Ist „Betteln“ bzw. Schnorren in Mode gekommen?

  • Zitat

    Original geschrieben von ksweet


    Mich würde interessieren, gebt ihr grundsätzlich was oder grundsätzlich nichts, oder entscheidet ihr von Fall zu Fall?


    Ich gebe Bettlern grundsätzlich nichts, zumindest kein Geld.
    Bei Musikanten in U/S-Bahn kommt es halt drauf an, wenn die gut waren, dann gibts auch was.



    Das aufdringlichste was ich bisher erlebt habe, war in London.
    Die Frau ist uns von der U-Bahn bis weit raus aus der Station gefolgt.
    Schließlich habe ich Ihr dann 1 EURO (weil ich noch keine Pfund Münzen hatte) gegeben, da ich die endlich loswerden wollte. Dann hat sie mich noch angepflaumt, das das ja keine Pfunds sind...

  • ich gebe im einzelfall was, aber sicher keinen sammelbanden.


    was die bettler mit meinem geld anfangen, ist mir wurscht. kann mir vorstellen, dass jemandem, der schon abgestürzt ist, im winter eine flasche rotwein mehr hilft als eine semmel (ohne hier dem alkoholismus das wort reden zu wollen :rolleyes: )

    schönen gruß, faxe318

  • Ich gebe ab und an was.Kommt aber immer auf die Person an.So eine aufdringliche und lästige Person,welche dazu auch noch so aussieht,als ob sie eigentlich andersweitig Geld beschaffen könnte,bekommt gar nichts.Meist schmeiße ich mal 'n Euro in die Mütze von 'nem wirklich alten,hilflosen Kerl.Wenn da aber irgendwo 'ne Alk-Flasche steht,ist bei mir auch Sense.
    Das Beste was ich erlebt habe war in Leipzig.Da saß ein junger Ausländer,mit einem Schild "Ich habe Hunger".Ich habe angeboten,was zu Essen zu besorgen.Leider wollte er nur Kohle.In so einem Fall bin ich mir dann auch nicht sicher,ob der Schotter dann auch für's Essen drauf geht.
    Lästig ist auch bei uns in der Stadt eine Frau (die kommt sicher auch nicht von hier).Die rennt dir ewig hinterher und wird dann pampig,wenn du ihr nichts gibts..

    "Ich bin wie ich will und ich rede wie ich will. Wer das nicht kapiert, kann mich mal am Arsch lecken."

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Leid tuen mir die meisten schon, nur wenn du denen dann wirklich helfen willst und ihnen ein brötchen oder ne frikko holst lehnen sie dankend ab. Geld ist ihnen wichtiger (für Alk versteht sich).


    Das kann ich bestätigen. Meine Mutter, aktive und praktizierende Christin, seinerzeit noch etwas naiv, hat zweimal Bettlern mit so Pappschildern von wegen "arm und hungernd" Würstchen direkt nebenan (Marktplatz/Kaufhof Bonn) geholt .. die waren dann ganz schön perplex und sichtlich enttäuscht. Der eine war sogar etwas sauer.


    Seitdem gibts dann halt nix mehr.


    Ich finde auch von staatlicher Seite sollte man vermehrt auf Sachleistungen und weniger auf Geld setzen. Manche Leute können mit Geld, und wenn es noch so wenig ist, einfach nicht umgehen ...

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  • Zitat

    Original geschrieben von Hadraniel

    Ich finde auch von staatlicher Seite sollte man vermehrt auf Sachleistungen und weniger auf Geld setzen. Manche Leute können mit Geld, und wenn es noch so wenig ist, einfach nicht umgehen ...


    Das Problem dabei ist allerdings auch der erhöhte Personalaufwand von Beschaffung der Güter bis zur Verteilung der Sachen.


