Beiträge von frank_aus_wedau

    Wenn nach der Wartung nicht mehr Gas fließt wie vor der Wartung war das ganze nicht mehr als ein politisches Manöver.

    Eine turnusmäßige Wartung, die im industriellen Anlagensektor nahezu weltweit jährlich vorgeschrieben ist, als "poltisches Manöver"?


    Aber gut... die Sinnentstellung der Realität zugunsten mancher Verschwörungstheorie hat gerade Konjunktur. :rolleyes:


    Ich vermisse die Zeiten, als hier im TT noch juristischer Sachverstand herrschte, im Gegensatz zum gegenwärtigen Niveau, das ich einfach mal mal "Polizistenlogik" nenne. Zwei Welten treffen aufeinander...

    Die Gaslieferungen über Nordstream 1 wurden wieder aufgenommen, aber mit einer 60%igen Kürzung der Liefermenge, genau wie der Wartung. Was war dann also, außer Deutschland 10 Tage lang das Gas komplett abzudrehen, genau der Sinn und Zweck dieser Wartung? Fazit: Wer jetzt noch an das Ammenmärchen von Russland als zuverlässigen Lieferanten glaubt, dem ist echt nicht mehr zu helfen.

    Natürlich ist der Russe schuld, wenn er die turnusmäßige jährliche Wartung, die jedes Jahr zur gleichen Zeit stattfindet und während der m.W. stets für etliche Tage kein Gas fließt, in diesem Jahr nicht aussetzt. Das ist so was von böse...

    Und deine Raschisten?

    "Raschisten"? Was soll das sein?


    Abgesehen davon:

    Die Riege politischer Realitätsverweigerer beginnt (zumindest in der dritten Reihe) langsam zu bröckeln.


    O-Ton Otto Schily, der selbst mal ein Grüner war:

    „In Deutschland hat sich ein Bellizismus ausgebreitet, der riskant ist. (…) Ausgerechnet bei den Grünen gibt es hier eine zu große Einseitigkeit.“


    Ich bin davon überzeugt, dass unsere "Kriegsgeilheit" im (späteren) Rückblick als Fehler angesehen werden wird. Ebenso wie der "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan, der (aus der Retrospektive betrachtet) ohne jeglichen Sinn unfassbares Leid verursacht hat. Im Nachhinein wird ganz sicher festgestellt werden, dass auch in Sachen UA viele denkbare diplomatische Lösungsansätze in dem Komplex, den Russland letztlich zu völkerrechtswidrigem Handeln veranlasst hat, unausgeschöpft geblieben sind. Die starre Haltung, die die NATO in Sachen Beitritt der UA unabrückbar vertreten hat, dürfte bereits mittelfristig als einer der größten Fehler in der europäischen Geschicht gewertet werden.



    Zur Ergänzung ein Link:

    https://www.handelsblatt.com/d…lichung-vor/28519714.html

    Zur Erinnerung für Dich:

    Selbst im 7. Sanktionspaket ist die drittgrößte Russen-Bank, die Gazprombank, nicht sanktioniert worden ;)

    Richtig :thumbup:

    Eine "Rosinenpickerei", die ich für unwürdig halte, und die die Scheinheiligkeit westlicher Politik ganz offen demonstriert. :thumbdown:


    Putin mag "verschroben" sein oder wie immer man das nennen mag. Den Versuch, ihn vor aller Welt für dumm zu verkaufen, halte ich aber für absolut kontraproduktiv. Und zwar ganz unabhängig von der Frage, ob der europäische Blindflug in Sachen Sanktionen dem russischen Staat wirklich schadet oder vielleicht sogar nützt.


    Denn eines muss uns klar sein: Das "Clübchen" aus USA und seinen Vasallenstaaten ist nicht der Nabel der Welt. Der weit überwiegende Teil der internationalen Staatengemeinschaft unterstützt unsere Sanktionen nicht, so dass sie nach einer Übergangsphase logischerweise ins Leere laufen müssen.*


    Unsere Arroganz wird uns irgendwann noch mal auf die Füße fallen... sorgt sie doch unter anderem dafür, dass arabische Staaten neben dem USD inzwischen auch die chinesische Währung als internationale Verrechnungseinheit für Ölgeschäfte akzeptieren.


    Wir dürfen niemals vergessen, dass der (zahlenmäßig größere) "Rest der Welt" (darunter insbesondere die BRICS-Staaten) längst ein parallel laufendes Finanzsystem geschaffen haben, welches die absolute internationale Finanzkontrolle durch die USA beseitigen und damit die bisherige Erpressbarkeit beenden wird oder in Teilen vielleicht sogar schon beendet hat.


