Strategie von O2 - wohin geht die Reise?

Jaja: "Wir haben schon einen hohen ARPU - wir sind Premium (und können uns nicht leisten das mit günstigen Tarifen wieder zu zerstören). Außerdem sind wir hip - und alleine, wenn ein Großteil der zukünftigen Akademiker bei uns bleibt, haben wir auch in Zukunft ohne viel zu verändern ein ganz gutes auskommen. Außerdem haben wir mit Genion das bisher einzige Nischenprodukt, welches den Übergang vom Festnetztelefonieren auf den zukünftigen Telefonieschwerpunkt Mobilfunk angenehm und einfach macht."

So leid es mir tut - eine solche Einstellung könnte ich auch angesichts der letzten Veränderungen auf dem Markt (Preiserhöhung Genion, Preissenkung und neue Modelle des Restes - besonders Einheitspreisdiscounter, Simyo und Base) immer noch unterschreiben.

@newage_o2: Das mit dem D1-Roaming sehe ich kritischer... Für meinen Teil werde ich bei Abschaltung dessen mit wehenden Fahnen zum dann wohl mindestens ähnlich ausgebauten Netz eplus wechseln. Es sei denn, ich brauche den Festnetzersatz zu der Zeit dann noch. Aber mal abwarten, wie es kommt, bei den Überlegungen reden wir über Jahre. Außerdem glaube ich nicht, dass o2 in absehbarer Zeit die Flächenabdeckung von eplus toppen kann. Was will man an dem schlechtest ausgebauten Netz dann Premium nennen? Ich glaube eher, dass man die D1-Nutzung stufenweise anders tarifiert, bzw. immer mehr Optionen auf o2-Nutzung beschränkt.

Loop alltime, ist mit ziemlicher Sicherheit vor dem Markteeintritt von simyo konzipiert worden. Der Stichtag 1.7. wurde bereits im Mai im online-Portal sichtbar. Die "19-cent"-Plakate sind so gestaltet, als sei es eine Sensation, was es zu diesem Zeitpunkt allein vom Minutenpreis her nicht mehr war.
Aber genau genommen, liegt darin die crux. Simyo hat eine Geschäftsidee kaputt gemacht: Daß man mit einer Prepaid-Karte ein Handy bekommt!!! Wenn es tatsächlich darauf hinauslaufen sollte, daß auch im Prepaid-Bereich Minutenpreise die deutlich über 20 cent liegen nicht mehr akzeptabel erscheinen (was vor einem halben Jahr noch als absurd gegolten hätte), wird es auf absehbare Zeit keine Handy mehr zu prepaid-Karten dazu kaufen.
Wer mit einem Loop-handy zufrieden ist und keine Packs irgendeiner Art braucht, fährt mit loop-alltime-clever über besser und flexibler als mit den active-Verträgen...
Die einzigen Chance die Prepaid-Handy-Idee zu retten, ist es eben einen Umsatz mit einer Mindesaufladung zu sichern oder hohe Minutenpreise dadurch aktzeptabel erscheinen lassen durch extrem günstige Preise an anderer Stelle (Weekend-Packs etc, sms-Preis). Sowas hatte ich als echte Reaktion von o2 auf simyo erwartet... kommt vielleicht noch/bald.

Zitat

Original geschrieben von uwm Nach "Premium" hört sich das für mich nicht an .... und die letzte echte Innovation (homezone) ist auch schon ein paar Tage her...

Multicard und WAP-Flat sind weiterhin konkurrenzlose Innovationen, welche beide nach der Homezone eingeführt wurden.

Hohe ARPU hin oder her - Herr Gröger hat auf einer der letzten Pressekonferenzen die Präsentation der Quartalsbilanzzahlen eingeleitet mit der Feststellung, daß der Mobilfunkmarkt nun eindeutig in eine Phase getreten sei, die von Marktsättigung, Verdrängungswettbewerb und Preisdruck gekennzeichnet sei. In der anschließenden Präsentation der neuen Genion-Tarife fiel so oft das Wort "Signalpreis", daß ich mich ernsthaft gefragt habe, ob die noch ganz knusper sind. Übersetzt heißt Signalpreis ja nix anderes als Lockmittel. Schön, daß es vom Chef selbst besätigt wird: Kundenverarschung. Ein Preis billig, beim Rest wird abgezockt. Die neuen Tarife gingen im Mittel ja auch nicht runter sondern rauf.
Vielleicht sollte man alle Tarifentscheider und Betonköpfe mal daran erinnern, daß "faire, transparente Tarife" und "Signalpreise" sich einander ausschließen.

Wenn Herr Gröger vom Premium-Netz spricht, dann spricht der damit wohl die Aktionäre an: ARPU, Kundenzahlensteigerung, Renditesteigerung. Wobei Aktionäre bei T-Mobil und Vodafone in Bezug auf Umsatzrendite dann doch wieder anderes gewohnt sind.
Premium ist auch die massive Werbung. In der breiten Masse ist das gut fürs Image.