    Als ich hier in Berlin mal in einem sozial schwächeren Bezirk gewohnt habe ist mir aufgefallen, dass manche Leute im Supermarkt mit einer Karte bezahlt haben, die mir bis dato noch nicht bekannt war. Aus Neugier hab ich die Kassiererin gefragt, die meinte, dass das eine Karte vom Sozialamt sei, für Leute, die nicht so mit Geld umgehen können und daher nur in bestimten Supermärkten damit einkaufen könnten. Das geht ja schon in die von dir vorgeschlagene Richtung.
    Auch gibt es das Kleidergeld nicht mehr in jedem Fall "bar auf die Kralle", sondern Gutscheine die in bestimmten Kaufhäusern etc. gültig sind.
    Ein Bekannter, der bei Karstadt arbeitete hat mir dann allerdings erzählt, dass manchmal Jemand mit dem Gutschein kam und anstatt ne neue Gaderobe zu kaufen, ein Paar der teuersten Turnschuhe genommen hat, wohl nicht im Sinne des Erfinders.

  • die frage ist, ob man den leuten immer vorschreiben muss, was sie mit dem geld anfangen. als schenkender finde ich, schon gar nicht. auch der staat nicht unbedingt. mehr gibts halt nicht. ob sich dann einer lebensmittel kauft, schnaps oder einen fernseher, wäre mir wurscht.

    schönen gruß, faxe318

  • Bei uns (weis nicht obs das woanders auch gab) gab es vor 5-7 Jahren mal für die Asylbewerber anstatt harter DM (die angeblich sowie immer irgendwo verschwand) nur noch ein Taschengeld und dann Einkaufsgutscheine die in bestimmten Supermärkten (z.B. Aldi) gültig waren.


    Die Gutscheine waren nur für Lebensmittel gültig. Also nicht für Zigaretten oder Alkohol. Das beschränkte dann auch die Anschaffung von Luxusgütern wie die o.g. teuersten Turnschuhe.
    Da man ja meistens nicht genau für 20 DM einkaufen konnte wurde das Wechselgeld bis zu einer Höhe von 10% des Gutscheinwertes in bar ausgezahlt.


    Nach ca. einem Jahr wurde das ganze aber wieder abgeschafft da irgendwer dies für zu diskriminierend gehalten hat.


    Ich fand diese Art und Weise eigentlich immer sehr gut. Immerhin ist das Geld zur Sicherung der Grundbedürfnisse gedacht und nicht um Schlepperbanden und Alkoholismus oder teure Unterhaltungselektronik damit zu fördern.

  • Zitat

    Original geschrieben von hitchhaker
    also bei uns in weinheim (40000 einwohner) ist es auch schon ein wenig zu arg finde ich.da wird ein kumpel von mir (17 jahre) von ner türkin angesprochen,dabei sollte man doch wissen das jugendliche ehh nie geld haben.


    gruß hitchhaker


    Na, dann wart mal die Kerwe ab. Letztes Jahr ist mir ein Schnorrer (auch noch relativ jung, war aber IMHO eindeutig als solcher zu identifizieren) minutenlang hinterhergelaufen und hat mich am Bierstand auch noch gefragt, ob ich ihm einen ausgebe :mad:

  • Zitat

    Original geschrieben von faxe318
    die frage ist, ob man den leuten immer vorschreiben muss, was sie mit dem geld anfangen. als schenkender finde ich, schon gar nicht. auch der staat nicht unbedingt. mehr gibts halt nicht. ob sich dann einer lebensmittel kauft, schnaps oder einen fernseher, wäre mir wurscht.


    Natürlich muss und soll man den Leuten nicht immer vorschreiben, was sie mit ihrem Geld anfangen sollen und dürfen, man darf allerdings auch nicht vergessen, warum manche Leute in diese missliche Lage gekommen sind, Thema Überschuldung.
    Da ist dann die Beschränkung, was sie mit dem Geld vom Staat anfangen, das zur Stillung der Grundbedürfnisse sein soll, schon sinnvoll. Es gibt Leute, die können einfach nicht mit Geld umgehen und verzocken ihr Geld am Spielautomaten o.ä. ohne zu denken, dass die Kinder noch nichts zu Essen auf dem Tisch haben.
    Es gibt ja mittlerweile auch Prepaid Karten für Strom, für Leute, die völlig überschuldet nie ihre Stromrechnungen zahlen.


    Ob das Ganze in Anbetracht des Threadtitels wohl so langsam OT wird :confused:

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