Vor ein paar Jahren war esim.me für mich auch der Einstieg ins Thema eSIM. Langsam werden aber immer mehr Handys eSIM unterstützen, meine aber noch nicht. Und der Standard wächst auch. Mit dem Standard für eSIMs, GSMA SGP.22 V2.3.0 (30. Juni 2021), welcher derzeit von den meisten eSIM-fähigen Handys und physischen eSIMs wie esim.me unterstützt wird, gibt inzwischen ja den Standard Version V3.1 (1. Dezember 2023) . Da wird noch einiges zu erwarten sein.
Wie wir schon gesehen haben, ist durch die alte eSIM-Standardisierung die Rechteverwaltung (ARA-M) uneindeutig spezifiziert, so dass sich die Rechteverwaltung bei Profilen von AT&T sowie Vodafone sowie der im eSim-Chip in die Quere kommen. Ein Vorreiter bei den physischen eSIM ist hier wohl nicht esim.me, sondern estk.me. Dort sind in der teuren Variante sogar schon Funktionen integriert, welche erst im neuen Standard ab V2.31 beinhaltet sind, nämlich das Nachladen von Profilen über deren Cloud-Server oder über einen eigenen LPA-Server.
Immer wieder gibt es kostenlose Reise-eSIMs, z.B. von Redbull oder nun auch eine brauchbare Allnetflat von GMX. Das hat das Thema eSIM auch hierzulande gepusht, so dass sich viele nach einer günstigeren Alternative gegenüber esim.me umgesehen haben.
Die vorhin angesprochene Dual-Sim-Funktionalität ist doch fast immer Dualsim-Stand-by. Vorher gab es bei uns meist ein SIM-Slot und einen eSIM-"slot". In USA gibt es bei den iPhones aber nur mehr 2 eSIMs und keinen SIM-Slot mehr. Dadurch etabliert sich immer öfter MEP (Multiple Enabled Profiles), z.B. auch beim S24, wo innerhalb eines eUICC-Chips zwei aktive Profile verwaltet werden können, also sofern von der Hardware unterstützt.
Die Grauimporte von iPhones aus den USA nach China bescheren uns durch den Umbau findiger Chinesen auf Hardware-SIM (China will keine eSIMs, da weniger kontrollierbar) eUICC-Chips, welche auf physischen Nano-Sims verbaut werden. Welche Firmware auf diese teils wiederverwendeten eUICC-Chips aufgespielt wird bestimmt, ob eine freie Software (meist EasyEUICC z.B. 9esim, estk.me, sysmocom...) oder eine spezifische Software (esim.me, EIOTClub, 5ber...) bei der Rechtevergabe freigegeben wurde.
Damit ich bei esim.me nicht nochmal eine Lizenz für die Softwarefreischaltung auf einem neuen Handy für deren Software brauche, verwende ich nun einfach einen externen Leser in Verbindung mit EasyEUICC auf dem Android-Handy (Software-Rechte sind bei externem Leser nicht relevant). Seitdem kann ich die Profile in der esim.me-app allerdings nicht mehr verwalten, was mir aber egal ist, weil bei mir die EasyEUICC-app stabiler als das Original von esim.me läuft.
Weitere Pferdefüße gibt es von Anbietern von Reisesims, welche zwingend nur deren app verlangen oder keinen QR-Code preis geben. Oder QR-Codes, welche nicht installierbar sind. Bei esim.me ist holafly und airalo also problematisch bekannt - sowas kann sich aber jederzeit ändern. Ich konnte auf esim.me auch kein Vodafone CallYa-Profil installieren.
Am besten integriert ist die esim-Funktionaltiät jedenfalls in den Handys direkt. Für mich sind physische eSIMs jedenfalls eine gute Zwischenlösung.
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