    Wir sägen momentan an dem Ast, auf dem wir sitzen... indem wir die überwiegende Zahl der Weltstaaten in ein alternatives Finanzsystem drängen. Wer lässt sich schon gern erpressen, wenn durch die bisherige Praxis Alternativen geradezu forciert werden.


    *Edit:

    Ein Blick auf die prognostizierte künftige Infaltionsentwicklung in Russland, die meine Annahme stützt:


    https://de.statista.com/statis…in-russland/#professional

    Genau

    Das 9€-Ticket ist laut Bundesverkehrsminister Wissing ein "Riesenerfolg". Deshalb soll es einen Nachfolger geben... also nicht sofort, sondern irgendwann später. Ende des Jahres vielleicht, oder nächstes Jahr, wenn nichts dazwischen kommt...

    Genau so eine weichgespülte Aussage wie die des Trolls aus dem Wirtschaftsministerium. Nur nimmt es letzterer mit der Wahrheit nicht ganz so genau, wenn er für das Jahr 2023 weitere Entlastungen in Bezug auf die exorbitant gestiegenen Energiekosten für die Bürger in Aussicht stellt. :cursing:


    Die Bürger sind keineswegs entlastet worden. Meines Wissens gab es "nennenswerte" Entlastungen bisher nur für zwei Gruppen der Bürger. Einmal zu versteuernde 300,- € für steuerpflichtige Arbeitnehmer sowie einen kleineren Betrag für Sozialleistungsempfänger. Die Bürger setzen sich aber noch aus einer Vilezahl nicht bedachter Gruppen zusammen. Insbesondere Rentner mit Minirenten gerade oberhalb der Grundsicherung und Minijobber in prekären Arbeitsverhältnissen gingen bisher vollkommen leer aus.


    Schon vor einer Weile war ich aus der Grünen Partei ausgetreten. Inzwischen ist sie für mich selbst mittelfristig nicht mehr wählbar. Ich bedaure wirklich, dass es in der obrigkeitshörigen deutschen Volksgemeinschaft wohl niemals etwas geben wird wie die Gelbwesten in Frankreich. :(

    (Nord)Mazedonien bewirbt sich um EU-Mitgliedschaft.

    Bulgarien ist dagegen, da die bulgarische Sprache zeitweise verboten war.

    Ein beliebtes und ganz alltägliches Regierungshandeln in Staaten des ehemaligen Ostblocks. Minderheiten (insbesondere) aus Nachbarstaaten wird bzw. wurde verboten, sich in der Öffentlichkeit in ihrer Muttersprache zu verständigen. Diese Übung ist allerdings nur die Spitze eines Bergs von Schikanen, denen sich Minderheiten dort ausgesetzt sehen. Das Fatale: Dieser Umgang mit Minderheiten findet (immer noch) einen breiten Konsens in den dortigen Gesellschaften.


    Es sind also keineswegs allein Orbans und Regierungen dieser Länder, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu unterlaufen versuchen. Wir dürfen nicht verdrängen, dass diese Volksvertreter von der Mehrheit der dortigen Bevölkerung gewählt wurden - und das im vollen Bewusstsein über das, was nun geschieht.


    Und eben diese soziale Prägung der dortigen Gesellschaften war allen Verantwortlichen, die EU (und NATO) progressiv nach Osten ausgedehnt haben, positiv bekannt. Tief in der Gesellschaft verwurzelte Aversionen gegen gewisse Teile der Bevölkerung sind bekanntermaßen auch nichts, das sich über Nacht "abstellen" lässt.


    Wenn jetzt gegen Ungarn, Polen u.a. "gewettert" wird, ist das aus meiner Sicht ein wenig spät. Die Einstellung dieser Länder hat sich seit ihrem Beitritt keinen Deut geändert. Wir haben auch jetzt noch genau das, was wir seinerzeit mit Freuden in die EU aufgenommen haben. Böse Zungen könnten einwenden, dass die nun geltend gemachten Mängel längst verjährt sind. :rolleyes:

    Mal so am Rande:

    Wer persönlich die Politik unserer osteuropäischen EU-Beitrittsländer betreffend dort lebende Minderheiten erlebt hat, wird um die Aufnahme dieser Staaten in die EU noch heute die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.


