Nein. Google kann auch nicht zaubern.
Wenn ich bei YouTube eingeloggt bin, dann kann der Cookie auch nur von YouTube-Domains ausgelesen werden. Insofern kann ich die Google-Suche nutzen, ohne dass ein Zusammenhang zu meinem YouTube-Account hergestellt werden kann.
Bin ich jedoch mit einem Nutzernamen sowohl bei YouTube als auch bei Google Suche angemeldet und eingeloggt, dann kann man die Ergebnisse zusammenführen. (Oder mit dem Dienstübergreifenden Google+ Account - der ja ein universal-Login für sämtliche Dienste ist. Was halt die eigentliche Neuerung ist: Die Dienste werden nicht mehr gesondert betrachtet, sondern zusammengeführt.)
Das Datenprofil kann man übrigens auch relativ gut löschen: Die Suchprotokollierung z.B. kann man löschen - oder abschalten. Meines Wissens muss man dieses Feature sogar explizit aktivieren (Google Dashboard).
Und Google-Werbungen werden auch nicht "auf Dich" zugeschnitten, sondern auf eine möglichst hohe Klickrate. Denn Google möchte Geld verdienen. Die Werbeauswahl von Google erfolgt anhand von zig Merkmalen - die vollautomatisch angepasst und optimiert werden. Welche das bei einer Werbeanzeige genau sind dürfte im Vorraus niemand vorhersagen können - was halt der Nachteil bei einem selbstlernenden System ist.
Insofern kann es sein, dass die persönliche Vorliebe des Nutzers für bestimmte YouTube-Filme gerade diese eine Werbeanzeige in den Vordergrund gebracht hat - es kann auch genausogut sein, dass sich herausgestellt hat, dass Deutsche um 13:34 Uhr die mit dem IE unterwegs sind und auf dieser Seite surfen eben die Anzeige X häufiger angeklickt haben als die Anzeige Y und deshalb die Anzeige X gewählt wurde.
Darum geht es bei Google: Selbstlernende Systeme zu erstellen, denn nur die sind in der Lage, dermaßen große Datenmengen zu erzeugen. Das sieht man schön beim Translator: Anders als regelgestütze Systeme basiert der Google Übersetzer auf einem selbstlernenden System - was zu Übersetzungen führen kann, die mit auch nur einfachsten Regeln als falsch erkannt werden könnten - aber weil sie lustig sind eben vom selbstlernenden System als korrekt eingestuft werden (weil zig Leute die Übersetzung abrufen und nicht negativ bewerten).
Wer also meint, seine Daten wären sicherer ohne Google - der sollte tunlichst Google Dienste nicht nutzen. Denn auch als anonymer Nutzer liefert man Google Daten - und wenn es nur in der Suche ist: Alleine schon durch die Auswahl des Treffers (also welches Ergebnis man zuerst anklickt) liefert man der Google-Datensammlung wieder neue Informationen die kommerziell ausgewertet werden.