Der allgemeine Kino - Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Deine Meinung in allen Ehren, aber die Leistung von Simon Jäger daran zu messen, wie der Joker in den Comics "spricht", ist gelinde gesagt grober Unfug.

    Finde ich nicht. Natürlich kann man da nicht von Klang- oder Stimmfarbe sprechen, aber es geht schon um die Rhetorik.

    Zitat

    Seine Leistung ist, gemessen an dem, was Heath Ledger vorgesagt hat, exzellent.

    Die Dialogschreiber haben die Sätze fast 1:1 übersetzt - da hatte Simon gar keine große Wahl. Ergo kann er dann nur so gut sein wie das "Original" und wenn da schon was "verhauen" wurde (sag ich jetzt mal so), dann wirds im deutschen nicht besser.

    Zitat

    Es sollte eigentlich nicht Aufgabe eines Synchronsprechers sein, eine Filmfigur nach eigenem Gusto zu interpretieren und dementsprechend eine Stimme zu leihen.

    Und genau hier irrst du ;) Es sollte seine Aufgabe sein, denn der Sprecher weiß doch wohl am besten, wie man einen Charakter stimmlich "formen" und am besten darstellen kann. Aber dem wird (durch Studios und Filmverlagen) seit Jahren inoffiziell ein Riegel vorgeschoben.

    Zitat

    Maßstab ist viel mehr das, was der Schauspieler, basierend auf Drehbuch und Regie, vor der Kamera geleistet hat.

    Auch nicht ganz korrekt. Das Dialogbuch allein kann eine Menge aus einem Film machen, bzw. den Film sogar aufwerten. Das passiert aber nur selten, weil die meisten Übersetzer, bzw. Schreiber keine Lust haben, mal richtig loszulegen. (Zugegeben, es ist schon so, das auch die ihre Vorgaben vom Filmstudio bekommen, aber genau das ist der Punkt: in "grauer Vorzeit" konnten die Synchrostudios viel mehr mit den Dialogen spielen und etwas witziger oder halt ernster Gestalten, als es eigentlich war)

    Zitat

    Und das, was Heath Ledger sprachlich vorgegeben hat, hat Simon Jäger nahezu perfekt auf Deutsch wiedergegeben.

    Genau, fast 1:1. Wie gesagt, das hat er ja auch so vorgelegt bekommen. Eine richtig eigene Interpretationsmöglichkeit hatte er da nicht.

    Zitat

    hatte ich doch nach den ersten Trailern die Befürchtung, dass das auf Deutsch alles nichts wird.

    da kannst du froh sein, das es Dialogschreiber/-bücher für Trailer und für den richtigen Film gibt. Warum das so ist weiß ich aber auch nicht.

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von Quindan
    Finde ich nicht. Natürlich kann man da nicht von Klang- oder Stimmfarbe sprechen, aber es geht schon um die Rhetorik.


    Du sprichst allerdings vom Comic, der Film interpretiert die Figuren bekanntlich aber anders. Da kann der Synchronsprecher herzlich wenig für, ihm das anzulasten, ist in meinen Augen Unsinn.

    Zitat

    Die Dialogschreiber haben die Sätze fast 1:1 übersetzt - da hatte Simon gar keine große Wahl. Ergo kann er dann nur so gut sein wie das "Original" und wenn da schon was "verhauen" wurde (sag ich jetzt mal so), dann wirds im deutschen nicht besser.


    Wozu muss denn auch der Synchronsprecher eine Wahl haben, wie er die Figur zu sprechen hat? Das ist doch garnicht seine Aufgabe, er ist Sprecher, nicht Schauspieler. Die Figur und deren Auslegung ist nun mal vorgegeben, ob einem diese dann gefällt, spielt an der Stelle überhaupt keine Rolle.

    Zitat

    Und genau hier irrst du ;) Es sollte seine Aufgabe sein, denn der Sprecher weiß doch wohl am besten, wie man einen Charakter stimmlich "formen" und am besten darstellen kann.


    Weiß er das? Oder besser gefragt: spielt das eine Rolle? Er ist "nur" der Sprecher, wie der Charakter filmisch dargestellt werden soll, geben Drehbuch, Regie und der Schauspieler vor.
    Und einen Film will ich so sehen, wie ihn sich der Regisseur gedacht hat, nicht wie ihn ein ach so kreatives Dialogschreiberteam und ein Synchronsprecher interpretieren.

