Der Mobilfunkmarkt ist aber nun kein Monopol, sondern ein Oligopol. Und auch nicht nur "fast", sondern ganz sicher - was denn sonst bei effektiv vier Anbietern? 
Es liegt ja nun grundsätzlich in der Natur des Oligopols, dass die Preise eher stabil bleiben. Denn wenn die Kundschaft fröhlich zahlt, wäre ein Anbieter blöde, wenn er eine ähnliche Kostenstruktur für ein Produkt wie die Konkurrenz hat und den Preis senkt. Sollte das Erfolg haben und die Kunden von der Konkurrenz weglaufen, müsste diese ihre Preise ebenfalls senken. Effektiv würden alle Anbieter an Umsatz verlieren. Und gerade im Fall SMS ist der jetzt schon sehr hoch. Die bestehenden Anbieter könnten nur verlieren.
Für diese These spricht: In der Vergangenheit gab es die großen Preissprünge effektiv vor allem (oder: nur) dann, wenn man neue Kundensegmente erschließen wollte (Privatkunden ab ca. 1996-1998) oder neue Anbieter im Markt waren und zum Markteintritt niedrigere Preise vorweisen mussten.
Interessant ist doch auch das: Obwohl die E-Netze in D überwiegend günstiger sind, haben die D-Netze 80 % Marktanteil. Wenn es ein Neuvertrag sein soll, nimmt man dann halt eben das Netz, das eh schon "alle Bekannten haben". Dazu tragen die Strafgebühren für Fremdnetzgespräche massiv bei. Die Netzbetreiber haben hier als eine effektive Wettbewerbsschranke installiert, die allerdings von der Kundschaft auch akzeptiert wird - trotz der zunehmenden Lotterie bei den Kosten dank MNP: Andernfalls hätten die o2-Tarife mit Mobile Option sicherlich einen weitaus größeren Zulauf erhalten. Die Kunden scheinen also effektiv im Mobilfunkbereich entweder schlecht informiert zu sein oder ein schwaches Preisbewusstsein zu besitzen. Insgesamt also ist der Markt mit Sicherheit weit entfernt von einem ordentlichen Wettbewerb, wie man ihn sich wünschen würde - aber das Kundenverhalten unterstützt die Politik der Anbieter auf jeden Fall so sehr, dass man kaum von Änderungen ausgehen kann.
Übrigens: SMS sind auch im Ausland nicht durchweg günstiger. Italien ist mit 0,15 EUR/Stück dabei, wo man sonst dort für hiesige Verhältnisse extrem günstig telefoniert. In Österreich sind zumindest netzexterne SMS im Vergleich ebenfalls alles andere als nachgeworfen. Der Dienst hat also einfach eine gewisse Nachfrage und wird anscheinend durch niedrigere Preise nicht soviel mehr nachgefragt, dass sich eine Preissenkung lohnen würde.