Beiträge von spm

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Original geschrieben von cellphones
Hätt ich auch so gepeilt und ich stimme Dir zu, was die Reihenfolgen angeht

Nichts ist schlimmer bei politischen Diskussionen als festgefahrene Reihenfolgen. In Bezug auf Russland und die jetzige Situation eigentlich absurd oder zumindest widersprüchlich. Fall 1. Zu Russland gehörendes Tschetschenien möchte unabhängig sein, Russland greift zu militärischen Mitteln, um das Land zusammen zu halten - im Westen sind's böse Russen gegen arme Freiheitskämpfer. Fall 2. Zwei georgische Provinzen möchten unabhängig werden, Georgien greift zu militärischen Mitteln, um das Land zusammen zu halten, Russland mischt sich ein, weil dabei unter anderem ihre Blauhelme getötet worden sind - im Westen sind's böse Russen gegen arme Georgier. Ein wenig einseitig, oder nicht? Fall Kosovo dabei gar nicht berücksichtigt.... wobei ich sagen muss, dass die Berichterstattung in Deutschland um einiges neutraler ist als die britische oder die amerikanische. Aber gut, die USA haben durchaus Interesse, dass der Konflikt eskaliert ist, zumindest Bush und McCain, um sich im Wahlkampf besser positionieren zu können. Das schlimme ist doch, dass alle von diesen Kämpfen profitieren. Nur Georgien nicht. Mir wär's auch lieber, wenn Russland kein Anlass gegeben worden wäre, um dort einzugreifen.

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Original geschrieben von cellphones
Ernsthaft? So eine Frage zu stellen...respekt!

Leider keine Antwort erhalten. Viele sagen ja, die USA hätten zusammen mit Frankreich und Großbritannien den Krieg gewonnen, Ende der Story.

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Original geschrieben von cellphones
Anders gefragt: Wo wären wir den heute, wenn die Russen mit den Deutschen keinen Pakt hätten? Oder anders: Wo wären wir heute, wenn die Russen nicht von Hitler angegriffen worden wären? Jaja, die guten Russen...Da kann ich nur lachen...

Sie waren jedenfalls nicht auf einen Krieg vorbereitet und ich glaube kaum, dass ein erfolgreicher Angriff ihrerseits in den nächsten Jahren möglich gewesen wäre, schließlich hat man doch den Großteil der Armeespitze in den späten 30er Jahren eigenhändig umgebracht. Damit erklären sich unter anderem auch die sehr hohen Opferzahlen und die Dauer des zweiten Weltkriegs. Dass hinter dem Pakt durchaus eigene Ambitionen waren, bezweifle ich gar nicht.

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Original geschrieben von cellphones
Gerade in Bezug auf diese Jahre würde ich Dir raten, die Russen nicht zu positiv darzustellen...

Wo habe ich das gemacht? Mir geht es nur darum, dass die Geschehnisse ausgewogen betrachtet werden. Es ist nur ganz schwierig, wenn Leute in (West-)Deutschland jahrzehntelang von den bösen Russen hören, sie zu anderen Sichtweisen zu bewegen, selbst 20 Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs spürt man es. Propaganda macht's möglich, genau wie bei bis heute nicht nachgewiesenen Massakern in Kosovo und nie gefundenen Massenvernichtungswaffen in Irak. Wird sich wohl nie ändern.

Achja, kann es sein, dass die Reihenfolge bei euch so ausfällt, weil Russland nicht ganz weit weg ist? Im Gegensatz zu den USA und Vietnam beispielsweise.

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Original geschrieben von cellphones
Und tut mit leid, aber der Russe (politisch) ist immer noch schlimmer als der Ami (!!!) und wer das nicht glauben will, kann gern die Bevölkerung der Staaten fragen, die das große Glück hatten, seit 1945 von denen "befreit" zu werden - zumindestens in diesen Regionen, die das große Glück haben, an dieser Nation anzugrenzen.

Aha, und wo wären wir heute, wenn die schlimmen Russen 1945 (und einige Jahre davor) nicht gewesen wären?

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Original geschrieben von raix
Böse Menschen

Das trifft es immer noch am Besten.

Richtig! Man sieht wunderbar am Beispiel Saakaschwili, dass Dummheit auch nicht vor Präsidenten Halt macht. Kurz: wir brauchen keine Klimaerwärmung, um die Menschheit auszurotten.

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Original geschrieben von autares
Kosovo ist nicht historisch betrachtet ein Einzelfall, sonderm vom Konflikt her, ua aufgrund des NATO-Eingriffs.

Was Tschetschenien hier zu suchen hat? Das war auch eine abtrünnige Republik, die ihre Unabhängigkeit erklärt hatte, aber dieses Mal von Russland.

Russland steht den USA in keinem einzigen Fall nach, egal ob es um Verschwörungstheorien, Greueltaten oder Vertretung der eigenen Interessen geht. Finde es herrlich, wie einige hier das Vorgehen Russlands beschönigen wollen und das "böser Russe"-Weltbild in Frage stellen wollen.