    Zitat

    Auch nicht ganz korrekt. Das Dialogbuch allein kann eine Menge aus einem Film machen, bzw. den Film sogar aufwerten. Das passiert aber nur selten, weil die meisten Übersetzer, bzw. Schreiber keine Lust haben, mal richtig loszulegen. (Zugegeben, es ist schon so, das auch die ihre Vorgaben vom Filmstudio bekommen, aber genau das ist der Punkt: in "grauer Vorzeit" konnten die Synchrostudios viel mehr mit den Dialogen spielen und etwas witziger oder halt ernster Gestalten, als es eigentlich war)


    Wozu denn bitte? Mir ist sehr wohl klar, dass die Synchronisation einen wichtigen Teil zu einem Film beisteuert. Aber in erster Linie geht es dabei "nur" um die Übersetzung, nicht darum, einen neuen Film zu erschaffen.
    Mir ist schon klar, dass das machbar wäre, wenn ich mich recht entsinne, wurde zB die Serie "Die Zwei" hierzulande auch maßgeblich durch die auf Humor ausgelegte Synchronisation zum Erfolg.
    Ich will die Arbeit der Dialogschreiber und Synchronsprecher überhaupt nicht abwerten, aber für mich haben sie nicht zu interpretieren, sondern einen vorhanden Film so genau es geht in eine andere Sprache zu übertragen.

    Zitat

    Genau, fast 1:1. Wie gesagt, das hat er ja auch so vorgelegt bekommen. Eine richtig eigene Interpretationsmöglichkeit hatte er da nicht.


    Und das ist meiner Meinung nach auch gut so. ;) Und genau deswegen fand ich die Synchronisation auch so gelungen: weil niemand versucht hat, an der Vorlage rumzupfuschen.


    Wir haben wohl einfach sehr unterschiedliche Ansichten über die Aufgaben einer guten Synchronisation.

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Du sprichst allerdings vom Comic, der Film interpretiert die Figuren bekanntlich aber anders. Da kann der Synchronsprecher herzlich wenig für, ihm das anzulasten, ist in meinen Augen Unsinn.

    Ich laste niemandem was an, ich sage nur, das man (von allen Seiten!) hätte mehr daraus hätte machen können. ;)

    Zitat

    Wozu muss denn auch der Synchronsprecher eine Wahl haben, wie er die Figur zu sprechen hat? Das ist doch garnicht seine Aufgabe, er ist Sprecher, nicht Schauspieler.

    Und hier irrst du erneut ;) Um Synchronsprecher zu werden muß man (bislang zumindest) eine Schauspielausbildung haben, gerade weil man die entsprechenden Rollen umsetzen muß (wie es eben nur jemand kann, der sich - aufgrund seiner Ausbildung - in die Rolle hineinversetzen kann).

    Zitat

    Weiß er das? Oder besser gefragt: spielt das eine Rolle? Er ist "nur" der Sprecher, wie der Charakter filmisch dargestellt werden soll, geben Drehbuch, Regie und der Schauspieler vor.

    Weiß er. Ich gebe dir recht: der visuelle Charakter obliegt dem Schauspieler. Aber was nützt dir eine tolle schauspielerische Leistung, wenn die Stimme nicht dazu paßt (auf die Synchro bezogen)? Da es für dich ja nur "Sprecher" gibt, würde ich dich gerne mal ins Studio einladen und ein paar Sequenzen durchsprechen. ;)

    Zitat


    Und einen Film will ich so sehen, wie ihn sich der Regisseur gedacht hat, nicht wie ihn ein ach so kreatives Dialogschreiberteam und ein Synchronsprecher interpretieren.

    Dann solltest du auf OmU umsteigen ;)

    Zitat

    Wozu denn bitte? Mir ist sehr wohl klar, dass die Synchronisation einen wichtigen Teil zu einem Film beisteuert. Aber in erster Linie geht es dabei "nur" um die Übersetzung, nicht darum, einen neuen Film zu erschaffen.

