Hallo,
nun möchte ich als "junger" in der Feuerwehr auch mal was zu dem Thema sagen.
Ich bin 18 Jahre alt und dementsprechend knapp 3 Jahre in der aktiven Feuerwehr. In dieser Zeit gab es bei uns keinen einzigen Unfall im Zusammenhang mit Einsatzfahrten ( bis auf einen Schaden am Einsatzfahrzeug selbst - Spiegel abgefahren).
Viele Einsätze liegen hier außerhalb der normalen "Geschäftszeiten", so ist hier z.B. um 3 Uhr nichts mehr los, dann spricht in meinen Augen auch nichts dagegen in der Stadt, an übersichtlichen Stellen, 100km/h zu fahren. Viele Feuerwehrleute wohnen hier in der dritten Generation oder länger am Ort und kennen jede Eigenheit im Straßenbild, diese Leute haben sicher kein Problem auch unter Stress schnell UND sicher unterwegs zu sein, besonders wenn kein Verkehr ist.
Wie auch vorher schon gesagt wurde hilft es keinem wenn auf dem Weg zum Einsatz etwas passiert, deshalb gibt es hier auch den Spruch: "Zum Einsatz fährt man nie zu langsam!".
Was man aber auch sehen muss ist, das wenn wir mal eine Minute länger brauchen, alle Welt aufschreit und uns vorwirft wirr wären zu langsam, neue Fahrzeuge bräuchte man dann ja auch nicht, wir würden mit zu viel Wasser/Schaum löschen, alles an der Einsatzstelle kaputt machen etc..
Leute die immer über die Feuerwehr meckern sind meiner Erfahrung nach aber die die am lautesten schreien wenn ihnen oder bekannten mal was passiert, dann kann es gar nicht schnell genug gehen.
Das beste war jemand der sich bei einem Wohnungsbrand mit vermisster Person darüber beschwert hat das wir sein Fenster zum lüften geöffnet haben und das Treppenhaus etwas nass geworden ist.
AdministratorDr
Wenn du es so siehst das viele junge Leute nur wegen der "Action" zur Feuerwehr gehen dann hast du recht, ich bin aus keinem anderem Grund da, trotzdem kann man seine "Arbeit" vernünftig erledigen, auch ohne anderen helfen zu wollen. Wir erhalten keinerlei Geld dafür das wir 24/7 verfügbar sind, wir zahlen drauf. Ich war unter anderem mit auf einem Hochwassereinsatz, da mussten wir uns selbst versorgen, für einen Schüler, der dafür schon eine Woche Ferien opfert, auch nicht unbedingt toll.
Genau so sieht es mit der Ausrüstung aus, unsere Helme sind über 10 Jahre alt, Geld für neue ist nicht da, so werden wir privat neue kaufen müssen da wir mit unseren aktuellen nur noch bis zum Jahresende versichert in den Einsatz gehen können. Und ein Inneneinsatz ist kein spass, egal wie die Lage in dem Fall ist.
Um zum Thema zurück zu kommen:
Viele Feuerwehren haben extreme Probleme ihren Personalstand zu erhalten, wenn die nächste Feuerwehr eines Tages 30km entfernt liegt oder von privaten Dienstleistern durchgeführt wird, wird auch keiner zufrieden sein, die Kosten für private sind enorm.
Evtl. sollte man in Deutschland auch eine Steuer für die Feuerwehr einführen, jeder Haushalt der keinen Feuerwehrmann/frau stellt bezahlt einen kleinen Anteil (mehr als jetzt) für die Feuerwehr/Rettung, und nur dafür.
MfG
Chris