Hartz IV und Bürgerversicherung ... warum statt dessen keine sozialliberale Lösung?

  • Warum wettern alle gegen den Osten?


    Was ich auch höchst merkwürdig finde: Wieso versuchen Bild-Zeitung und die Politiker eine Kluft zwischen Ost und West zu bringen? Man liest immer, im Osten gab es Proteste, die im Osten haben mit Eiern geworfen und nur die im Osten beschweren sich.
    Das ist IMHO ganz und gar nicht so. Sicher ist die %-Zahl der Arbeitslosen dort höher und manche Proteste stärker- aber genauso gibt es hier Menschen, die dagegen sind, die Angst haben etc.....aber da tun Schrödi&Co so, als würden sich die Leute im Westen drauf freuen.....hm......


    Hier muss man IMHO sehr sensibel aufpassen, dass keine Kluft entsteht zwischen Ost und West.....

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  • Zitat

    Original geschrieben von brasax


    Viele haben vergessen dass Reformen heißt, jeder muss seinen Beitrag leisten. Ich habe nichts dagegen. Was mich allerdings stört ist, dass Langzeitarbeitslose wie ein 53 jähriger, der mal 6000 Euro verdient hat, plötzlich aus seiner Wohnung ausziehen muss, weil sie zu teuer ist und am Ende sich nichts mehr leisten kann. Dieser jemand hat sein Leben lang in eine Arbeitslosenversicherung gezahlt und bekomm nichts dafür...




    Auch das: absolut populistisch. Der kann sich nichts mehr leisten, wenn er 6.000 Euro verdient hat? Der wird - wenn er nicht alles falsch gemacht hat - eine kleine oder auch größere Summe Geld angespart haben, die er halt erstmal verbrauchen muss, bevor er Geld vom Staat bekommt. Auf diese Weise leistet er einen Beitrag zur Reform. Ironiemodus an: ist es nicht das, was Lafontaine so lauthals gefordert hat: Ironiemodus aus... mal im Ernst: ich find das vollkommen okay. Der Staat soll die Bedürftigen unterstützen und solange er noch Vermögen hat (welches ihm im übrigen nicht komplett genommen wird) ist er schlichtweg nicht bedürftig.


    Es gibt übrigens auch Leute, die zahlen ein Leben lang in eine Unfallversicherung und bekommen nichts dafür. Hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, ist aber mal eine tolle Aussage :rolleyes:

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • ich kann die tendenz schon verstehen. erst machen die im osten (erfreulicherweise) montagsdemos, um ihr system loszuwerden. dann werden 1200 milliarden in ostdeutschland investiert und wenn sich der staat das versorgungssystem auch als folge dessen nicht mehr leisten kann, gibt es wieder montagsdemos im osten - unter reger beteiligung von rechtsextremen und pds.

    schönen gruß, faxe318

  • Zitat

    Original geschrieben von faxe318
    die 1500 euro sind nicht weit hergeholt, sondern die summe aus kindergeld, mietzuschuss und alo 2 in allen tabellen, die ich bisher gesehen habe. ich weiß auf den ersten schnellen blick nicht, was in deinem rechner alles drin ist (ob da zb auch kindergeld und miethilfen dabei sind).


    und ja, ich glaube, dass es vielen leuten noch viel zu gut geht.


    Warum rechnest Du es nicht erst aus und stellst danach belegbare Zahlen auf ? Pauschal zu sagen denen geht es noch zu gut und kriegen zuviel Geld ist absolut nicht ok. Jeder kann heutzutage in den Genuß von Arbeitslosenhilfe oder gar ab nächstes Jahr Hartz IV kommen. Was fehlt sind die Arbeitsplätze und die werden durch reines kürzen bei den Schwächsten eben NICHT mehr.


    Zitat

    Original geschrieben von faxe318
    ich kann die tendenz schon verstehen. erst machen die im osten (erfreulicherweise) montagsdemos, um ihr system loszuwerden. dann werden 1200 milliarden in ostdeutschland investiert und wenn sich der staat das versorgungssystem auch als folge dessen nicht mehr leisten kann, gibt es wieder montagsdemos im osten - unter reger beteiligung von rechtsextremen und pds.


    Sind durch die hohen Transfergelder in Ostdeutschland irgendwo Arbeitsplätze entstanden ?

  • Zitat

    Original geschrieben von faxe318
    auch bei hartz iV bekommt eine familie (ohne immobilienbesitz) noch über 1500 euro netto im monat! da wird kaum jemand ans existenzminimum gedrückt und wenn, dann kann er sich bissl was dazuverdienen.


    1500 €
    - 800 € Warmmiete
    - 300 € Lebensmittel im Monat
    ---------
    400 € / 4 = 100 € / Mann im Monat für Kleidung, Fahrgeld, gesundheitliche Vorsorge...


    Das ist ja der Luxus pur!



    Zitat

    Original geschrieben von faxe318
    ...dann werden 1200 milliarden in ostdeutschland investiert und wenn sich der staat das versorgungssystem auch als folge dessen nicht mehr leisten kann, gibt es wieder montagsdemos im osten - unter reger beteiligung von rechtsextremen und pds.


