Beiträge von o2neuling

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    Original geschrieben von qwasy
    Uneingeschränktes Tolerieren muss sein, aber bitte nicht gezielt fördern oder gar auf eine Ebene mit einer konventionellen Ehe stellen. Aber das wäre wohl ein anderes Thema - mir ging es schließlich eher um die Martyns Interpretation des Begriffs "liberal", was IMO in seinem Sprachgebrauch oft durch "gleichgültig" oder "willkürlich" ersetzt werden könnte ;)


    Kennst Du die Position der Liberalen Partei zu diesem Thema, die von sich sagt, wirklich liberal und nicht etwa "gleichgültig" oder "willkürlich" zu sein?


    Wenn nicht, kann ich es Dir gerne sagen: Die FDP will in dieser Angelegenheit viel weiter gehen, als die rot-grüne Regierung jemals gegangen wäre und fordert u.a. sogar ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, welches die rot-grüne Regierung allerhöchstens dann gewähren wollte, wenn einer der beiden in der Partnerschaft leiblicher Vater oder leibliche Mutter der betroffenen Kinder ist. Aus dem Wahlkampf erinnere ich mit an den Slogan: "Auch beim Adoptionsrecht bleibt Rot-Grün halbherzig", d.h. die Änderungen der bisherigen Regierung gingen der Liberalen Partei nicht etwa zu weit, sondern nicht weit genug.


    Weitere Infos:


    http://wahlkampf.fdp.de/files/363/LSVD-Fragen.pdf
    http://www.google.de/search?q=adoptionsrecht+site:fdp.de


    Auch im Steuerrecht will die FDP noch wesentlich weiter gehen, als das bisher geschehen ist, also verstehe ich gar nicht, was Du mit "gleichgültig" oder "willkürlich" eigentlich meinst - wenn die Forderungen der Liberalen Partei so lauten, dann werden sie wohl wirklich liberal und nicht "gleichgültig" oder "willkürlich" sein. Im Zweifelsfall führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass es inzwischen sehr viele Menschen gibt, die so denken und solche Vorstellungen haben. Mir gehen diese Dinge auch etwas zu weit, ich bin allerdings auch kein Liberaler. ;)

    Soll das jetzt ein Brain-Storming über Frauen in wichtigen politischen Ämtern werden? ;)


    Falls es so sein sollte: Solche gab es überall in der Welt und an der gelegentlich zwischen den Zeilen herauszulesenden Aussage, eine Frau in einem wichtigen politischen Amt oder als Regierungschefin sei etwas weltweit einmaliges, ist relativ wenig dran. Frankreich hatte zum Beispiel auch mal eine Regierungschefin.

    Von WLAN weiß ich nichts, aber wegen der Multimedia-Probleme: Hast Du eine Box gekauft oder hast Du die Download-Version? Die Download-Version unterstützt kein MP3, weil MP3 patentiert und lizenzpflichtig ist.


    Das Problem ist relativ leicht durch die Installation einer Handvoll Pakete zu lösen, allerdings wäre es sehr nützlich, vorher die Online-Verbindung einzurichten, weil es aus dem laufenden System wirklich wesentlich leichter geht.


    Falls Du trotzdem gerne die Multimedia-Pakete auf einem anderen System mit Online-Verbindung herunterladen möchtest, ist alles etwas komplizierter, weil die Abhängigkeiten von Hand aufgelöst werden müssen. Trotzdem:


    Von hier mindestens folgende Pakete herunterladen:


    http://packman.links2linux.de/?action=046
    http://packman.links2linux.de/?action=124
    http://packman.links2linux.de/?action=325


    Es kann sein, dass Du noch mehr brauchst, das ist leider etwas schwierig außerhalb des Systems zu beurteilen, auf dem die Pakete installiert werden sollen. Und achte darauf, die Pakete für die richtige Architektur zu nehmen (i686, falls vorhanden, andernfalls i586 - Pakete mit "devel" oder "src" im Namen brauchst Du *nicht*).

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    Original geschrieben von Merlin
    Mag sein, dass die neue SuSE-Distri gerade besonders viele Fehler aufweist...


    Naja, "besonders viele" sind es nicht, aber schon einige...


    Ich bin auch stolzer Besitzer der 10.0 und jetzt auch sehr zufrieden, aber bei der Installation traf mich fast der Schlag: Das erste Linux, das auf meinem Rechner nicht bootet, sondern nett "Searching info file" sagt und dann eine Viertelstunde lang nichts macht.


