ZDF: Vodafone will offenbar Milliarden vom Steuerzahler

Fockx

Also den Sinn einer sofortigen Vollabschreibung musst Du mir jetzt aber mal erklären.

1. Wenn Du immer alles sofort in vollem Umfang abschreiben würdest, wäre so ziemlich jedes Unternehmen nach dem Kauf eines anderen großen Unternehmens sofort völlig pleite (schlägt ja letztendlich auf das Eigenkapital durch)

2. Ist ja nach internationalen Bilanzierungsvorschriftzen genau geregelt, wann und in welchem Umfang abgeschrieben werden muss (Stichwort: Impairment-Test).

Von daher finde ich solche Abschreibungen völlig sinnvoll.

P.S. Kann also nicht jeder Volks-/Betriebswirt unsinnig finden

Zitat

Original geschrieben von sharpe
1. Wenn Du immer alles sofort in vollem Umfang abschreiben würdest, wäre so ziemlich jedes Unternehmen nach dem Kauf eines anderen großen Unternehmens sofort völlig pleite (schlägt ja letztendlich auf das Eigenkapital durch)

Ich hab doch gesagt, das gilt in diesem Fall jetzt nicht für VF bzw. Übernahme von Fremdfirmen.. Nimm als Beispiel die Anschaffung eines Fahrzeuges, Computeranlagen, o.Ä.

Zitat

Original geschrieben von sharpe
2. Ist ja nach internationalen Bilanzierungsvorschriftzen genau geregelt, wann und in welchem Umfang abgeschrieben werden muss (Stichwort: Impairment-Test).

Stimm ich dir voll zu.. Es ist auch sinnvoll, dass sowas international und nicht nur national festgelegt ist.

Zitat

Original geschrieben von sharpe
Von daher finde ich solche Abschreibungen völlig sinnvoll.

Auch hier widerspreche ich ja nicht.. mir ging es lediglich um Abschreibungen in der o.g. Art.. hatte ja extra dazu geschrieben, dass es in diesem Threat eigentlich OT war

Mich interessiert jetzt lediglich wie "unsere Verantwortlichen" entscheiden-.. :p

Na dann sind wir ja einer Meinung. Bin auch mal gespannt, wie das ganze ausgeht, ich kann mir aber fast nicht vostellen, dass da viel zu machen sein wird.

Vielleicht geht Vodafone ein Licht auf,wenn massenhaft solche Kündigungen bei denen eintrudeln?

Kunde kündigt
bei Vodafone
Geplante Steuereinsparung durch Milliarden-Abschreibung empört deutschen Vodafone-Kunden
Den folgenden Brief habe ich heute an "Vodafone" geschrieben. Viele Grüße, Alf Rolla

"Betreff: Kunden-Nr. xxxxxxxx (0173-xxxxxxx)

Hallo, Vodafone!

Wie schön, dass man aus jeder Situation etwas lernen kann. Kein Beispiel kann so schlecht sein, dass es nicht wenigstens zur Abschreckung dienen könnte. Jüngstes Beispiel ist das Verhalten von "Vodafone", das meinen Vertrag mit Ihnen fristlos kündigen lässt.

Im "Kölner Stadt-Anzeiger" habe ich heute (05.06.2004) gelesen, dass "Vodafone" bei den Finanzbehörden in Düsseldorf sog. Teilwertabschreibungen in Höhe von 50 Milliarden € geltend machen will. Das würde bedeuten, dass "Vodafone" auf Jahrzehnte keine Steuern in Deutschland bezahlen würde. Es mag rechtlich völlig in Ordnung sein, den Finanzminister in die Bredouille zu bringen, moralisch ist es aber nicht. Sie glauben doch wohl nicht, dass ich (ein deutscher Steuerzahler) es noch unterstütze, dass Sie in Deutschland Geld verdienen, aber keine Steuern bezahlen wollen. Bitte verschonen Sie mich mit dem möglichen Hinweis, dass die Verhandlungen mit den Finanzbehörden noch nicht abgeschlossen seien. Allein Ihr Versuch, die deutschen Steuerzahler für Ihre (!!!) kostspieligen Übernahmeschlachten "bluten" zu lassen, treibt mir die Zornenröte ins Gesicht. Auch wenn manche Boulevardzeitungen es anders sehen: Deutschland ist keine Bananenrepublik.

