Was mich mal interessieren würde ist, wo bei eurer "Beziehung" das Miteinander aufhörtund das Nebeneinander anfängt?
Weil besonders viel Miteinander seh ich da nicht. Während ihr Leben aus Familie, Heimat und Karrierewahn besteht, besteht deins aus Unterwürfigkeit, Sehnsucht und Träumerei. Damit diese Zweckgemeinschaft nicht noch absurder scheint, als sie schon ist, nennt ihr das dann Beziehung oder Liebe?
Was ich meine ist folgendes, als erwachsener Mensch muss man sich entscheiden und zwar für sich selbst. Da gehhört dann auch die definitive Entscheidung für einen Partner/in dazu. Deine Freundin scheint mir da nicht erwachsen, denn ihre Entscheidung geht klar gegen ihren Partner und richtet sich mehr nach Kindheitsbedürfnissen wie Familie, Heimat.
Das mit dem Studium Medizin ist da nur willkommener Aufhänger für unliebsame Entscheidungen dir gegenüber. Man kann in jedem Land mit der nötigen Unterstützung im persönlichen Umfeld studieren, was man möchte. Vielleicht nicht von heute auf morgen und dann in einem Stück, aber man könnte es.
Es hat demnach auch wirklich garnichts mit Liebe zu tun, was ihr da veranstaltet. In einer Liebe gibt man und hofft, das einem gegeben wird. Deine Freundin hingegen nimmt wo es eben geht und gibt...ja was gibt sie denn? Gut, du kannst behaupten, sie ist deine Freundin. Du hast ihre Telefonnummer und die Option, daß du mit ihr eine echte Beziehung anfangen kannst, sofern sie irgendwann mal mit ihrem Studiumsgebaren auf einen grünen Zweig kommt. Irgendwie ein bischen wenig...
Und wenn einer behauptet, die Liebe zu einem anderen Menschen ist sekundär bzw. kommt nach dem Karrieretraum, dann ist da keine Liebe. Denn Karriere ist von der Realität beinflusst, Liebe kommt von Innen. Somit steht Liebe entweder für sich alleine oder ist nicht vorhanden.
Ich meine nicht, daß deine Freundin ihr Studium sausen lassen soll, zu dir eilen und dann das Heimchen am Herd spielen, bis sie Achtzig ist-was ich meine ist, daß sie sich endlich mal "partnerschaftlich" verhalten soll, was beinhalten würde, daß sie nach Wegen sucht, dir nah zu sein. Die sucht sie aber augenscheinlich überhaupt nicht.
Und dir scheint das auch klar zu sein-sonst hättest du keine Gefühle wie Zweifel und Angst bezüglich Umzug ins Ausland. Denn auch bei dir spielt ne Menge anderes eine größere Rolle, als die vermeintliche Liebe, die ihr nicht teilt. Genauso wie ihr geht es dir um materielle Sicherheiten, um Gemütlichkeit und um geringste Widerstände. Der Partner ist wie bei ihr auch bei dir nur der Bonus, der sozusagen das eigene Ego abrunden soll, wenn alles andere optimal ist.
Ihr beide wisst ganz genau, daß es im Leben keine Sicherheiten gibt. Keine finanziellen, keine gesundheitlichen, absolut keine. Dennoch schiebt ihr diese Illusionen von Sicherheit vor euch her, nur um euch nicht für einander zu entscheiden. Denn nur füreinander könnt ihr euch entscheiden, was anderes könnt ihr garnicht entscheiden.
Also, entweder ihr macht mal nen klaren Schnitt und "stürzt" euch in eine gemeinsame Zukunft-oder ihr beharrt weiter auf dem Irrsinn, eure Teenieschwärmerei hätte eine reale Basis für eine gemeinsame Zukunft. Wo ist denn heute die Gemeinsamkeit, und wo soll sie in Zukunft herkommen?