Mancherorts gibt es schon häßliche Häufungen von Antennen, keine Frage. Und rein optisch ist mir eine Windkraftanlage auch lieber als ein Stahlgittermast. Aber man kann in vielen Fällen nicht (allein) die Netzbetreiber dafür verantwortlich machen, dass gerade dort ein derartiger Mast steht. In welche Gemeinde die Vertreter der NB auch kommen, sie stoßen stets von Beginn an auf Ablehung. Fehlende Kompromissbereitschaft führt dann eben dazu, dass die Standorte oft nicht die idalsten sind - aus Sicht beider Seiten.
"Neue Funkmasten werden generell abgelehnt. Freilich besteht jetzt die Gefahr, dass der Betreiber sich ein privates Grundstück für seine Pläne aussucht", stand letzte Woche in der Zeitung. Womit darf man jetzt wohl rechnen? Selbstverständlich wird der NB im Ort Klinkenputzen gehen. Die meisten Hausbesitzer werden aus naheliegenden Gründen ablehnen. Nachdem man keinen Dachstandort unter Vertrag nehmen konnte, sucht man jetzt eine Fläche im Außenbereich. Man wird sich mit einem Landwirt einig. Der wohnt ein paar Orte weiter, braucht sich also keine Sorgen zu machen, dass er gemobbt wird. Auf dem Acker zieht der NB nun einen Stahlgittermasten in die Höhe. Die Anwohner toben, sammeln Unterschriften, die Gemeinde sagt, sie könne da nichts machen...
In einem anderen Fall hatte ein NB Antennen im Kirchturm angebracht. Als sich das unter der Bevölkerung herumgesprochen hatte, versprach die Kirche, aus dem Vertrag auszusteigen. Das hat sie getan, der Vertrag lief zum Jahresende 2005 aus. Nun stehen die Antennen auf einem privaten Gebäude neben der Kirche, montiert in 15 m Höhe - im Kirchturm hingen sie doppelt so hoch.