    In der Situation blieb kaum etwas anderes übrig, als mal zu schauen, ob auf den anderen Konsolen irgendetwas läuft. Und siehe da, auf Konsole 3 lief tatsächlich was und sagte mir, ich solle doch bitte mit "irqpoll" booten - was auch immer das ist. Gesagt, getan, und tatsächlich ging es dann - aber ganz so gut sollten diese Hinweise vielleicht doch nicht versteckt werden. :rolleyes:


    Der Rest der Installation verlief problemlos, aber nach der Anmeldung kam der nächste Schock: Ein mir sehr wichtiges GNOME-Applet fehlte einfach. Daran ist aber nicht SuSE schuld, weil die Original-Autoren es durch eine neue Version ersetzt haben, die eine Abhängigkeit zu einem Paket hat, das weder SuSE noch Fedora mitliefern - deswegen können sie auch das Applet nicht mehr mitliefern.


    Auf diversen Mailinglisten gab es aber Tipps, wie man einfach die alte Version des Applets aus dem alten GNOME-Paket installieren kann. Das ging dann auch problemlos.


    Sehr gut finde ich, dass das System, auch wenn man gleich viel Software installiert hat, wesentlich weniger Platz in Anspruch nimmt, weil die Binaries wohl gestrippt oder komprimiert wurden. Und die Fonts sahen - zum ersten Mal bei überhaupt irgendeiner Linux-Installation - von Anfang an OK aus, ohne dass man erst die berühmt-berüchtigte Neuübersetzung des freetype2-Pakets machen musste.


    Alles in allem würde ich schon sagen, dass es sich gelohnt hat, auf die 10.0 zu aktualisieren, schon wegen diverser Neuerungen in GNOME 2.12, außer dem fehlenden Applet natürlich, und weil ich mir einbilde, dass der Bootvorgang deutlich schneller geworden ist.

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    Original geschrieben von Goodzilla
    Als Kompromis scheint ja nun jede Seite die andere mit Ihren "Folterplänen" gewählen zu lassen: Stichworte PKW-Maut, Eigenheimzulage, Türkei-Beitritt, etc.


    Über die PKW-Maut wird gerade erst angefangen zu diskutieren, die Eigenheimzulage wollen beide Seiten gleichermaßen abschaffen, haben aber zur Zeit noch unterschiedliche Vorstellungen darüber, was mit dem neugewonnenen finanziellen Spielraum geschehen soll und die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen, die keine Entscheidung für den Türkei-Beitritt vorwegnimmt, wurde beschlossen, als es noch nicht mal theoretisch eine neue Regierung geben konnte, weil der neue Bundestag sich noch überhaupt nicht konstituiert hat.

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    Original geschrieben von Goodzilla
    Sorry, ich ging davon aus daß das schon Ende der 40'er Jahre der Fall war. Zumindest sind doch die Bilder wo die Soldaten am Stacheldrahtzaun die Flüchtenden erschossen haben schwarz-weiss... :confused:


    Wozu bezahlt der Staat eigentlich Geschichtsunterricht? Und erinnere ich mich korrekt daran, dass Dir Investitionen in Bildung und die Förderung der intellektuellen Oberschicht wichtig waren? Dafür möchte die SPD übrigens das durch die Abschaffung der Eigenheimzulage gesparte Geld investieren. :rolleyes: Warum fehlen dann diese Kenntnisse über die Eigenschaften der innerdeutschen Grenze Mitte der 50er Jahre?


    Zur Sache: Mitte der 50er Jahre konnte noch überhaupt niemand wissen, dass die Grenze dichtgemacht wird. Nichts hatte damals darauf hingedeutet - viele Menschen waren sogar 1961 überrascht, als es schließlich doch geschah.

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    Original geschrieben von Goodzilla
    Und wer es immer noch nicht gemerkt hat: Die Verlierer dieser Wahl sind nicht die Parteien, sondern die Bürger - und zwar alle!


    Hm... Dann gehöre ich wohl zu denen, die es tatsächlich immer noch nicht gemerkt haben und auch gar nicht wissen, woran sie es gemerkt haben sollen. Es existiert nämlich noch gar kein Regierungsprogramm, geschweige denn eine Regierungserklärung. Woran sollen "alle Bürger" das denn bitte merken?