Sollten Sie meine fristlose Kündigung nicht akzeptieren, kündige ich hiermit fristgemäß. Bis zum Ablauf unserer vertraglichen Zusammenarbeit würde ich in diesem Fall mein Handy unbenutzt im Schrank liegen lassen. Allerdings werde ich am Montag mit einem anderen Netzbetreiber einen neuen Vertrag abschließen, um weiter mobil telefonieren zu können.

Sie werden bestimmt verstehen, dass ich als Journalist und Schriftsteller meine Ansichten nicht für mich behalten werde.

Viele Grüße

Alf Rolla, Köln
http://www.krimi-umsonst.de

Zitat

Original geschrieben von beugelbuddel
Vielleicht geht Vodafone ein Licht auf,wenn massenhaft solche Kündigungen bei denen eintrudeln?

Naja, der BVB hatte auch keine Zuschauereinbußen und peilt sogar einen neuen Dauerkartenrekord an.

Zitat

...

Man könnte aber auch genau entgegengesetzt argumentieren: Keine Steuern -> bessere|günstigere Angebote möglich, um den Marktanteil zu erhöhen -> Man bleibt Kunde.

MfG
bimmelbommel

Das ist eben genau das Problem.
Ich würde auch nicht davon Abstand nehmen, einen BMW zu kaufen (wenn ich die Kohle dazu hätte), nur weil die Jungs aus München wegen Rover ewig keine Steuern gezahlt haben. Ob das ganze unmoralisch ist, ist irgendwie Ansichtssache, denn jeder Normalbürger würde doch auch jede Möglichkeit nutzen, Steuern zu sparen (so lange das legal ist)

Zitat

Original geschrieben von bimmelbommel
Man könnte aber auch genau entgegengesetzt argumentieren: Keine Steuern -> bessere|günstigere Angebote möglich, um den Marktanteil zu erhöhen -> Man bleibt Kunde.

...und ärgert sich, weil man woanders mehr Steuern zahlen muss...

Das ist wie üblich kurzsichtig: über die Ökosteuer regen sich alle auf, aber Voodoofone darf tricksen. Da haben dann bei dem Beispiel oben die ganzen Kiddies billige VF-Tarife, aber schlechte Straßen, teures Benzin und kaum Arbeitsmöglichkeiten, supi... :flop:

BTW wird jeder Konzern, der durch nicht zu zahlende Steuern seinen Gewinn erhöht, dieses Geld höchstens in Luxusartikeln oder hochverzinslichen Anlagen, vielleicht sogar in Immobilien anlegen, aber nicht allgemein investieren. Warum auch...

Vodafone

Hier prallen 2 peinliche Dinge aufeinander:

1. Die völlg beschissene Unternehmenssteuerreform der rot-grünen Regierung aus dem jahr 2000

2. Die Frechheit von Vodafone sich ihre Übernahmeschlacht von 2000 durch den Steuerzahler schözurechnen.

Wobei das Vorgehen von Vodafone offensichtlich nicht völlig durch die Steuergesetze gedeckt zu sein scheint.

Das eigentlich nur folgende Konsequenzen haben:

1. Bei Wahlen solche steuerpolitischen Nieten nicht mehr wählen

2. Jeden Vodafone-User den ich persönlich kenne zum kündigen oder Telefonboykott aufrufen.

Ich wäre ja mal gespannt wie VF reagiert, wenn sich so 50% der Mobilnetzuser mal eine Woche einig wären und nicht im D2-Netz telefonieren würden.

Ein Boykott dieses Laden würde denen schnell Vernunft einhauchen.

Es hat keinen Sinn, sich über Vodafone aufzuregen.
Jeder von uns sollte sich einmal in deren Lage versetzten.
Was wäre, wenn man eine eigene Firma hätte? Würden wir alle nicht ebenfalls versuchen so (betriebs)wirtschaftlich wie möglich zu agieren?
Die Steuergesetze in Deutschland sind das eigentliche Problem. Wenn die solche Möglichkeiten eröffnen, warum sollte man es nicht nutzen? Ist doch ganz klar.
Vodafone trifft keine Schuld. Die machen alles richtig...

Re: Vodafone

Zitat

Original geschrieben von galahad13
2. Jeden Vodafone-User den ich persönlich kenne zum kündigen oder Telefonboykott aufrufen.

Ich wäre ja mal gespannt wie VF reagiert, wenn sich so 50% der Mobilnetzuser mal eine Woche einig wären und nicht im D2-Netz telefonieren würden.

Ein Boykott dieses Laden würde denen schnell Vernunft einhauchen.

Genau aus diesem Grund pusht Vodafone nun seine Minutenpakete