Private Krankenversicherung oder bei der Gesetzlichen KV bleiben?

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Falsch. Du musst in der PKV im Alter niemals (sofern man vor dem Rentenalter 10 Jahre in der PKV versichtert war) mehr bezahlen, als dies als freiwilliges Mitglied in der GKV der Fall wäre. Stichwort Basistarif.

    Du zahlst also 30 Jahre lang die Premium-Leistung, nur um dann im Rentenalter, wenn du vermutlich die Leistungen am ehesten in Anspruch nimmst, in einen leistungsschwachen Basistarif zu wechseln? Na dann herzlichen Glueckwunsch.


    Und um aus dem von dir verlinkten Beitrag zu zitieren:

    Zitat

    In der Praxis ist es jedoch trotz des gesetzlichen Anspruchs schwierig, die Heilbehandler zur Abrechnung nach Basistarif zu bewegen. Ein ständiges Verhandeln seitens der Versicherungsnehmer ist daher unerlässlich.
    Einem Urteil des Bundesgerichtshofs zufolge dürfen Ärzte auch bei durchschnittlichen Leistungen den Regelhöchstsatz, also einen deutlich höheren Steigerungssatz als beim Basistarif, verlangen.

    Viel Spass dabei.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Man muss natuerlich zwischen Angestellten - die nur den AN-Anteil zahlen - und Selbstaendigen unterscheiden. Meine Perspektive ist die eines Angestellten, daher koennen wir zwei durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Und keine Sorge, ich hab mich mit dem Thema intensiv beschaeftigt, als es fuer mich in Frage kam - und mich bewusst gegen die PKV und fuer die GKV entschieden. Daran hat sich bis heute nichts geaendert, auch wenn der Wechsel immer noch moeglich waere.


    für den Angestellten ist die PKV sogar noch interessanter, der Angestellte hat ja im Gegensatz zum Selbstständigen sein Jahreseinkommen von ca. 50000€ relativ sicher und dadurch auch eine sichere Rente, der Selbstständige kann auch mal darunter liegen und im Alter evtl nicht so gut abgesichert sein, deshalb wäre für den Selbstständigen die PKV "gefährlicher"...


    Zitat


    Du zahlst also 30 Jahre lang die Premium-Leistung, nur um dann im Rentenalter, wenn du vermutlich die Leistungen am ehesten in Anspruch nimmst, in einen leistungsschwachen Basistarif zu wechseln? Na dann herzlichen Glueckwunsch.


    dem Arzt bist du auch mit Basistarif immer noch lieber, er kann auch da direkt mit dir abrechnen, er umgeht also auch da das komplizierte Gesundheitssystem und muß sich nicht an Rabattverträge und sonstige Schikanen halten...

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Du zahlst also 30 Jahre lang die Premium-Leistung, nur um dann im Rentenalter, wenn du vermutlich die Leistungen am ehesten in Anspruch nimmst, in einen leistungsschwachen Basistarif zu wechseln? Na dann herzlichen Glueckwunsch. ...


    Man kann natürlich auch 30 Jahre in der GKV den Höchstbeitrag zahlen und niemals die Premiumleistungen erhalten.


    Aber wie gesagt: Das ist natürlich nur ein Aspekt.

    - still loving WebOS -

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Man kann natürlich auch 30 Jahre in der GKV den Höchstbeitrag zahlen und niemals die Premiumleistungen erhalten.

    Keine Sorge, so lange musst du nicht warten, bis der PKV-Beitrag den der GKV uebersteigt.


    Du stimmst mir also zu, dass da offenbar irgendwas nicht so ganz stimmt bei der PKV und man im Alter die Leistungen zwangslaeufig reduzieren wird, um die bis dahin unter normalen Umstaenden uebermaessig gestiegene Praemie noch bezahlen zu koennen.


    Jetzt kannst du natuerlich wieder mit der besseren Leistung argumentieren. Das ist unbenommen so. Nur sollte man sich nicht von den anfangs guenstigen Beitraegen locken lassen, sondern sich sehr deutlich machen, dass man fuer die Premium-Leistung irgendwann auch Premium-Beitraege bezahlt.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    für den Angestellten ist die PKV sogar noch interessanter, der Angestellte hat ja im Gegensatz zum Selbstständigen sein Jahreseinkommen von ca. 50000€ relativ sicher und dadurch auch eine sichere Rente

    Auch das haengt von der Hoehe der Praemie ab. Als junger Angestellter trifft das zu, wenn du mal aelter wirst und der PKV-Beitrag den Hoechstbeitrag GKV uebersteigt, zahlt der AG auch nicht mehr 50% der Beitraege. Und wenn du dann in Rente gehst, faellt der Arbeitgeberanteil ganz weg.


    In den einschlaegigen Publikationen ist von einer durchschnittlichen Beitragssteigerung von 6% zu lesen. Wenn man das zugrunde legt, steigt ein beispielhafter Beitrag von 350 EUR (AG+AN) mit 30 Jahren auf fast 2700 EUR mit 65 Jahren. Und selbst wenn man "nur" eine 4%-ige Steigerung pro Jahr zugrunde legt, sind's rund 1400 EUR. Kannst du ja mal deinem Rentenbescheid gegenueberstellen.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Auch das haengt von der Hoehe der Praemie ab. Als junger Angestellter trifft das zu, wenn du mal aelter wirst und der PKV-Beitrag den Hoechstbeitrag GKV uebersteigt, zahlt der AG auch nicht mehr 50% der Beitraege. Und wenn du dann in Rente gehst, faellt der Arbeitgeberanteil ganz weg.


    In den einschlaegigen Publikationen ist von einer durchschnittlichen Beitragssteigerung von 6% zu lesen. Wenn man das zugrunde legt, steigt ein beispielhafter Beitrag von 350 EUR (AG+AN) mit 30 Jahren auf fast 2700 EUR mit 65 Jahren. Und selbst wenn man "nur" eine 4%-ige Steigerung pro Jahr zugrunde legt, sind's rund 1400 EUR. Kannst du ja mal deinem Rentenbescheid gegenueberstellen.


    die Altersrückstellungen fangen aber einen Teil davon wieder auf, ich mache mal eine Prognose von ca. 800€-900€, so viel zahlen ja die derzeitigen "PKV-Rentner" im Moment auch.


    Dann kann man wirklich unwichtige Leistungen wie das Einbettzimmer auch mal streichen und durch das völlig ausreichende Zweibettzimmer ersetzen etc, dann kommt man sicher auf 800€ runter, man braucht ja nicht in den Basistarif, aber eine leicht abgespeckte PKV kann immer noch mehr bieten wie eben die GKV selber.


    Mein Rentenbescheid kann dafür "leider" nicht herhalten, ich bin noch nicht ganz im erforderlichen Bereich aber dass einer der als Angestellter 50k verdient mit den Kosten seiner PKV zu knabbern hat glaube ich eigentlich nicht, gehen wir mal davon aus mit 65 hat mein Beispiel-PKV-Rentner sein Haus abbezahlt und ausser eben den laufenden Kosten nichts weiteres mehr dann sehe ich das nicht unbedingt als Problem an, ausserdem noch eine kleine Betriebsrente, dann die Privatrente - ich behaupte mal dass jemand mit dem Einkommen sich auch so abgesichert hat dass er es bezahlen kann. Das triftt ja niemanden armes, ich denke auch das ist der grund warum die Pflichtgrenze nicht weiter gesenkt wird.



    Klar, solche Prognosen sind im Moment schwer, aber auch die derzeitige Entwicklung bei der GKV überzeugt mich nicht dass das System sicher ist, keine der letzten Regierungen hat bisher eine Reform hinbekommen die wirklich Zukunftssicher ist, klar, Röser hatte ein paar gute Ideen aber ein paar haben ihn leider so lange blockiert bis er das gemacht hat das auch seine Vorgänger machten - Beiträge rauf und Leistungen runter ! Wenn das so weiter geht sind wir in 30 Jahren bei 30% Beitrag und noch 50% der Leistungen. Es ist eine Träumerei dass wegen der Bevölkerungsentwicklung 15% haltbar sind, entweder muß eine Radikalreform her oder der Beitrag wird weiter steigen.


    Eine Radikalreform wäre z.B. für mich den Müll mit der Gesundheitskarte streichen, die kassenärztlichen Vereinigung schließen und auf Kostenerstattung umsteigen, so hat die Kasse und der Patient mehr Kontrolle, der Abrechnungsbetrug würde zurück gehen und die Kosten würden durch weniger Bürokratie sinken. Dann die Beiträge radikal senken, Risikosachen aus dem Katalog streichen ( wer Fallschirmspringen macht aht auch Kohle das selber zu versichern etc... ), Zahnbehandlungen sind eh fast nicht mehr versichert, den Rest auch noch kicken und dort auf private Versichererer verweisen, Zahnzusatzversicherung hat eh jeder schon privat versichert, so Zeug können auch Versicherungen übernehmen. Kurz: Die GKV wirklich auf das nötigste beschränken ist warscheinlich die einzige Möglichkeit dieses System für die Zukunft tragbar zu halten....

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    die Altersrückstellungen fangen aber einen Teil davon wieder auf, ich mache mal eine Prognose von ca. 800€-900€, so viel zahlen ja die derzeitigen "PKV-Rentner" im Moment auch.

    Waere mal interessant zu sehen, wie hoch deren Beitraege zu Beginn waren.


    Seltsamerweise wirbt die PKV nicht mit guten Leistungen und hohen Beitraegen, sondern argumentiert primaer mit den niedrigeren Praemien.

    Zitat

    ich behaupte mal dass jemand mit dem Einkommen sich auch so abgesichert hat dass er es bezahlen kann.

