Frage zur Taktung von "M" Prozessoren.

  • Hallo,


    wollte mal fragen wie es zu erklären ist, dass z.B. ein Celeron M Prozessor mit 1,4 GHZ zu vergleichen ist mit einem normalen Pentium IV 2,2 Ghz. So stehts zumindest bei NBbilliger.de! Ist Taktung nicht gleich Taktung? Ich meine es ist doch jedes Mal in GHZ angegeben?



    Gruss
    CN

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  • Tja, da hat Intels Marketing nicht bei dir eingeschlagen ;-)


    GHz ist NICHT gleich GHz...


    Der Pentium M baut auf einer anderen Struktur auf als die Desktop Prozessoren (Stichwort : Pipelinelänge), daher ist er nicht direkt mit einem Pentium IV (oder D) zu vergleichen.


    Bei Einführung des Pentium IV waren GHz das Maß aller Dinge - Intel stellte ihn deswegen auf eine Struktur, die GHz "freundlich" war und noch ist...


    Allerdings entwickelte sich das ganze in die andere Richtung - die Prozessoren wurden zu heiß und der Otto-Normal Verbraucher schaute plötzlich auf die Wärme und v.a. auf die Lautstärkeentwicklung damals aktueller Rechner...


    Daher ließ Intel (in Israel) an einer neuen Basis für zukünftige Mobil-Prozesoren entwickeln - und heraus kam der Pentium M.


    Er ist wesentlich Effektiver was die "Mips-for-MHz" Leistung angeht - er rechnet ähnlich schnell wie deutlich höher getaktete Desktopprozessoren (und ist mind. genauso teuer).


    Aktuell wird daran entwickelt die Pentium M Architektur auf die Desktop Linie zu übertragen - aber vor 2007 ist da nichts in Aussicht...



    Au revoir...

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  • Vielen Dank für deine Antwort!
    :top:


    Gruss CN

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  • Noch etwas angemerkt :


    Die Aussagen lassen sich 1:1 auf die Celeron Reihe übertragen, da Celerons nur im 2nd Level Cache reduzierte Pentium Modelle sind (allerdings wird dadurch erheblich an Rechenkapazität eingesparrt --- der Unterschied Celeron M - Celeron Desktop ist im selben Maße vorhanden wie bei den "grossen" Brüdern)


    Beim Celeron M ist eine Besonderheit zu beachten :


    Er verfügt nicht über die Stromsparmechanismen des Pentium M, daher liegen die Notebook Laufzeiten bei Geräten mit Celeron M durchgehend bei nur 2-3 Stunden, während ein gutes Pentium M Modell auf mind. 4 Stunden kommt...



    Au revoir...

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  • Zitat

    Original geschrieben von CoolNokia7650
    Vielen Dank für deine Antwort!
    :top:


    Übrigens:
    Ähnliches läuft ja immernoch im Bereich vom Vergleich "Intel - AMD" ab!
    Ich sehe schon immer die Leute, die großen Wert darauf legen, dass ihr Aldi- PC echte 3,2 GHz hat - ein vergleichbarer AMD Prozessor, z.B. der 3200+ habe nur 2200MHz und wäre ja allein dadurch deutlich langsamer - quatsch!
    Dass genau dies nicht der Fall ist, hat mit dem zu tun, was 'DJ Wisdom' so schön beschrieben hat.


    Deswegen hat AMD ja damals das + Rating eingeführt, damit man als Otto- Normal- Verbraucher die Prozessoren besser vergleichen konnte.



    Chris

  • Wo es 'me too' grade erwähnt :


    Diesen Trick mit dem sog. "Model Rating" hat sich Intel (wie so vieles, ich sag nur EM64T - x64) von AMD abgekupfert.


    Denn seit Einführung der 5xx Modelle gibt Intel an erster Stelle immer diese (man munkelt von BMW abgeleiteten) 3-stelligen Bezeichnungen an und nicht mehr unbedingt die realen Ghz Zahlen...


    Langsam stößt die Desktoparchitektur an Ihre Grenzen, Intel musste den fest fürs letzte Quartal '04 eingeplanten 4 Ghz P IV canceln, da er nicht mehr in vernünftiger Yield-ausbeute produzierbar war...


    Ein weiterer, nicht mehr aufzuhaltender (und ebenfalls von AMD abgekupferter) Trend ist die kommende Bestückung mit Dual-Cores, also 2er Prozessorkernen (sog. "Dies") in einem Gehäuse. Im Server-Markt sind erste Vertreter bereits in Betrieb..


