Ist „Betteln“ bzw. Schnorren in Mode gekommen?

  • In jeder größeren Stadt gab und gibt es so genannte „Bettler“. In den letzten paar Monaten hat sich die Zahl jedoch drastisch erhöht. Zumindest in Augsburg. Aber ich denke in andern größeren Städten schaut es genauso aus.
    Was mir jedoch auffällt, ist es nicht die Anzahl der klassischen Bettler, die zugenommen hat, sondern vielmehr die Anzahl von Schnorrern. Und die sind teilweise ganz schön aufdringlich. Gerade wenn ältere Leute vorbei laufen. Diese werden manchmal sogar verfolgt und beschwatzt, bis sie ein paar Cent/Euros abgeben.


    Welche Erfahrungen bzw. Beobachtungen macht Ihr?

    Fatal error in reality!
    Reboot universe?

  • Im Prinzip sind die hier nicht viel besser :rolleyes:


    Ja ab und an sehe ich schon Bettler. In jeder größeren Stadt ist es ja gang und gäbe, in den kleineren wohl eher nicht! Jedenfalls hier in der Umgebung bisher keinen gesehen.


    Verstehe auch garnicht was das soll. Normalerweise haben sie Anspruch auf Sozialhilfe oder dergleichen. In Deutschland MUSS KEINER hungern!


    Am besten finde ich immer noch die Obdachlosen die ne Rote Plastiknase aufhaben und total betrunken neben einem Schild sitzen wo drauf steht "Helfen sie diesem Clown wieder in einem Zirkus aufzutreten" :D Wie blöd ist das denn.


    Leid tuen mir die meisten schon, nur wenn du denen dann wirklich helfen willst und ihnen ein brötchen oder ne frikko holst lehnen sie dankend ab. Geld ist ihnen wichtiger (für Alk versteht sich).


    edit: Ich glaube nicht das inzwischen mehr betteln als früher. Ich denke eher, dass es im Auge des Betrachters liegt. Wenn man z.B. auf gewisse Autotypen sich konzentriert, scheint es auch, als wenn mehr davon rumfahren - macht das doch mal am besten mit einem nicht so vertrauten Auto ;) Ihr werdet sehen, es fahren schon eine ganze Menge damit rum :D

  • Bei vielen Bettlern sieht man wie stark sie das Leben gezeichnet hat. Bevor ich diese Menschen abfällig anschaue mache ich mir lieber Gedanken über mein eigenes Leben und versuche es noch mehr zu schätzen.


    Auf der anderen Seite sehe ich in letzter Zeit viele junge Menschen die betteln. Für einen 25jährigen Kerl, der absolut gesund wirkt aber einen traurigen Gesichtsausdruck simuliert habe ich kein Verständnis, doch die Gedanken darüber muß schon er sich selber machen.


    Sein Leben vom Mitleid anderer abhängig zu machen anstatt aktiv was dafür zu tun ist wohl die größte Strafe, die man sich selber geben kann.

    Signatur ist so 2002.

  • warte mal ab wenn das alg 2 und andere neue errungenschaften kommen werden es noch viel mehr :(

  • Das ist mir letzte Woche gerade in Berlin besonders aufgefallen. So oft wie dort wurde ich noch in keiner anderen deutschen Grossstadt angesprochen: Auf einer Fahrt mit der U-Bahn allein dreimal. Sicher, von Berlin ist es vielleicht noch am ehesten zu erwarten, da es ein Anziehungspunkt ist. Aber dennoch fand ich das Ausmass erschreckend.


    Gruss


    Luzy

  • Also für Düsseldorf kann ich sagen, daß ich zwar auch meine, daß es mehr werden, aber sie sind alle ausgesprochen höflich und überhaupt kein bißchen penetrant oder so.

  • also bei uns in weinheim (40000 einwohner) ist es auch schon ein wenig zu arg finde ich.da wird ein kumpel von mir (17 jahre) von ner türkin angesprochen,dabei sollte man doch wissen das jugendliche ehh nie geld haben.


    gruß hitchhaker

  • Zitat

    Original geschrieben von Luzy
    Das ist mir letzte Woche gerade in Berlin besonders aufgefallen. [...]