    Wobei eben das der Punkt ist. Viele "Übersetzungen" kommen an das Original gar nicht erst heran (Ausnahmen: siehe z.B. den Wortwitz von "House M.D." oder "Boston Legal" - und da ist es tatsächlich so, das die Sprecher bei den Dialogen im wahrsten Sinne mitreden dürfen, gerade weil sie als Schauspieler wissen, auf was es ankommt). Wenn die Schreiber (und die Sprecher) nicht wenigstens ein bisschen kreativ wären, könnten wir solche Serien in die Tonne treten. EDIT: Schlechtes Beispiel: In der Serie "Akte X" haben sich Scully und Mulder bis zur vorletzen Staffel gesiezt - und das nur, weil die Serie nüchtern und mystisch bleiben/sein sollte. Fakt ist aber, das S&M sogar ein Kind zusammen hatten (was ja dann verstarb) - heißt also, Sie hatten sogar eine Beziehung - das kam im deutschen aber nie raus, bzw. so rüber. Das kann unter anderem daran gelegen haben, das die Dialoge erst 1:1 übersetzt wurden (die Amis haben ja kein "Sie" sondern nur das universelle "you") und erst später bemerkt wurde, in welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen. Und dann wundert man sich beim zweiten "Akte X"-Film, das sie sich plötzlich duzen...(und die Fans haben es vorher gar nicht mitbekommen) [Nein, ich habe den Film nicht gesehen, kenne aber genug Takes]. Leider kommt das bei Filmen allzuhäufig vor.

    Zitat

    Mir ist schon klar, dass das machbar wäre, wenn ich mich recht entsinne, wurde zB die Serie "Die Zwei" hierzulande auch maßgeblich durch die auf Humor ausgelegte Synchronisation zum Erfolg.

    Gutes Beispiel! Denn das Original war komplett ernst gemeint und hatte keine lockeren Sprüche. Und tatsächlich hat seinerzeit das ZDF die ersten Folgen mit einer normalen Synchro versehen lassen. Da diese aber nicht ankam, gab man eine zweite Version in Auftrag und die wurde dann ein Erfolg - das heißt es wurde eine komplett neue Serie geschaffen! Und somit fällt dein "Aber in erster Linie geht es dabei "nur" um die Übersetzung, nicht darum, einen neuen Film zu erschaffen"-Argument schon mal weg ;)

    Zitat

    Ich will die Arbeit der Dialogschreiber und Synchronsprecher überhaupt nicht abwerten, aber für mich haben sie nicht zu interpretieren, sondern einen vorhanden Film so genau es geht in eine andere Sprache zu übertragen.

    Was mich wieder auf "House", "BL" und "Die 2" zurückbringt - wenn die Schreiber das getan hätten, wären die Serien bei weitem nicht so beliebt. Dann kann man sich auch gleich das Original ansehen.

    Zitat

    Wir haben wohl einfach sehr unterschiedliche Ansichten über die Aufgaben einer guten Synchronisation.

    Da stimme ich dir voll und ganz zu :D

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • The Dark Knight


    Aufgrund der hervorragenden Kritiken und meinem Faible für Comicverfilmungen blieb mir nichts anderes übrig, als nach langer Zeit mal wieder das Kino aufzusuchen.


    Abgesehen von einigen sehr unglaubwürdigen Szenen (

    ) und stellenweise etwas arg hektischen Schnitten (

    ) gefiel mir der Film doch sehr gut.


    Da mir ein auf 5 Sternen basierendes Rating zu ungenau ist, erlaube ich mir mal dem Film eine 9/10 zu geben.



    Abgesehen davon war der Besuch auch wieder eine Lehre: Die Popcornpreise sind maßlos unverschämt (mittlere Portion = 4,70 Euro) und das Leinwandbild kommt in Sachen Schärfe & Detailreichtum nichtmal annähernd an eine ordentliche BluRay heran.

  • Wanted


    Aufgrund der total dämlichen Story und den recht rar gesähten Shot-Outs bekommt der Film leider nur


    2,5 von 5 Punkten


    Eine KJ-Freigabe ist vollkommen unnötig. Eine FSK16-Freigabe wäre allemal ausreichend gewesen.
    Allgemein hat mich der Film nicht umgehauen. Hatte sowas wie "Hitman" erwartet, der wirklich gut war, aber leider war dem nicht so.

  • Wanted (Englisches Original)


    Story ist etwas hanebüchen (halt ein Comic), vom Still her wie "Wächter der Nacht" bzw. Matrix.


    Extrem brutal (frei ab 18 und das mit Recht). Dauernd ballern Kugel durch die Köpfe (und zwar in Zeitlupe, "Bullettime" bekommt da eine ganz neue Bedeutung), Blut spritzt literweise.


