Whisky!

Ja, kannst Du bei vielen Destillerien feststellen. Die mit Altersangabe werden durch NAS-Abfüllungen im gleichen Preisspektrum ersetzt. Ich gehe davon aus, dass die mit Alter dann ein paar Monaten später mit ordentlichem Preisaufschlag auf dem Markt erscheinen werden.

Ich kaufe sie meistens am Flughafen und jedenfalls online (als Vorbestellung) sind fast alle mit Jahreszahlen versehen.
Der "Singleton" ist aber tatsächlich nicht mehr im Sortiment.

Es ist aber schon immer noch extrem,wie einige Preise immer noch anziehen und das schon seit 5-10 Jahren:

Talisker kostete vor ca. 3 Jahren 47€ für 1 Liter,heute 60€.
Dasselbe beim Oban:auch vor ca. 3 Jahren noch 55€,heute 70€/Literflasche.
(jeweils Normalspreise,keine Angebote).

Zitat

Original geschrieben von handyman1981
  Franky:
Die Preise der Whisky ohne eine Jahreszahl sind gleich geblieben?

Jep! Sie haben (zumindest im Fall des Singelton) sogar dieselbe EAN, so dass nicht einmal die Kasse umgestellt werden muss. Im Regal stehen an alter Position dann die Flaschen mit geändertem Design. Aber was in der Singleton-Flasche ohne Altersangabe abgefüllt war, konnte mit dem 12-jährigen in gar keiner Weise konkurrieren.

Zitat

Original geschrieben von c-walt
Ja, kannst Du bei vielen Destillerien feststellen. Die mit Altersangabe werden durch NAS-Abfüllungen im gleichen Preisspektrum ersetzt. Ich gehe davon aus, dass die mit Alter dann ein paar Monaten später mit ordentlichem Preisaufschlag auf dem Markt erscheinen werden.

Eher nicht. Die Gespräche mit dem Marktleiter führten zu der Erkenntnis, dass die Fässer der Destillerien früher abgefüllt werden, weil der Markt aktuell nach Whisky schreit und mit dem schnellen Geld winkt. In der Folge ist einfach nichts mehr da, was dann noch als 10 oder 12-jähriger verkauft werden könnte.

Ich gehe davon aus, dass nahezu das gesamte von mir bevorzugte Preissegment zwischen 25 und 40 Euro/Flasche (0,7l) betroffen sein wird. Aber auch hochwertige Erzeugnisse wie der 18-jährige Highland Park (um 100 €) sollen betroffen sein. Keine wirklich prickelnden Aussichten ...

Dasselbe war doch zuvor mit hochwertigen Weinen passiert. Die gingen auch hektoliterweise nach China, so dass die größeren Handelsketten Schwierigkeiten hatten, ihre Regale zu füllen. Aktuell ist schottischer Whisky an der Reihe, der leider nicht jedes Jahr nachwächst. Ist der Altbestand einmal verkauft, ist er weg, ohne dass vergleichbare Ware kurzfristig nachproduziert werden könnte.

Beim Thema Talisker: der Talisker 10 kostet etwa 30€, plötzlich taucht ein Talisker Skye für den gleichen Preis am Markt auf, der den 10jährigen ablösen soll. Der Skye ist ohne Altersangabe und ich bezweifle, dass der Inhalt auch mindestens 10 Jahre gereift ist.
Lässt sich so fast endlos fortführen. Laphroaig: 18yrs soll durch 15yrs ersetzt werden, Highland Park und Macallan mit ihren NAS Collections, Ausgaben mit Altersangabe (siehe Valhalla Collection) kommen zu wahnwitzigen UVPs auf den Markt und dienen vielen als Geldanlage durch Weiterverkauf.

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Eher nicht. Die Gespräche mit dem Marktleiter führten zu der Erkenntnis, dass die Fässer der Destillerien früher abgefüllt werden, weil der Markt aktuell nach Whisky schreit und mit dem schnellen Geld winkt. In der Folge ist einfach nichts mehr da, was dann noch als 10 oder 12-jähriger verkauft werden könnte.

Abwarten, dann gibt es eben eine limited Edition "Highland Park Wickie Collection, 12yrs" für günstige 120€ pro Flasche.

Sorry, falschen Button erwischt.

Zitat

Original geschrieben von c-walt
..., Ausgaben mit Altersangabe (siehe Valhalla Collection) kommen zu wahnwitzigen UVPs auf den Markt und dienen vielen als Geldanlage durch Weiterverkauf.

