Es muss ja nicht immer der Kindle sein. Es gibt mehrere aktuelle Reader mit vergleichbarem technischen Stand - letztlich muss man sich halt entscheiden, was wirklich wichtig für einen ist:
Der Kindle liegt mit 100€ wirklich günstig. Das Senden von eBooks via E-Mail an das Ding und damit verbunden das praktische Einkaufen bei amazon.de ist schon klasse: Man kauft bei amazon.de über den Computer (oder über den Kindle) ein Buch - und innerhalb von Sekunden landet das Ding via WLAN auf dem Reader. Dazu das sehr große Angebot von amazon.de - auch an kostenlosen Büchern. Die Infrastruktur ist einfach gut.
Auf der anderen Seite hat das Ding kein Touchscreen - und damit gestaltet sich dann das Suchen von Büchern (wenn man mal eine umfangreiche Sammlung hat) schwierig - und auch die Navigation durch den Kindle-Shop ist jetzt nichts, was ich gerne damit mache - von surfen im Internet mal ganz zu schweigen.
Der Reader von Kobo liegt mit 130€ (Kobo eReader Touch) schon etwas über dem Kindle. Dafür gibt es das ePub-Format dazu und einen Touchscreen. Der Browser funktioniert hier ganz ordentlich. Im Vergleich zum Kindle fällt halt die amazon.de-Infrastuktur weg. Es gibt zwar einen Shop von Kobo, aber wenn ich das richtig überblicke gibt es da primär mal englische Bücher. Somit muss man die Bücher dann über den PC kaufen. [Edit: Der Shop hat in den letzten Wochen wohl deutlich zugelegt - es sind jetzt auch deutsche Bücher vorhanden.]
Der Reader von Sony (TRS T1) liegt bei 150€ und ist vom Prinzip mit dem Kobo vergleichbar: Der Sony-Shop ist noch im Aufbau, dafür gibt es ePub-Unterstützung. Zum Rest gibt es noch einen MP3-Player dazu. Der MP3-Player ist ganz okay - aber halt kein Hit. Technisch bedingt ist das Scrollen durch die MP3-Listen kein Highlight. Zum Anhören von ein paar Audiobooks reicht es aber aus.
Die PDF-Darstellung ist auf dem Sony-Reader am besten gelöst - der Reader bietet die meisten Möglichkeiten um das Grundproblem "Wie kriege ich eine DIN-A4 Seite auf ein 6-Zoll-Display" zu lösen.
Grundsätzlich kann man natürlich jeden aktuellen Kopierschutz knacken und die Bücher dann auf jedem Reader lesen: So kann man sich auch die kostenlosen Bücher von amazon.de über die Amazon.de-Kindle-Anwendung für den PC herunterladen und die heruntergeladenen Dateien dann über nicht-ganz-so-legale Calibre-Plugins umwandeln. Das ist - sofern man mit Calibre klarkommt - nicht besonders schwierig, aber es ist halt eine andere Hausnummer, ob ich die Bücher nach einem Klick im Browser auf dem Reader habe, oder ob ich die Herunterladen, Umwandeln und dann via USB auf den Reader schicken muss.
Hier stellt sich halt die Frage, ob man eher zu der Kundenschicht gehört, die gekaufte oder geliehene Bücher nutzen möchte - aber ob man sich in den Weiten des Internets bedient.
Insofern:
Für Einsteiger und Leute die mit dem PC nicht viel am Hut haben würde ich immer wieder den Kindle empfehlen.
Wer mit seinem PC umgehen kann, der sollte sich auch einmal die anderen beiden Reader anschauen: Die bieten für etwas mehr Geld auch wirklich Mehrwert gegenüber dem Kindle.