Jylands Posten wusste vor der Veröffentlichung, dass es auf die Karikaturen auf jeden Fall eine Reaktion geben wird. Sie stellen eine gewisse Provokation dar, und das sagte auch der chefredakteur. Er wollte sehen, inwieweit man in Zeiten radikaler Ansichten und Fronten relifiöse Kritik(?) veröffentlichen kann. Dazu bezog er sich auf die Pressefreiheit, womit ja der dänische Ministerpräsident vergebens ( im Hinblick auf Deeskalation ) zu entschärfen versucht.
Ich habe folgende Meinung dazu. Diese vetreten sogar führende deutsche Politiker (s. spiegel.online ) :
Man sollte es unterlassen, Karikaturen des Propheten Mohamed zu veröffentlichen, das führt zu maßloser Entrüstung und geballter Wut. Nicht aus Angst oder Schrecken soll man darauf verzichten, sondern aus der Einsicht heraus, dass es auf dieser Welt über 1 Milliarde Menschen gibt, die dadurch zutiefst verletzt sind und wirklich bis zum Äußersten bereit sind, die Ehre Ihres über alles geliebten Propheten zu verteidigen.
Manch einer kann diese Aufregung nicht nachvollziehen, es ist zugegebenermaßen auch schwer nachzuvollziehen. Es ist im Islam eine Todsünde, Bilder von Propheten darzustellen, ebenfalls von Freunden der Propheten. Zu heilig sind sie, als dass man es wagen sollte, sie in irgendeiner Form darzustellen. Das wird schon in arabischen Grundschulen gelehrt. Wer es dennoch tut, ist ein Frevler und verdient Strafe ! Tut es jemand aus einer anderen Religion, so bricht er dieses Tabu, er macht meinen Propheten lächerlich und ebenfalls meine Religion. Ihn muss ihn belangen, sonst bin ich feige und der Ehre eines Moslems nicht würdig, auch bin ich es nicht würdig, mich der Würde meines Propheten zu efreuen, weil ich nicht in der Lage war, ihn zu verteidigen !
So denken Sie. Ein festgefahrenes Konstrukt im Geist. Was wollen wir tun ? Sollen wir uns mit diesem radikalisierten Geiste auseinandersetzen und ihn provozieren , weil wir ihn für übertrieben fanatisch halten ? Obgleich wir wissen, welche Tragweite unsere Karikatur hat, welche emotionale Entrüstung sie mit sich bringen wird, gehen wir diese Konfrontation dennoch ein und riskieren Gewalt, Hass, Spaltung und verfeindetet Kulturen ?
Oder denken wir nicht lieber : Suum cuique ! Jedem das Seine ! Man denke sich: Ich weiß, dass Ihre Einstellung archaisch ist, ich würde niemals so denken. ich bin ja auch in einer anderen Gesellschaft aufgewachsen. Na ja, der Islam ist ja im Vergleich zum Christentum relativ kung, ca 1400 Jahre. Hmm, Moment mal, 1400 Jahre ! Wie sah es eigentlich bei uns aus, als das Christentum 1400 Jahre alt war. Mittelalter---Kreuzzüge---Inquisition !
Belassen wir es hierbei und hoffen, dass der Konflikt niedergelegt wird. Wir wahren friedliches Zusammenleben, wenn wir auf solche Karikaturen verzichten, auch wenn wir denken, dass wir im Recht sind.