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    Original geschrieben von Goodzilla
    Welcher Mensch mit gesundem Verstand zieht denn (vor allem zum damaligen Zeitpunkt) schon freiwillig in die DDR? :eek: :flop:


    Wenn Menschen auf der einen Seite derart wenig über die andere Seite wissen, dann wundert es mich wirklich gar nicht mehr, dass es immer noch so viele Konflikte zwischen Ost und West gibt, die übrigens völlig überflüssig sind, weil sie durch ein Mindestmaß an Eigeninitiative und Informationsbereitschaft ganz einfach ausgeräumt werden könnten. :rolleyes:

    Re: Struck Außenminister ?


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    Original geschrieben von VFBler
    Pfeife, Glatze und Schnauzbart gehören zu seinen Markenzeichen - doch hinter dem gemütlichen Äußeren steckt ein eisernes Durchhaltevermögen. Nun soll Peter Struck, bislang Verteidigungsminister, das Außenministerium übernehmen.


    Uiuiui... Die Spekulationen werden langsam lustig. Der wievielte Außenminister-Kandidat ist das jetzt? ;) Oder kommen die Medien nicht damit klar, dass sie zur Zeit weniger berichten können, als sie gerne berichten würden? ;)


    Nein, ich glaube nicht, dass Struck Außenminister wird. Erstens ist er sehr krank und zweitens glaube ich, dass eine prominentere Person dieses Amt für sich beanspruchen wird, vielleicht sogar Müntefering persönlich, oder die rote Heidemarie.

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    Original geschrieben von Martyn
    Nur noch in der hessischen Verfassung gibt es die Todesstrafe, in der bayrischen Verfassung gibt es die Todesstrafe definitiv nicht mehr. Wurde imho so um 1990 gestrichen.


    1998 wurde sie in Bayern gestrichen. In Hessen ist der Artikel 21 aber nach wie vor in Kraft, wenn auch wirkungslos.


    Das Problem in Hessen besteht darin, dass Verfassungsänderungen nach Artikel 123 zwingend eine Volksabstimmung voraussetzen und keiner weiß, wie so eine Volksabstimmung ausgehen würde. Rational gesehen müsste man sich keine Sorgen machen, weil der Artikel 21 sowieso wirkungslos ist, aber trotzdem würde die eventuelle Bestätigung des Artikels 21 einen verdammt schlechten Eindruck machen, also lässt man es lieber ganz.


    Zum Thema an sich: Zunächst einmal sehe ich die Regelung aus Artikel 21 mit der Regelung aus Artikel 3 in Konflikt. Sowohl das Leben als auch die Würde des Menschen sind unantastbar, aber dass die Todesstrafe das Leben antastet, dürfte klar sein und dass sie die Menschenwürde antastet, ist zumindest meiner Meinung nach ebenfalls klar.


    Die Verfassung ist also verfassungswidrig, weil sie sich selbst widerspricht. Dass die präzisere Formulierung aus Artikel 21 den Artikel 3 aufhebt, ist mir schon klar, aber zumindest mir gefällt es überhaupt nicht, dass sich diese Verfassung zuerst die Unantastbarkeit des Lebens und der Menschenwürde groß auf die Fahnen schreibt und hinterher sagt, es sei alles doch nicht so gemeint. Entweder man bekennt sich zu diesen Werten oder man lässt es sein. Werte sind keine Sachfragen, kein Alltagsgeschäft und keine Handelsware, Werte sind unteilbar.


    Warum verstößt die Todesstrafe gegen die Menschenwürde? Weil sie das Extrembeispiel dafür ist, wie ein Mensch sich über einen anderen stellt, und das auch noch im Namen der Gerechtigkeit. Kein menschliches Leben hat einen höheren oder geringeren Wert als irgendein anderes menschliches Leben, also darf man sowas auch nicht praktizieren. Das gilt übrigens für jede Form der Körperstrafe und nicht nur für die Todesstrafe.


    Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, ich sehe das auch nicht anders, wenn es um einen Fall geht, in dem ein Mensch einem anderen die Würde genommen hat und dafür bestraft werden soll. Dass eine Verletzung der Menschenwürde stattgefunden hat, ist schlimm genug und rechtfertigt nicht, die erste Verletzung der Menschenwürde durch eine zweite zu "ergänzen".


    Übrigens: Jeglicher auch nur in die Richtung von "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gehende Gedanke ist der hier herrschenden Rechtsstaatlichkeit völlig fremd. Strafen sind nicht dazu da, angerichteten Schaden durch neuen Schaden aufzuwiegen, sondern sie sind einzig und allein dazu da, aus einem verurteilten Straftäter einen besseren Menschen zu machen. Dass man aus einem toten Menschen keinen besseren Menschen machen kann, dürfte klar sein.