    Naja, wenn der Staat nach der Wende etwas sorgfälltiger gewesen wäre mit der "Privatisierung" der Betriebe wäre der Osten jetzt auch kein sollches Faß ohne Boden. Außerdem sind die Fördermittel ja nicht im Osten geblieben. Die sind durch Investitionen und als beim Kauf von Konsumgütern wieder zurück in den Westen geflossen und haben die, auch damals schon, marode Industie der alten Bundesländer subventioniert.


    Die Wende war ein großer Glücksfall, auch für die alten BL. Auch ohne Wiedervereinigung würde man jetzt mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben. Nur hätte man dann niemand, den man die Schuld daran geben könnte.


    Hört auf, euer Wissen nur aus den Medien zu beziehen, macht die Augen auf und redet mit Betroffenen. Erst dann könnt ihr euch über Ängste und Nöte und die tatsächliche Situation ein Bild machen. Sonst unterscheidet sich eure Diskussion bald nicht mehr von dem sinnlosen Smalltalk der da täglich in Berlin abgehalten wird.

  • ich verstehe deine argumentation nicht. die 1500 euro sind aus seriösen quellen, warum soll ich da einen webrechner benutzen, dessen grundlage ich nicht kenne?


    wenn ich arbeitslos würde, würde ich alogeld sicherlich nicht ausschlagen, aber selbstverständlich auch meine reserven nutzen. ich bin doch ein eigenständiger mensch.


    zuwenig arbeitsplätze gibt es auch, weil die lohnnebenkosten zu hoch sind und weil billigjobs nicht entstehen, weil man gut vom arbeitslosengeld oder der sozialhilfe leben kann

    schönen gruß, faxe318

  • hier ein zitat des wirtschaftspolitischen Sprechers der Unions-
    Fraktion, Karl-Josef Laumann:


    «Wenn eine Familie
    mit zwei Kindern plus Wohngeld rund 1440 Euro an Unterstützung ohne
    Kindergeld bekommt, ist das in der Realität nicht wenig. Ein
    Arbeitnehmer, der 176 Stunden im Monat arbeitet, muss dazu auf einen
    Bruttostundenlohn von rund 8,50 Euro kommen.»


    edit: pardon, hätte ich auch editieren können

    schönen gruß, faxe318

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Auch das: absolut populistisch. Der kann sich nichts mehr leisten, wenn er 6.000 Euro verdient hat? Der wird - wenn er nicht alles falsch gemacht hat - eine kleine oder auch größere Summe Geld angespart haben, die er halt erstmal verbrauchen muss, bevor er Geld vom Staat bekommt. Auf diese Weise leistet er einen Beitrag zur Reform. Ironiemodus an: ist es nicht das, was Lafontaine so lauthals gefordert hat: Ironiemodus aus... mal im Ernst: ich find das vollkommen okay. Der Staat soll die Bedürftigen unterstützen und solange er noch Vermögen hat (welches ihm im übrigen nicht komplett genommen wird) ist er schlichtweg nicht bedürftig.


    Es gibt übrigens auch Leute, die zahlen ein Leben lang in eine Unfallversicherung und bekommen nichts dafür. Hat zwar nichts mit dem Thema zu tun, ist aber mal eine tolle Aussage :rolleyes:


    Sorry, aber da muss ich Dir widersprechen... Viele Leute (älter als 50) sparen ein Leben lang Geld um im Alter ein schönes Leben zu haben und achten auf jeden Cent... Und nun sollen sie alles verbrauchen? D.h. doch im Endeffekt, dass es am besten ist sein Geld auf den Kopf zu hauen. Dann habe ich zumindest ein schönes Leben gehabt... Nicht dass ich das mache würde...


    Aber wenn der 6000,- Verdiener nichts auf die Seite gelegt hat, dann sieht es für ihn schlecht aus...


    Was ist das für ein beschi..ener Vergleich mit der Unfallversicherung?


    autares


    Wieviel haben denn einige Firmen aufgrund von Fehlentscheidungen in den Sand gesetzt? Eine ganze Menge... Und das müssen dann die Mitarbeiter ausbaden...

  • das ist doch ein individuelles risiko, dass ich mal meinen job verliere. warum muss der staat dafür sorgen, dass ich meinen lebensstandard erhalte?

    schönen gruß, faxe318

  • Beispiel:


    Du (Single) hast gutes Geld verdient und hast eine große Wohnung (1200,- im Monat) in München. Verlierst Deinen Job. Aber bei dem Alter einen neuen zu bekommen ist schwierig, also wirst Du ein Langzeitarbeitsloser. Und nun? Wofür zahle ich meine Sozielversicherung, wenn ich nichts davon habe? Ich bezahle doch Versicherung, dass ich, wenn es so kommen sollte etwas zurück bekomme, oder nicht?


    Wir sind zum Teil noch recht jung und können uns darauf einstellen, aber ein betagter Mann wird die Welt nicht mehr verstehen, wenn er erst alles verbrauchen muss bis er Geld vom Staat bekommt... Der denkt sich, wofür habe ich gespart?


    Ich habe kein Problem mit Hartz. Ich sagte ja bereits, dass jeder seinen Beitrag leisten muss. Und Reformen heißt nicht, dass es danach jedem besser geht. Das verstehen viele Leute einfach nicht...

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