EDIT:
Und seit wann ist Kriegsberichterstattung wahrheitsgetreu? Jede Seite propagiert sowieso wo sie nur kann und man sollte nichts anderes erwarten.

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Für mich gibt es da nichts zu beschönigen, habe schon davor geschrieben, dass eigentlich bei allen Beteiligten eine Doppelmoral ersichtlich ist. Gerade im Vergleich zu Kosovo. Bei wirklich allen: bei den USA, bei Russland, bei den Europäern. Das muss eigentlich allen zeigen, wie bescheuert die ganzen Politikspielchen sind... Also wenn wir uns auf "böser Russe" einigen, dann müssen wir ebenso "böser Ami" und "böser Deutsche" hinzufügen.

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Original geschrieben von diger
So langsam kann man erkennen, wer über welchen TV-Sender sein "Insider-Wissen" bezieht !

D.h.? Ich stelle fest, dass westliche Medien kaum eigene Informationen haben, sondern sich immer auf russische oder georgische Kreise berufen. Und wenn man die Informationen der beiden Seiten vergleicht, kann man leider nur feststellen, dass alle unverschämt lügen.

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Original geschrieben von autares
Blödsinn.

Kosovo ist und war schon immer ein Einzelfall, so wie der gesamte Balkankrieg an sich auch.

Die Russen haben sowieso ihre eigene Weltkarte, siehe Tschetschenien. Aber das wurde auch ganz schnell wieder vergessen.

Aha, ein anderer Globus? Interessant...

Kosovo ist viel mehr ein Präzedenzfall als es ein Einzelfall ist. Wo sind denn hier bitte die Unterschiede? Historisch betrachtet war Kosovo vielmehr eher serbisches Land während Ossetien in ihrer Region schon immer ansässig waren.

Und was hat Tschetschenien hier zu suchen? Es ist ja im Prinzip ganz einfach: entweder war das, was Russland in Tschetschenien gemacht hat, falsch. Oder das jetzige Vorgehen ist falsch. Beides zusammen geht gar nicht, insofern kann ich es nicht nachvollziehen, dass immer von den bösen Russen geredet wird, egal was sie machen.

Eindeutig Lissabon.

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Original geschrieben von cellphones
Ich verfolge das zurzeit nur beiläufig, aber haben die Georgier den Angriff deshalb angefangen, weil sich russische Soldaten auf deren Boden einamrschiert sind. Zwar bin ich auch der Meinung, dass sich der Ami gern zuviel überall einmischt, aber sorry, die Russen sind politisch ein größeres Übel und die sind in dieser Region nicht gerade als Wohltäter unterwegs - das gilt selbstverständlich auch für die Amis und die EU. Die Pipeline ist der Grund.

Wenn die Russen so für die Freiheit der pro-russichen Provinzen sind, frage ich mich nur, wieso es den Tschertschenien-Krieg gab/gibt! Also bitte nicht erzählen, der arme Russe ist in die Ecke gedrängt worden.

Falsch! Russische Soldaten sind Blauhelme und seit vielen Jahren in der Region stationiert. Sie sind also nicht gerade erst einmarschiert.... und diejenigen, die jetzt dahin verlegt wurden, erst nach der georgischen Offensive, bei der einige Blauhelme getötet wurden. Schade, dass es in Europa oft so dargestellt wird als wären die Russen mal wieder die Bösen.

Was die Parallelen zu Tschetschenien angeht, stimme ich gerne zu, hier und auch in Bezug auf Kosovo sieht man eine ganz schlimme Doppelmoral, allerdings bei allen! Bei Russland, bei den USA und auch bei den Europäern.

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Original geschrieben von Martyn
Meinst du wirklich es wäre grossartig besser gewesen bis zum 25. August oder Anfang September zu warten ... das wäre doch auch nicht anders gewesen.

Ich denke ein anderer Präsident könnte den Konflikt mit Abchasien und Südossetien auch nicht anders lösen.

Die Situation besteht aber seit vielen Jahren!!! Ein militärischer Einmarsch ist falsch, egal ob im August, September oder April. Eine Lösung hätte es so schnell sowieso nicht gegeben, nicht in den nächsten Jahrzehnten, und nun ist alles nur schlimmer geworden. Wenn jetzt eine Lösung zustande kommt, dann ganz sicher eine andere als die von Georgien gewünschte.

Ein vernünftiger Präsident muss das vorhersehen (laut Augenzeugenberichten ist der jetzige extrem selbstverliebt und emotional alles andere als ausgeglichen) und den Schritt gar nicht erst unternehmen. Schon gar nicht zu Olympiabeginn. :flop:

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Original geschrieben von Martyn
In dem Fall würde ich aber sagen das Georgien fast keine andere Wahl hatte, wenn sie nicht einfach so dem Zerfall ihres eigenen Landes zuschauen wollen.

Jahrelang gewartet und dann ausgerechnet zum Olympiastart einmarschiert? Tolle Wahl... :confused: Die Georgier haben leider gerade kein Glück mit ihrem Präsidenten, seine Fehler sind zu gravierend und die Bestrebungen, in die NATO zu kommen, können sie für die nächsten 10 Jahre begraben.