    Auch dem immer wieder genannte Argument des Opferschutzes kann ich nichts abgewinnen. Gelegentlich kommt es sogar vor, dass man als Befürworter des Verzichts auf die Todesstrafe als Täterschützer gesehen wird. Nichts davon ist wahr. Richtig ist, dass Strafen niemals zum Opferschutz gedacht waren und dazu auch gar nicht geeignet sind. Dafür gibt es das Instrument der Sicherheitsverwahrung.


    Da, wenn man das Wort "Sicherheitsverwahrung" nennt, immer wieder Beispiele von Fällen kommen, in denen es nicht funktioniert hat: Klar gibt es die, bestreitet kein Mensch. Aber diese Fälle sind Justizirrtümer und belegen also solche erst recht, dass der Justiz ständig Fehler unterlaufen, weil sie von Menschen gemacht wird. Also darf es erst Recht keine Strafen geben, die definitionsgemäß nicht korrigierbar sein können, insbesondere keine Todesstrafe.


    Es soll ja angeblich auch noch Menschen geben, die dem christlichen Glauben etwas abgewinnen können. Diese Menschen sind nicht sehr zahlreich, was mich auch gar nicht so sehr stört, aber diejenigen, denen der christliche Glaube wirklich etwas bedeutet, können eigentlich gar nicht die Todesstrafe befürworten, weil in der heiligen Schrift schwarz auf weiß steht, dass Menschen keine Menschen töten.


    Ein weitere Punkt ist der, dass jede Form der Einführung der Todesstrafe meiner Befürchtung nach zwangsläufig einen allgemeinen Sittenverfall zur Folge hätte. Wenn der Staat im Namen der Gerechtigkeit Menschen tötet, dann kann Gewalt ja doch nicht ganz so verkehrt sein. Und wenn der Staat im Namen der Gerechtigkeit Schwerstverbrecher tötet, dann kommen ein paar Jahre später die ersten Forderungen, für nicht ganz so schwere Verbrechen nicht ganz so schwere Körperstrafen einzuführen. Und schon sind wir bei der Einführung der Folter, fertig ist das Mittelalter.


    Dies kann man nur verhindern, indem man an der Stelle keinen Kompromiss macht und jede Form der Körperstrafe, also auch die Todesstrafe, einfach verbietet oder, wo sie schon verboten ist, beim Verbot bliebt. Ein Rechtsstaat, der für sich in Anspruch nimmt, die bestmögliche Form des menschlichen Zusammenlebens zu sein, die unsere Gesellschaft jemals hervorgebracht hat, muss gerade im Zusammenhang mit schlechten Menschen immer wieder unter Beweis stellen, dass er besser ist.


    Zum Abschluss: Ja, all diese Dinge wage ich auch Sexualstraftätern und den Gewalttätern vom 11. September zuzugestehen. Aus der Sicht eines Opfers ist es nachvollziehbarer, dass man seinen eigenen möglicherweise unüberwindbaren Schmerz auf den Urheber zurückwerfen möchte, aber rational gesehen wird dadurch nichts besser, also gibt es dafür keine Rechtfertigung. Wenn solche Straftäter durch irgendwas ihre Würde verloren haben, dann durch ihr eigenes Handeln, da braucht es keiner Nachhilfe durch den Staat im Namen der Gerechtigkeit.


    Wenn es gar nicht anders geht, muss die Gesellschaft solchen Menschen bis zu ihrem natürlichen Lebensende ein paar Quadratmeter Raum und täglich würdiges Essen geben, andernfalls hat sie es nicht verdient, für sich in Anspruch zu nehmen, die Menschenwürde zu verteidigen. Dass das Geld kostet, ist kein Argument, weil auch organisiertes Töten Geld kostet, und das nicht zu knapp.


    Aber um nochmal zur Problematik in Hessen zurückzukommen: Ich bezweifle, dass es klug ist, diesen Artikel in einer Volksabstimmung zu ändern. Erstens hat das Volk durch die Anerkennung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik bereits erklärt, dass es keine Todesstrafe will, also darf der Artikel bleiben und zweitens besteht die Gefahr, dass die Abstimmenden, falls die BILD-Zeitung meint, kurz vor der Abstimmung besonders reißerisch über eine Gewalttat berichten zu müssen, vergessen, in wie vielen unzähligen Fällen das geltende Strafrecht funktioniert und es tatsächlich gelingt, aus Straftätern bessere Menschen zu machen, ohne sie zu töten.