    Angelina sieht krass aus und der "Hauptdarsteller" blass. Morgan Freeman hat da eher eine Nebenrolle.


    Fazit:


    2 von 5 Punkten



    Geld sparen und die Matrix Sonderedition kaufen

  • Zitat

    Original geschrieben von dragon-tmd
    Extrem brutal (frei ab 18 und das mit Recht). Dauernd ballern Kugel durch die Köpfe (und zwar in Zeitlupe, "Bullettime" bekommt da eine ganz neue Bedeutung), Blut spritzt literweise.


    Ich seh das ja ein bissl anders: Die Kopfschüsse in Zeitlupe sehen derart künstlich und unrealistisch aus, dass das meiner Meinung nach ganz anders gewertet werden sollte. Aber vielleicht bin ja auch schon zu sehr abgestumpft :D

  • Zitat

    Original geschrieben von KingBoa
    Ich seh das ja ein bissl anders: Die Kopfschüsse in Zeitlupe sehen derart künstlich und unrealistisch aus, dass das meiner Meinung nach ganz anders gewertet werden sollte. Aber vielleicht bin ja auch schon zu sehr abgestumpft :D

    Vor allem, weil du ja auch schon so viele echte Kopfschüsse gesehen hast, gell? :D

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • Zitat

    Original geschrieben von Quindan
    Vor allem, weil du ja auch schon so viele echte Kopfschüsse gesehen hast, gell? :D


    Hast du ne Ahnung... :D

  • The Dark Knight


    Ausnahmsweise mal eine Kurzfassung.


    Heath Ledger als Joker: hervorragend gespielt, aber für mich nicht unbedingt oscar-würdig.
    Christian Bale als Batman: unauffällig. Solide trifft es auch, Bruce Wayne/Batman als Figur bleibt diesmal einfach im Hintergrund.
    Aaron Eckhart als Harvey Dent/Two Face: Naja. Der Rolle gebührt einfach mehr Raum, die Entwicklung findet viel zu schnell statt.
    Die übrigen Figuren sind allesamt eher farblos.


    Die Story wirkt zT etwas unausgegoren, für meinen Geschmack passieren einige Entwicklungen zu abrupt, die Geschichte stockt an der ein oder anderen Stelle.
    Manche Teile der Geschichte empfand ich als überflüssig (HK Ausflug zB und ganz besonders das kurze Intermezzo mit Scarecrow), anderen wurde zu wenig Beachtung geschenkt, speziell der Geschichte um Harvey Dent. Dessen Wandlung ist kaum nachzuvollziehen, sie passiert einfach.
    Schade.


    Was mir, bedingt durch den hohen Realismusgrad, besonders aufgefallen ist: ein Mann in einem schwarzen Kampfanzug mit Fledermausohren wirkt verdammt albern. Das fiel mir bei "Batman Begins" bei Weitem nicht so stark auf.
    Verrückt.


    Größtes Manko des Filmes: er ist viel zu lang. Man hätte problemlos eine halbe Stunde oder mehr weglassen können. Manchmal ist weniger definitiv mehr. *Schnippschnapp*


    Die meisten Actionszenen sind gut inszeniert, solide gemacht, aber es fehlt das gewisse Etwas.


    Insgesamt ein guter Film, aber wahrlich kein überragender.
    Enttäuschend.


    7/10



    Wanted


    Story: vorhanden.
    Logik: Ich versteh die Frage nicht?! :confused:
    Action: Jawollja! Es kracht, es scheppert. Herz, was willst du mehr?
    Darsteller:
    McAvoy - passt. Muschi wird zum Mann. Halbwegs glaubwürdig dargestellt. Mit Augenzwinkern. Reicht.
    Jolie - sexy, sexy, sexy! Sagt wenig, guckt böse, ballert viel. Fetzt.
    Freemann - Solide. Was soll's.


    Effekte: Teilweise hart an der Grenze zu "Ach herrje!", aber weitestgehend in Ordnung.


    Und sonst so? Es gibt genügend Augenzwinkern, um den zT fragwürdigen Inhalt bzw. die "Moral" gelassen hinnehmen zu können, das Tempo ist sehr ordentlich, der Film macht Spaß. Einmal Popcorn bitte!


    7/10

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!