    Wenn du dich mal eine Stunde auf den Breitscheidplatz setzt wirst du mit Sicherheit dreimal angesprochen ;)


    Dort habe ich auch mehrfach beobachtet, wie die "Bettelfrauen" (in Berlin sind es meist ausländische ältere Frauen die auf der Straße betteln) das erbettelte Geld abgeliefert haben. Es gibt sehr viele von diesen Frauen, sie sind ähnlich gekleidet, sprechen alle kein deutsch und ich bin mir sicher, daß sie fast alle das Geld abliefern müssen und diese Bettelei professionell betrieben wird und sie quasi nur die Handlanger einer fast schon mafiösen Struktur sind.


    Natürlich ist der niedrigste Sozialhilfesatz wirklich nur geeignet um nicht verhungern zu müssen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Das aber ist die Idee eines Sozialstaates, nicht die Illusion einer Vollversorgung durch Transferzahlungen - Urlaub, Auto und Playstation inbegriffen - von daher habe ich Mitleid mit Obdachlosen und anderen Menschen, die aus den verschiedensten persönlichen Situationen heraus keine andere Möglichkeit für sich sehen auf der Straße zu leben und/oder zu betteln. Eine faktische Notwendigkeit dafür sehe ich aber auch nicht und "der Staat" kann eben nur durch bedingte Umschichtungen in Form z.B. der Sozialhilfe und anderer staatlicher oder sich in freier Trägerschaft befindendlichen karitativen Angeboten eine Mindestversorgung gewährleisten. Mehr eben nicht. Das ist systemimmanent und logisch und auch im Großen und Ganzen gerecht und die Frage kann nicht sein, wie solche Menschen einfach mehr Geld bekommen können, sondern wie sie in die Gesellschaft eingegliedert werden können, bzw. wie Menschen davor bewahrt werden können aus der Gesellschaft herauszufallen und zu einem Sozialhilfefall etc. zu werden. Das wäre nicht nur billiger, sondern vor allem humaner. Letzendlich ist aber der Mensch eben selbst verantwortlich für sich und sein Handeln und nicht der Staat oder die Gesellschaft.

  • Das mit dem organisierten, professionellen Betteln habe ich jetzt auch bei den "U/S-Bahn Musikanten" beobachten können.
    Bis ca. vor einem Jahr war die Musik in den Waggons eigentlich ganz witzig, die Musikanten spielten z.T. sogar über mehrere Stationen und waren manchmal auch gar nicht so schlecht.
    In letzter Zeit allerdings tauchen immer öfters Gruppen von imho Rumänen mit Akkordeon auf, lieblos wird angefangen irgendwas zu spielen und sofort geht eine Frau oder auch nicht selten ein Kind :flop: mit einem Becher rum.
    Mittlerweile reichen sich die Motz und Straßenfeger Verkäufer bei den Haltestellen die Klinke in die Hand, wo vorher auf längerer Strecke mal ein Verkäufer duchging.


    Mich würde interessieren, gebt ihr grundsätzlich was oder grundsätzlich nichts, oder entscheidet ihr von Fall zu Fall?
    Ich selbst gebe ca. ein bis zweimal pro Woche was, aber schaue genau, wem ich was gebe. Wer besoffen und lallend in die Bahn kommt, der kriegt nix von mir. Lieber gebe ich auch was, wenn ich sehe Derjenige bemüht sich etwas.


    Grüße, Ksweet


    PS: Ich glaube, bei Betteln und schnorren kann man irgendwie nicht von "in Mode gekommen" sprechen.

  • Zitat

    Original geschrieben von ksweet
    Mich würde interessieren, gebt ihr grundsätzlich was oder grundsätzlich nichts, oder entscheidet ihr von Fall zu Fall?


    Ich habe in Berlin hin und wieder die Zeitungen gekauft oder wenn mich jemand wirklich und ernstgemeint freundlich um ein bißchen Geld gebeten hat, aber ansonsten gebe ich nichts und habe als Student auch nicht soviel zu geben ;)

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