Abwarten, dann gibt es eben eine limited Edition "Highland Park Wickie Collection, 12yrs" für günstige 120€ pro Flasche.

So wird es sein.

Noch liegt der 18-jährige Highland Park um 100 €/Flasche. Der Preis dürfte über die Jahre anziehen. Dazu benötigt man aber Geduld, die Handelsketten in aller Regel nicht haben.

Wie ich es verstanden habe, läge aktuell ein Posten von 90 Flaschen in greifbarer Nähe. Aber das ist mir dann doch zuviel. :p

Zumal ich mich dunkel daran erinnere, dass zumindest der 12-jährige nicht ganz mein Fall war. Allerdings kann ich in diesem Punkt auch irren.

Also ... gestern war ich auf dem Nachhause-Weg noch einmal beim Trinkgut. Leider hatte sich der Chef ein Wochenende gegönnt, so dass ich mich kurz allein mit den (zuvor frisch aufgefüllten) Regalen beschäftigen musste.

Es kam erschreckendes ans Licht, wenn ich die jeweils letzten Flaschen im Regal näher betrachtete.

Neben der bereits zuvor erwähnten Reduzierung der Fasslagerzeit scheint es noch andere Verfahrensweisen zu geben, einen Markt mit Nachfrageüberschuss zu befriedigen.

Nur ein weiteres Beispiel: Der Ballentine's 12 yo

War der bis vor einiger Zeit noch ein (blended) Pure Malt

kommt der neue

(@ handyman1981: natürlich zum selben Preis) als Blended Grain daher ...

Wenn unsere chinesischen Freude den guten Stoff zur Wertanlage aufkaufen (soviel Alkohol wie wir Europäer sollen Asiaten wohl nicht stemmen können :p ), stellt sich die Frage, ob sich nicht auch dem europäischen Anleger, der schon fast Geld draufzahlen muss, wenn er welches anlegen möchte, hier eine Anlagemöglichkeit eröffnet.

Kann das eine Alternative zu herkömmlichen Anlagen sein (Platz habe ich genug)?

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Kann das eine Alternative zu herkömmlichen Anlagen sein (Platz habe ich genug)?

Whisky kann definitiv eine Anlagemöglichkeit sein. Aber nur, wenn man Ahnung von der Materie hat und sicherlich nicht in dem Bereich, in dem Du dich bewegst. Da ist es nämlich ganz einfach nur Massenware. Statt eines Ballentine's 12 könntest Du dir auch einen Kasten Becks in den Keller stellen und auf Wertsteigerung hoffen.

Von dem Ballentine's rede ich doch gar nicht - der war nur ein weiteres erschreckendes Beispiel.

Denkbar wäre etwa der 18-jährige Highland Park oder vergleichbares. Jedenfalls etwas, das aktuell ausläuft und in einigen Jahren vermisst werden wird. Allerdings denke ich schon an marktfähige Ware und nicht irgendwelches uraltes Gelumpe, das sein Schicksal als Staubfänger (fast) besiegelt hat.

Es soll schon etwas sein, das in etlichen Jahren ohne größeren Aufwand wieder absetzbar ist. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll dass schon beim Preis des Highland-Park nicht unproblematisch sein.

Der 10-jährige Talisker etwa wäre eine "Massenware", die fast Kultcharakter hat - was ich auch verstehen kann, nachdem ich ihn selbst verkostet habe. Ein einmaliges Geschmackserlebnis, welches in nahezu jeder Blindverkostung herauszuschmecken wäre - sofern die nicht darauf angelegt ist, die Teilnehmer aufs Kreuz zu legen.

Nun ja ... einen kenne ich letztlich, der sich mit der Marktlage auskennen dürfte und beim späteren Absatz sicher behilflich wäre. Und die Gefahr einer "Bauchlandung" mit Wertverfall halte ich für denkbar gering, so dass schlimmstenfalls eine Nullnummer daraus werden dürfte. Oder sehe ich das falsch?

Edit:
Falls ein solcher Deal Sinn machen soll, wäre m.E. jetzt der richtige Zeitpunkt. Sonst ist nachher alles wech. Schon jetzt dürfte es wahrscheinlich schwierig werden, Palettenware zu finden.

Mit Whisky ist es wie mit Aktien - Du brauchst Kapital zum Spekulieren, Ahnung von der Materie und natürlich auch ein glückliches Händchen bei der Wahl der Flaschen...