    Dies wird die Leistung um einiges schneller puschen können als die weitere Verbesserung der Prozessorkerne an sich, da man so langsam auch an die Grenzen der modernen Lithografie und des Moore'schen Gesetzes kommt...



    Aber ich schweiffe ab :-)



    Au revoir...



    PS : AMD ist sich inzwischen selber nicht mehr sicher was deren Rating angeht, inzwischen werden nur anhand versch. Cache-Grössen bzw. Prozessorkern-Evolutionen höhere Ratings vergeben, was nicht immer zutrifft, wie Leistungsmessungen ergeben...

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  • Der Takt ist eigentlich nur ein zulässiges Vergleichskriterium bei gleichen CPUs.


    Ausschlaggebend ist der Aufbau der CPU. Ein Prozessor mit z.B. 10 Integer Units (Recheneinheiten) der mit 1 GHz getaktet ist, kann schneller sein als einer mit 5 GHz, der aber nur eine Integer Unit hat – das ist ein sehr stark vereinfachtes Beispiel, es gibt da noch massig andere ausschlaggebende Faktoren.


    Der Pentium M hat eine gänzlich andere Architektur als der P4, eigentlich basiert er sogar auf der P3 Architektur bzw. ist eine Weiterentwicklung jener.


    Während der Pentium 4 „nur“ 55 Millionen Transistoren besaß, so hat der Pentium M (Dothan) 140 Mil. Transistoren (Grossteil davon für den Cache).


    Bedingt durch die hohen Frequenzen wurde die Pipeline beim P4 extrem lang (32 Stufen bei 3,2 GHz), diese wurde beim P M verkürzt, die Effizienz der Branch Prediction (Sprungvorhersage) konnte Intel auch um einiges steigern. Es gibt noch etliche andere Verbesserungen, die gehen dann aber sehr ins Detail und erfordern schon einiges an Vorwissen (meine Mikroprozessor VL liegt schon ein paar Semester zurück :D).



    Der aktuelle Celeron M ist gar nicht so schlecht, wie von vielen behauptet, der P4 Celeron hingegen war wirklich nicht zu empfehlen.
    Der kleinere Cache macht ihn nur unwesentlich langsamer, bei vielen Applikationen macht sich das gar nicht bemerkbar.
    Das Fehlen der Enhanced SpeedStep Features reduziert die Akkulaufzeit zwar ein wenig, jedoch sollte man nicht vergessen, dass die restlichen Komponenten (Display, Festplatte usw.) ebenfalls am Akku zerren. Im Endeffekt verlängern sich die Laufzeiten um vielleicht 20-30% beim Pentium M.
    Das eigentliche Problem des Celeron M ist das schlechte Image.

    mfg supersiggi

  • In der Relität belaufen sich die Laufzeitunterschiede leider auf mehr als deine 20-30 %.. Meistens läuft ein Pentium M Modell doppelt so lange...


    Zu der Transistoranzahl : aktuelle Pentium 6xxJ (inkl. 2 MB Cache, ebenso wie der Pentium M) haben um die 130 Millionen - da ist fast kein Unterschied mehr zum M zu finden...


    Aber das sind immer noch Peanuts im Vergleich zu den 1.72 Milliarden des Mentocino-Itanium (2 MB 2nd Level, 12 MB 3rd Level Cache on Die)



    Au revoir...

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  • Zitat

    Original geschrieben von DJ Wisdom
    In der Relität belaufen sich die Laufzeitunterschiede leider auf mehr als deine 20-30 %.. Meistens läuft ein Pentium M Modell doppelt so lange...


    Und wie sieht der Vergleich in der Laufzeit Pentium M und Celeron M aus? Auch 20-30% unterschied? Oder ein kaum merklicher Unterschied?

  • Cyber84 - genau davon sprechen wir doch ;)


    Hier die Werte von zwei, abgesehen von der CPU, weitestgehend identischen Notebooks:


    IBM R50e 1,4 Ghz Celeron: 3,5h
    IBM R50e 1,6 Ghz Pentium M: 4,5h


    Diese Angaben sind sehr realistisch, das R50e mit dem Celeron rennt auch in der Praxis gut 3h (je nach Anwendung und Settings).

    mfg supersiggi

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