht.
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Ausserdem haben viele der Kinder, die ihre Eltern anrufen, von mir die Mobilfunknummern der Sipgate-Karten bekommen, so dass es sich halbwegs für sipgate lohnen sollte.
Vielleicht verstehen viele nicht, warum fast alle Telefonieprovider inzwischen Grundgebühren haben wollen oder Flatrates verkaufen, damit wenigstens ein gewisser monatlicher Umsatz garantiert reinkommt. Das regulierte Terminierungsentgelt für die Zustellung von Gesprächen auf Mobilfunknummern beträgt nur noch 0,2 Cent pro Minute. Das ist weniger, als vor 10 Jahren für das Festnetz galt. Da bekommst du auch nur noch 0,03 Cent pro Minute, wenn jemand deinen Kunden anruft. Eine halbe Stunde telefonieren für einen Cent! Die besten Kunden sind die, die eine Grundgebühr zahlen und nicht angerufen werden.
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Sipgate möchte die Privatkunden aus wirtschaftlichen Überlegungen los werden.
Sie könnten einfach kündigen, aber da sind sie ja zurückgerudert. Sieht wahrscheinlich nicht so gut aus, wenn man plötzlich nur noch ein paar Geschäftskunden hat und für andere Provider nur noch ein Nischenkonkurrent bzw. Geschäftspartner ist, den man am langen Arm verhungern lassen kann, weil es nicht genug Öffentlichkeit macht, wenn etwas nicht funktioniert. Da stellt sich für Sipgate wahrscheinlich heraus, dass es schlimmer als von Konkurrenten bekämpft zu werden ist, wenn einen die Konkurrenten nicht mehr beachten müssen. Zuverlässigkeit strahlt das auch nicht gerade aus, aber die Produktpolitik von Sipgate war ja schon immer für Überraschungen gut, und das meine ich nicht positiv. Ich habe denen immer zu Gute gehalten, dass sie ihre Bestandskunden ordentlich behandelt haben, aber das ist ja offensichtlich vorbei. Mittlerweile haben die den gleichen Stallgeruch wie Google: Gar nicht erst Zeit in Produkte von denen stecken, weil das alles nicht von Dauer ist. Google kann sich das durch Größe leisten, aber Sipgate?
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Sipgate ist hier auf etliche Themen aufgeteilt, aber Sipgate selbst durchmischt, teilt und verbindet die Produktpalette regelmäßig, wie z.B. der kürzlichen Ankündigung zu entnehmen ist, dass die Satellite App (dieses Thema) auch mit Sipgate Accounts (anderes Thema) nutzbar werden soll. Die neuen Preise betreffen also auch Satellite-App-Nutzer. Aber ja, Sipgate und Fax sind auch irgendwie ähnlich: von der Zeit überholt aber nicht tot zu kriegen.
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Ist das ein Experiment, wie wild man's mit den Preisen treiben kann, bis sich der letzte Kunde abwendet?
Das Experiment geht in die nächste Runde: Sipgate erhöht zum Jahresende die Preise.
Vom Festnetz / VoIP:
Minutenpreise für Gespräche ins DE Festnetz werden auf 2,4 ct. brutto erhöht
Minutenpreise für Gespräche ins DE Mobilnetz werden auf 19 ct. brutto erhöht
"Kunde droht mit Auftrag"-Preise.