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    Original geschrieben von D-Love
    Blödsinn. Zum Beispiel in Frankreich war die Türkei-Frage Umfragen vor der Wahl zufolge für ein Drittel der Wähler EIN Grund unter vielen, die Verfassung abzulehnen.


    Wo finde ich diese Umfragen? Und wo finde ich Informationen darüber, dass die Türkei-Frage im "Wahl"kampf eine Rolle gespielt hat?

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    Original geschrieben von D-Love
    Nur weil man das vielleicht gerne so hätte, muss man den Wählern nicht die Fähigkeit des selbstbestimmten Denkens absprechen und über 50% der Wähler für dumme, unfähige Protestwähler halten.


    Komisch - ich dachte immer, das müsse man gerade eben so machen - speziell, wenn es um Nicht-Wähler bürgerlicher Parteien geht. :rolleyes:

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    Original geschrieben von D-Love
    Kann man das nicht einfach mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn es nicht in die eigene Weltanschauung vom Multikulti-Eurasien passt.


    Wessen Weltanschauung meinst Du? Ich habe keine "Multikulti"-Weltanschauung.

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    Original geschrieben von D-Love
    Man braucht das um Gottes willen nicht Leitkultur nennen (völlig bescheuerter Begriff), aber Integration ist meines Erachtens nur möglich, wenn die eigene Kultur, Sprache und Werte von der einheimischen Bevölkerung gepflegt und nicht aus falscher Bescheidenheit ständig untergebuttert wird.


    Was um Himmels Willen hat das mit dem möglichen Beitritt der Türkei zur EU zu tun? Sollte die Türkei tatsächlich irgendwann einmal der EU beitreten, dann wird selbstverständlich kein einziger in der dann zur EU gehörenden Türkei irgendeine andere Sprache und Kultur als die türkische lernen müssen. Für die außerhalb der Türkei in anderen EU-Staaten lebenden Türken ändert sich nichts - folglich haben die Themen nichts miteinander zu tun.


    Schließlich würde ja auch kein Mensch auf die Idee kommen, von in Deutschland lebenden Deutschen zu erwarten, dass sie sich mit irgendeiner anderen Kultur als ihrer eigenen beschäftigen, nur weil Deutschland in der EU ist. Ich halte einfach fest, dass Du Migration und EU-Beitritt nicht auseinanderhalten möchtest und eine weitere Diskussion somit nichts bringt, weil der mögliche EU-Beitritt schlicht und einfach keine Migrationsfrage ist.

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    Original geschrieben von D-Love
    Man hat es ja jahrzehntelang nicht mal für nötig empfunden, dass Einwanderer Deutsch lernen und jetzt will man 80 Millionen Türken voll in Europa integrieren, mit allem drum und dran, was zu einer Vollmitgliedschaft gehört, na dann viel Spaß.


    Von was für einer Integration redest Du? Das Maß an Integration, das die Türkei im Falle eines EU-Beitritts zu leisten hätte, ist nicht höher als bei anderen Beitrittskandidaten. Insbesondere sind die in der Türkei lebenden Türken keine Einwanderer und müssen kein Deutsch lernen. Oder verstehe ich vielleicht einfach nicht, was Du meinst? Könnte sein bei der Vermischung von Dingen, die nichts miteinander zu tun haben.

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    Original geschrieben von qwasy
    Es war nicht Österreich, das Gespräche blockiert hat, sondern die Mehrheit der anderen EU-Staaten sowie die Türkei waren nicht gesprächsbereit, wenn denn nicht einzig und allein über eine Vollmitgliedschaft verhandelt würde.


    Es ist absurd, im Fall einer Meinungsverschiedenheit zwischen einer 400-Millionen-Einwohner-Gemeinschaft und einem wirtschaftlich wenig bedeutenden 10-Millionen-Menschen-Staat zu sagen, die 400-Millionen-Einwohner-Gemeinschaft sei nicht gesprächsbereit, weil sie die Forderungen eines wirtschaftlich eher unbedeutenden 10-Millionen-Menschen-Staates geringer gewichtet als ihre eigenen. Darf ich daran erinnern, dass die EU als Ganzes 40 mal so groß ist wie Österreich und somit rein arithmetisch gesehen auch 40 mal soviel zu sagen hat?