Mir hat es sehr gut geholfen ein wenig Struktur in den Tagesablauf zu bringen.
Ein Anfang ist es z.B. praktisch jede Vorlesung zu besuchen. Einfach stur morgens aufstehen, in den Hörsaal setzen und sich den "Blödsinn" anhören. Selbst bei abstrakten Themen zu denen man keinen Zugang hat bleibt immer irgendwas hängen. Um zehn Uhr wenn dann die erste Vorlesung rum ist und man sich sonst eigentlich erst allmählich aus dem Bett rollen würde hat man dann schon richtig was geschafft gekriegt und hat auch den nötigen Schwung weiterzumachen.
Wenn man das zwei Wochen gemacht hat kehrt auch der nötige Alltag und die nötige Müdigkeit ein, um nicht mehr bis zwei Uhr nachts wachzubleiben und morgens kaputt zu sein.
Außerdem hat das Besuchen von vielen Vorlesungen auch den Vorteil, daß man ein Gespür dafür bekommt wie der jeweilige Professor tickt und worauf es ihm ankommt, man nimmt auch Impulse mit, was man sich nochmal durchlesen könnte oder welche Übungsaufgaben man in Angriff nehmen kann.
Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Wenn man nicht in der Vorlesung war und keinen Plan hat wo die Reise hingeht, ist das erstmalige Aufschlagen von nem Vorlesungsskript ne richtig bittere Angelegenheit. Dann ist die erste Reaktion sich zu denken "Was soll ich denn mit der Sch**ße!?" ganz natürlich. Man braucht einfach Ansatzpunkte um ins Thema zu kommen. Selbst wenn man nur Aufgaben aus Übungsveranstaltungen wiederholt, ganz egal, hauptsache man beschäftigt sich ein bisschen damit.
Dann merkt man auch recht schnell worauf es ankommt und kann selbständig entscheiden was einem noch fehlt und nochmal wiederholt werden muss.
Auch das nachvollziehen von z.B. Mathevorlesungen, noch am gleichen Tage, ist auch ne gute Sache. Einfach am Ball zu bleiben ist entscheidend.
Als letztes Mittel kann man noch versuchen sich Feindbilder zu schaffen.
Ich hatte in meiner damaligen Umgebung im Wohnheim genug Gelegenheit mir kaputte Leute anzugucken, die nach 14 Semestern noch im Grundstudium waren und jeden Tag gesoffen und gekifft haben. Das ich so nicht enden wollte war mir recht schnell klar.