Ab wann man ein "Heavy User" ist, ist schwer zu sagen.
Grundsätzlich dürften beim AWP alle diejenigen Kunden für o2 ein besonderer Dorn im Auge sein, die höhere Kosten als die 4,95 Euro im Monat produzieren.
Ich halte diese Sichtweise jedenfalls zum Teil für falsch, weil viele Leute nur wegen dem AWP einen Active-Vertrag gemacht haben und deswegen auch noch den monatlichen Grundpreis mindestens für den Active 50 zahlen.
Ob man es an 1000 Minuten/Monat festmachen kann, weiß ich nicht. Es kann auch bedeutend weniger sein. Man sollte nämlich Folgendes bedenken:
Bei den Active-Verträgen ist die Taktung im D1-Roaming identisch mit o2. Es bringt also keinerlei Nachteil, die Karte bei D1 einzubuchen. Ich kenne etliche Leute, die auf dem Land wohnen und ihre Karte dauerhaft manuell bei D1 eingebucht haben, um ein ständiges Hin- und Herwechseln zu vermeiden. Wenn aus D1 abgehend dann auch noch aufgeloopt wird, rotiert der Gebührenzähler bei o2 nur so.
Die AWP-Nutzer haben zwangsläufig alle Active-Verträge. Active-Verträge dürften besonders in den Gebieten verbreitet sein, in denen o2 kein eigenes Netz hat, weil Genion-Verträge dort nur sehr begrenzt Sinn machen würden. Also gehe ich davon aus, dass Active-Nutzer aus diesem und auch aus dem oben genannten Grund häufiger roamen als Genion-Kunden. Das treibt die Kosten für o2 natürlich in die Höhe.
Das AWP gilt von 18-22 Uhr, die 1000 Minuten hingegen am Wochenende. Ich vermute sehr stark, dass o2 am Wochenende niedrigere Kosten für das D1-Roaming hat als abends an Wochentagen.
Das AWP ist eine Flatrate. Die Aufloop-Fraktion kann es damit von 18-22 Uhr sorglos "krachen" lassen. Die 1000 Minuten sind hingegen ein Volumentarif. Da es bei o2 keine Möglichkeit gibt, den bisherigen Verbrauch anzeigen zu lassen, wird kaum jemand die 1000 Minuten mit Anrufen auf die Loop-Karte restlos ausschöpfen.
So gesehen war das AWP von Anfang an sehr "mutig" gewesen. Vor allem für einen Netzbetreiber, der nationales Roaming nutzt. Sie hätten das Problem dadurch entschärfen können, indem sie die Anrechnung des AWP einfach auf Verbindungen beschränkt hätten, die aus dem o2-Netz geführt werden (nur: hätte o2 das auf die Reihe bekommen?). Allerdings mussten auf Teufel komm raus die Active-Tarife gepusht werden und das ist nun das Ergebnis. Man erinnere sich noch an den Werbespot mit Frau Ferres, in dem sie einen Anruf auf ihr o2-Handy erhält. Sagt Frau Ferres: "Du, ich ruf Dich zurück, ich hab doch das neue After Work Pack". Da kann man nur sagen: Selber schuld, o2.