    Am Beispiel unserer Zugehfrau (Begriff wurde in einem anderen Beitrag erklärt):

    Unsere Haushaltshilfe wurde nach Jahren des Aufenthalts in der Bundesrepublik von der Stadt Duisburg aufgefordert, das Land umgehend zu verlassen. Inzwischen ist sie ausgereist.


    Hintergrund:

    Als ehemalige Staatsangehörige der Sowjetunion erhielt sie als in Lettland wohnhafte ehemalige sowjetische Staatsbürgerin (wie Hunderttausende anderer) nach dem Zerfall der SU entgegen internationaler Vereinbarungen nicht die lettische Staatsbürgerschaft. Sie ist also seit Jahrzehnten staatenlos. Die EU nennt solches menschenrechtswidrige Konstrukt "Nichtbügerschaft" in einem EU-Land. Menschen, die Bürger eines EU-Staates sind, denen aber die Staatsbürgerschaft dieses Lands verweigert wird (siehe Link unten).


    Eine solche menschenverachtende Behandlung von Staatsbürgern ist in der EU nicht zulässig. Dennoch wurde Lettland in die EU aufgenommen, weil diese Verfahrensweise offenbar doch als Teil des europäischen Wertekatalogs akzeptiert wurde. Lediglich die tschechische Republik wurde mit einer Auflage belegt: Sie musste vor dem EU-Beitritt einer Mauer beseitigen, mit der ein "Zigeunerviertel" in Usti (n.L.) vom restlichen Stadtbereich abgetrennt worden war (das Warschauer Ghetto lässt grüßen). Unabhänging von dem Umstand, dass Zigeunern die tschechische Staatsbürgerschaft ohnehin aberkannt wurde, wenn sie nicht in einem zeitlich eng begrenzten Rahmen einen anderweitigen förmlichen Antrag an tschechische Behörden gestellt hatten.


    Als vormaliger Inhaber eines Dauervisums für das Staatsgebiet der UA kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen, dass der Umgang mit der großen russischstämmigen Minderheit in der UA kaum anders war. Sie waren Bürger zweiter Klasse - die Kommunikation in russischer Sprache war teilweise sogar untersagt. Entsprechendes galt im Übrigen für die ungarische Minderheit im Süden der Slowakei.


    Was festzuhalten ist:

    Der Umgang osteuropäischer Staaten mit dort lebenden Minderheiten war und ist insgesamt bedenklich. Ein verhaltensauffälliger Orban ist nur derjenige, der am Lautesten "krakehlt". Die Stimmung der dortigen Gesellschaft spiegelt solches Denken jedenfalls wider.


    Wenn nun ein Putin solche Verfahrensweise mit der russischstämmigenen Minderheit in der UA anprangert, ist das nicht vorbehaltlos von der Hand zu weisen - und zwar auch dann, wenn es sicher keinen Krieg rechtfertigt. Was mich stört, ist die im Westen vermittelte einseitige Sichtweise, die unserem westlichen Weltbild entspricht - und das vor dem Hintergrund, dass sich hier niemand vorstellen kann/will, wie es im Osten wirklich ist.


    Edit: (es folgen Links)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtb%C3%BCrger_(Lettland)

    https://www.spiegel.de/politik…issen-werden-a-47903.html

    https://www.sueddeutsche.de/pa…nter-den-mauern-1.1807102

    Na wartet nur, bis die Energiepreise überall voll durchschlagen. Dann sind die Orbans unter uns irgendwann in der Mehrheit.

    Das hoffe ich zutiefst. Die Klientelpolitik zugunsten der USA wird den Bürgern der Bundesrepublik spätestens aufstoßen, wenn sich die Gaspreise (wie von der BNetzA eher vorsichtig geschätzt) tatsächlich verdreifacht haben.


    Leider wird sich meine Hoffnung, dass sich auch in Deutschland "Gelbwesten" etablieren könnten, wohl nicht erfüllt werden. Die deutsche Obrigkeitshörigkeit ist schließlich legendär - nicht nur bewiesen durch das Mitläufertum in der Mitte des letzten Jahrhunderts.


    Nicht umsonst hat die Bundesrepublik eine der niedrigsten Rentenquoten bei einem der höchsten Renteneintrittsalter. Logisch denkende Menschen akzeptieren so etwas in der Regel nicht. Einen "Maidan" wied es in Deutschland jedenfalls nicht geben können. Dafür finanzieren und unterstützen wir sowas im uns genehmen Ausland. :rolleyes: