Also ein paar Sachen aus diesem Interview klingen sehr interessant, aber wenn der Anreiz zu arbeiten verloren geht, dann gute Nacht! Wir haben jetzt schon eine Nehme-anstatt-gebe-Mentalität. Und wenn man für 1500 € zuhause bleiben kann... dann hätte ich bis Weihnachten bestimmt soviele Postings wie me too
(soll nicht heißen, daß Chris nicht arbeitet ;))
Bundestagswahl 2005
- Carsten
- Geschlossen
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Zitat
Original geschrieben von Boogieman
Also ein paar Sachen aus diesem Interview klingen sehr interessant, aber wenn der Anreiz zu arbeiten verloren geht, dann gute Nacht! Wir haben jetzt schon eine Nehme-anstatt-gebe-Mentalität.
Genau diese Gefahr sehe ich auch.Die zweite Gefahr wäre dann, das bei so einer Mentalität zusammen mit der 48prozentigen Umsatzsteuer dann wohl die Inflation in mittleren zweistelligen Bereichen liegen würde. Nach ein paar Jahren könnte man dann mit den 1500€ wahrscheinlich nur noch soviel kaufen wie jetzt mit 450€ ... falls uns unsere Währungsunionspartner bei so ner Wirtschaftspolitik nicht eher aus dem € schmeissen würden.
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Hallo Boogieman,
ich hab das Interview ein paar mal gelesen um es zu verstehen. In einigen Punkten stimme ich dem Herrn so ziemlich zu: Dass wir eine Wohlstandsgesellschaft geworden sind, dass wir viel mehr produzieren können als wir verbrauchen und daß hierzu weniger arbeiten müssen als früher.
Ich denke jedoch nicht daß wir eine „Nehme-anstatt-Gebe Mentalität“ haben. Diese Bild wird gerne von diversen Zeitungen, Fernsehsendern wiedergegeben. Wenn man im Vergleich zu der Gesamtbevölkerung diese Personengruppe sieht, ist das fast vernachlässigbar (IMHO). Auch durch das Bürgergeld werden das vermutlich nicht mehr Personen werden. Denn es fehlt einfach eine Arbeit. Jedem knallt mal der Deckel auf den Kopf wenn er länger nichts mehr arbeitet. Und dann fängt er irgendwas an zu machen, z.B. im Garten arbeiten. Also warum nicht dann bei einem Gärtner sich anstellen lassen, dazu 1500.- Netto kassieren und lediglich 20 Stunden arbeiten ?
Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Ahnung ob das wirklich so funktionieren sollte, aber der Gedanke daran gefällt mir.
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Ich denke jedem einfach pauschal 1500€ zuzustecken geht einfach nicht, denn wo soll das ganze Geld einfach herkommen?
Wir sollten zuerst den Fokus darauf legen Schüler, Studenten, Erziehende und Arbeitslose menschenwürdig zu versorgen ... aber 1500€ für jeden sind definitiv nicht machbar.
Das die Arbeit weniger wird, dem muss ich zustimmen. Aber dann müssen wir die Wochenarbeitszeit für alle etwas senken, und nicht die Leute fürs Nichtstun bezahlen ... in einer sozialen Marktwirtschaft geht das nicht, höchstens im Sozialismuss oder Kapitalsozialismuss.
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Zitat
Original geschrieben von Martyn
Die zweite Gefahr wäre dann, das bei so einer Mentalität zusammen mit der 48prozentigen Umsatzsteuer dann wohl die Inflation in mittleren zweistelligen Bereichen liegen würde. Nach ein paar Jahren könnte man dann mit den 1500€ wahrscheinlich nur noch soviel kaufen wie jetzt mit 450€ ... falls uns unsere Währungsunionspartner bei so ner Wirtschaftspolitik nicht eher aus dem € schmeissen würden.a) Weshalb sollte die Inflationrate steigen?
b) Woher hast du den mittleren zweistelligen Bereiche?
c) Du schreibst wieder Schmarn, aber Hauptsache etwas zu schreiben, gell?
ZitatOriginal geschrieben von Martyn
Wir sollten zuerst den Fokus darauf legen Schüler , Studenten , Erziehende und Arbeitslose menschenwürdig zu versorgen ... aber 1500€ für jeden sind definitiv nicht machbar.Genau, wir sollten unsere fleißigen Schüler und Studenten etwas mehr unterstützen, damit sie sich die Golf GTI`s und BMW 3er nicht mehr auf Pump kaufen müssen. So ist das doch völlig menschenunwürdig.
[Du bist nicht zufällig Schüler oder Student, oder?]

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Es gibt genügend Menschen in Deutschland, die einfach nur faul sind und das schon seit längerer Zeit. Die Decke fällt nicht jedem auf den Kopf, der keine Arbeit hat. Ich kenne selbst Menschen, die nicht den Arsch in der Hose haben, sich irgendwo zu bewerben und gegebenenfalls umzuziehen für die Arbeit. Wenn man diesen Leuten einfach mal 1300 - 1500 € hinterherschmeißt, dann machen die sowieso keinen Finger mehr krumm, weil es das doppelte bis dreifache von dem ist, was sie jetzt schon haben. Und jetzt motiviert sie das wenige Geld auch nicht, sich zu verbessern. Durch solche Beträge wird die Faulheit IMHO unterstützt.
Warum man Schüler und Studenten auch noch unterstützen soll, will mir auch nicht einleuchten. Sicher die Wissensbildung darf nicht durch überzogene Gebühren erschwert oder sogar unmöglich gemacht werden. Aber sind wir doch mal ehrlich. 1500 € Netto, bzw. 2500 € Brutto - umgerechnet 3000 DM bzw. 5000 DM.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß sich heute noch einige die Finger nach so einem Gehalt lecken, weil sie selbst weniger verdienen. Für mich waren 5000 DM Brutto früher mein Wunschverdienst und ich dachte, damit kann ich mir ein richtig dufte Leben erlauben. Mittlerweile haben ich die Erfahrung gemacht, daß man damit in der heutigen €-Zeit leider nur gut zurecht kommt. Aber vom dufte Leben hab ich noch nix bemerkt. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Es gibt genügend Leute, die sich zum heutigen Zeitpunkt nicht mal vorstellen können, was sie mit soviel Geld machen wollen (O.K. ich hab sogar schon einen Plan, falls ich mal 1 Mio. im Lotto gewinne, aber das ist eine andere Sache ;)). Wenn man es denen einfach in den A**** pumpt wird das dadurch nicht besser. Außerdem ist die Frage berechtigt - woher kommt die Kohle eigentlich??? -
Zitat
Original geschrieben von Boogieman
Sicher die Wissensbildung darf nicht durch überzogene Gebühren erschwert oder sogar unmöglich gemacht werden. Aber sind wir doch mal ehrlich. 1500 € Netto, bzw. 2500 € Brutto - umgerechnet 3000 DM bzw. 5000 DM.Für mich waren 5000 DM Brutto früher mein Wunschverdienst und ich dachte, damit kann ich mir ein richtig dufte Leben erlauben. Mittlerweile haben ich die Erfahrung gemacht, daß man damit in der heutigen €-Zeit leider nur gut zurecht kommt.
Das sehe ich genauso, deswegen halte ich es auch für nicht verantwortbar, den Leuten einfach 1.500€ in Form von Bürgergeld hinterherzuschmeissen. Das wäre wirklich kontraproduktiv, da dann viele Leute sich wirklich einfach auf die Faule Haut legen würden und nichts mehr arbeiten würden.Auch als Bafög oder Erziehungsgeld wären 1.500€ pauschal bei weitem zuviel.
Das was ich als erstrebenswert fände, wäre beim Arbeitslosengeld II eine leichte Anhebung und gleiche Sätze für Ost- und West, sowie der Wechsel zu einer Rückerstattung statt Kostenübernahme bei der Miete.
Beim Bafög wäre natürlich auch eine leichte Erhöhung sinnvoll, aber was noch wichtiger wäre, das ist eine Erhöhung des Vermögensfreibetrages auf ein sinnvolles Maß.
Ausserdem wäre es auch sinnvoll Jugendliche mit abgeschlossener Schulausbildung oder Studium auch in die Arbeitslosenversicherung zu integrieren, auch wenn sie selbst noch keine Beiträge gezahlt haben.
Und bei Erziehenden sollte man vielleicht auch bessere finanzielle Rahmenbedingungen schaffen, ich denke das Elterngeld vom SPD Modell ist keine schlechte Idee.
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Zitat
Original geschrieben von Martyn
Das was ich als erstrebenswert fände, wäre beim Arbeitslosengeld II eine leichte Anhebung und gleiche Sätze für Ost- und West, sowie der Wechsel zu einer Rückerstattung statt Kostenübernahme bei der Miete.Dadurch hätten die Leute im Osten allerdings einen Vorteil, weil da einiges doch noch billiger ist als bei uns. Mieten, etc. (ein Kaffee oder ne Cola kostet da gerade mal zwischen 1 und 1,50 €)
ZitatAusserdem wäre es auch sinnvoll Jugendliche mit abgeschlossener Schulausbildung oder Studium auch in die Arbeitslosenversicherung zu integrieren, auch wenn sie selbst noch keine Beiträge gezahlt haben.
Ich denke das wäre nicht so geschickt. Gerade bei Studenten würde es das "Spaßstudium" mit völlig berufsfremden Studienfächern fördern. Bei Schülern könnte es die Nullbock-Phase, die sie meistens in diesem Alter ebenfalls haben auch fördern. Das wäre IMHO ebenfalls kontraproduktiv.
ZitatUnd bei Erziehenden sollte man vielleicht auch bessere finanzielle Rahmenbedingungen schaffen, ich denke das Elterngeld vom SPD Modell ist keine schlechte Idee.
Da stimme ich Dir voll zu. Meine Frau und ich haben uns das mal durchgerechnet, wenn sie ein Jahr zuhause bleiben würde wegen des Nachwuchses. Da müßten wir bei meinem Gehalt den Gürtel ganz schön eng schnallen. Und alle die schon Kinder haben, wissen welche hohen Kosten beim ersten Kind fällig werden.
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Stimmungsmache
Boogieman
ZitatEs gibt genügend Menschen in Deutschland, die einfach nur faul sind und das schon seit längerer Zeit.
Bei solchen Pauschalurteilen fällt mir nur eines ein: Ein gesundes Vorurteil erleichtert Entscheidungen ungemein!
Das gilt wohl auch für entsprechende Stellungnahmen hier!

Aber leider beweist auch Du erneut, dass die "Saat" von RTL und Co. zunehmend aufgeht .... :mad:
So lange sich nämlich die "Kleinen" zunehmend gegenseitig "anpixxen", können die "Großen" beruhigt so weiter, übrigens fast ungestört, die Allgemeinheit "Abkochen"! :confused:
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Zitat
Original geschrieben von Boogieman
Dadurch hätten die Leute im Osten allerdings einen Vorteil, weil da einiges doch noch billiger ist als bei uns. Mieten, etc. (ein Kaffee oder ne Cola kostet da gerade mal zwischen 1 und 1,50 €)
Grossstädte haben immer ihr eigenes Preisgefüge, aber ich denke in einer Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern, eine durchschnittliche Wohnung mit so zwei bis drei Zimmern, ist in einem neuen Bundesland auch nicht günstiger zu bekommen als in einem alten Bundesland.Ausserdem werden ja die Mieten im ALG II eh gesondert berücksichtigt.
Und bei grösseren Ketten wie Aldi, Netto, Galeria Kaufhof, newyorker, oder die Frauen bei Pimkie und Orsay, Mediamarkt, Saturn, McD und Burger King, ... zahlt man überall das Gleiche.
Und in der Gastronomie sind die Preise zwischen Ost und West auch nicht soviel unterschiedlich.
Und wenn man wirklich so kleinlich sein wollte, dann müsste ein ALG II Empfänger in Kerpen auch weniger bekommen als ein ALG II Empfänger in Köln.
ZitatOriginal geschrieben von Boogieman
Ich denke das wäre nicht so geschickt. Gerade bei Studenten würde es das "Spaßstudium" mit völlig berufsfremden Studienfächern fördern. Bei Schülern könnte es die Nullbock-Phase, die sie meistens in diesem Alter ebenfalls haben auch fördern. Das wäre IMHO ebenfalls kontraproduktiv.
Natürlich muss man Studenten nicht ein Luxusleben finanzieren, aber ich denke das 1,35 fache des ALGII Satzes wäre durchaus fair.Viel wichtiger als der Bafögsatz ansich wäre allerdings der Vermögensfreibetrag, den mit den aktuellen 5.200€ ist es nicht möglich vernünftige Rücklagen zu bilden. Wenn jetzt ein Student einem Nebenjob nachgeht (vielleicht auch nur um zusätzliche Erfahrungen zu sammeln), und sich legal verhalten will, ist er ja gezwungen das Geld sofort zu verbrauchen, und kann keine Rücklagen bilden. Ich denke der Freibetrag müsste schon kräftig angehoben werden.
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