    Das kommt wohl sehr auf die individuelle Lebensweise an. Wenn dir der PKV-Makler einem Neukunden erklaert, dass die Ersparnis gegenueber der GKV komplett in eine private Vorsorge zu investieren ist, um die spaeter steigenden Beitraege gegenzufinanzieren - was glaubst du, wieviele darauf anspringen wuerden?

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Seltsamerweise wirbt die PKV nicht mit guten Leistungen und hohen Beitraegen, sondern argumentiert primaer mit den niedrigeren Praemien.
    Das kommt wohl sehr auf die individuelle Lebensweise an. Wenn dir der PKV-Makler einem Neukunden erklaert, dass die Ersparnis gegenueber der GKV komplett in eine private Vorsorge zu investieren ist, um die spaeter steigenden Beitraege gegenzufinanzieren - was glaubst du, wieviele darauf anspringen wuerden?


    also dass die PKV nur mit niedrigen Beiträgen wirkt stimmt nicht ganz, die DKV bringt z.B. immer einen Werbespot auf dem ein Patient irgendwo in ein Krankenhaus geschoben wird, auf dem ältesten Bett, überall Patienten aufm Gang etc und in ein Massenzimmer rein - plötzlich schreit der Typ aus Panik dass er DKV-versichert ist und die Schwester erklärt dass es nur ein Albtraum war und das Zimmer sieht plötzlich aus wie im Urlaub, da ging es jetzt wohl nicht um günstige Beiträge, eher um die Leistung.


    Und auch auf der Homepage wird eher geworben "Privat statt gesetzlich, schneller in die 1. Klasse", also Leistungen werden dort schon erwähnt.



    Aber ich bleibe trotzdem der Meinung treu dass es besser ist bei Gelegenheit + passender Familiensituation besser ist sich privat zu versichern, das gesparte Geld kann man z.B. nutzen um sich eine Privatrente aufzubauen bzw. auch um seine Hypothek schneller abzubezahlen, dann sind die höheren Beiträge im Alter vertretbar. Jemandem mit so einem Einkommen unterstelle ich einfach mal dass er auch mit Geld umgehen kann denn wenn er nicht rechnen könnte hätte er niemanden gefunden der bereit ist ihm so ein Gehalt zu bezahlen ;)


    Klar, wenn jetzt jemand eine Großfamilie gründen will ist eine PKV sicher der falsche Weg, aber individuell betrachtet durchaus manchmal sinnvoll. Ich bin mit der üblichen Kassenbehandlung z.B. total unzufrieden und gerne bereit das gleiche in etwas besseres zu investieren.


    Für Kleingewerbetreibende, z.B. irgendwelche Vertreter halte ich jetzt aber eine PKV nicht unbedingt für die beste Lösung, das schwankende Einkommen und die unsichere Rentensituation ist da das Problem...

  • Um ehrlich zu sein, hab ich Probleme mit Euren Zahlen klarzukommen :D


    Habt Ihr vllt. konkrete Beispiele, inwieweit sich Kosten steigern können?
    Wie steigern sich diese Kosten bei einem normallen Umgang ohne jetzt eine ernsthafte Erkrankung zu erleiden bzw. Verletzung (selbstverschulden)? Und wie können sich diese Kosten steigern, wenn man sich beim Sport verletzt und sagen wir - einen komplizierten Bruch erleidet und das gnaze mit vielen Bahndlungen geheilt wird?


    Wie schaut es eigentlich bei einer PKV als Familie aus? Kind, etc? Habe oben gelesen, dass das Kind quasi auch selbst versichert wäre - zu welchen Kosten denn?



    GKV gab es zum Ende des letzten Jahres der folgende Fall: Keine Arztleistungen, weil die kein (!) Geld mehr hatten. Habe dazu nichts mehr gelesen oder gehört, aber soclhe MEdlugen sind auch nciht gerade "schön".


    Und zurzeit bin ich ja Student, von daher kann man immer noch in ide GKV gehen, aber eben diese 30% Beitrag bei nur noch 50% Leistung und der Rest als Zusatz nervt mich und ist die größte Sorge. Nehmen wir die Raucher: Zahlen die etwa mehr bei der GKV? Bei der PKV werden die bestimmt anders berechnet.


    Eine Frage zu einer guten GKV. Da wurde die TK erwähnt. Inwiefern ist die besser als andere? Wäre schon nice, wenn man das etwas besser erläutern könnte :)


    Danke.

    # ...

  • Diese Hochrechnungen auf 30 Jahre oder mehr sind absoluter nonsens.


    In den letzten 10 Jahren haben sich die Preise für Strom, Öl und Gas etwa verdoppelt, wenn ich das weiterspiele, erfrieren in 20 Jahren ca. 80% der Menschen.


    Was ist denn in 30 Jahren in der GKV?
    Wenn die Kürzungen so weitergehen, dann bekommt man als Rentner gar nichts mehr bezahlt und muss eh alles selbst tragen. Ergo, auch nicht günstiger als die PKV :D ...

    Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.

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