Hier bei TT hat man Einblick in die Tarife und die Technik - da ist o2 schon lange nicht mehr billig, nur noch unter Umständen preiswert, und die Faustformel, nach der auf eine Störung bei D1/D2/E+ fünf Störungen bei o2 kommen, gilt auch immer noch. Das komplexere Homezone/Multicard-Flickwerk kann nicht permanent als Entschuldigung herhalten, irgendwann müsste das doch mal repariert sein (und wenn sie schon dabei sind, ne Cost-Control einbauen).
Das "Schönwetternetzphänomen" müsste auch schon jeder mehr-als-Gelegenheits-Telefonierer erlebt haben. Exemplarisch die Unwetter vor rund einer Woche: mit dem ersten Krachen und Donnern ist das Netz weg und das Handy klammert sich an D1. Aber auch in der ungestörten o2-Home-sweet-Homezone kommen Anrufe auf die Homezone zu oft erst im zweiten Versuch an, und wenn die Verbindung mal steht bricht sie zu oft irgendwann einseitig ab (einer kann den anderen noch hören, aber umgekehrt nicht mehr).

Was dem Kunden vom Premium bleibt: der Preis.

Wer sich im Verdrängungswettbewerb dem Preiskampf nicht stellen will, der geht aber unter. Öttinger hat im Biermarkt auch kräftig aufgeräumt - ganz ohne "Premium". Aldi, Lidl, H&M - der Durchschnittsbürger hat kein Geld mehr für "Premium", und sogar "Besserverdienende" sind preisbewußt geworden und schämen sich nicht, im Aldi einzukaufen.

Lang- oder sogar mittelfristig ist weder im Mobilfunk noch im Festnetz mit Sprachtelefonie Geld zu verdienen. Der VoIP-Zug ist gerade erst angerollt, doch schon jetzt brechen dem rosa Riesen Milliarden (!) weg. o2 sollte sich, wie auch die anderen Anbieter, darauf einstellen.
Wenn die weiterhin versuchen, krampfhaft "Premium Content", "Premium Dienste" und Services, die keiner braucht (z.B. das total gehypte push2talk, gibts da wirklich ein sinnvolles Anwendungsszenario für 08/15-Privatnutzer? Der GSM-CB-Funk hat sich in den USA auch nur über den Preis durchgesetzt), für viel Geld zu verkaufen, werden sie den Karren gewaltig an die Wand fahren. 40% Umsatzrendite und mehr sind nicht auf Dauer zu halten.

In 10 Jahren möchte ich meine Bits und Bytes ungehemmt durch den Äther schieben, unabhängig von der Aufschrift VoIP, email (sms/mms braucht dann eh keiner mehr, wenn jedes Handy ne IP hat), WWW, VPN etc.
Dann zählen nur noch Preis und Geschwindigkeit (Bandbreite). Hoffentlich.
Die Farbe der SIM-Karte (magenta, rot, grün, blau) ist mir dann auch egal.

Zitat

Original geschrieben von Hadraniel
In der anschließenden Präsentation der neuen Genion-Tarife fiel so oft das Wort "Signalpreis", daß ich mich ernsthaft gefragt habe, ob die noch ganz knusper sind. Übersetzt heißt Signalpreis ja nix anderes als Lockmittel. Schön, daß es vom Chef selbst besätigt wird: Kundenverarschung. Ein Preis billig, beim Rest wird abgezockt. Die neuen Tarife gingen im Mittel ja auch nicht runter sondern rauf.
Vielleicht sollte man alle Tarifentscheider und Betonköpfe mal daran erinnern, daß "faire, transparente Tarife" und "Signalpreise" sich einander ausschließen.

Dieser Argumentationskette kann und will ich nicht folgen. Ein Signalpreis ist ein besonders günstiger Preis. Die wird erst durch den Kunden zur Kundenverarschung, der wegen der beworbenen 3 cent einen Tarif wählt, der nicht zu ihm paßt. Ich hingegen fühle mich nicht verarscht, weil ich froh bin, daß mir ein Signalpreis, der zu meinem Telefonieverhalten paßt, angeboten wird, weil ich lieber für 3 cent als für 19 cent telefoniere. Ein Signalpreis ist ein Angebot: Wenn es jemand wählt, obwohl es nicht zu ihm paßt, ist das seine eigene Schuld.
Die 19 cent sind ebenso ein Signalpreis. Sie sind ausgesprochen transparent, man könnte sie aber ebenso als "unfair" bezeichen, sind doch Gespräche ins Festnetz und ins eigene Netz verhältnismäßig überteuert. Die 19 cent in alle Netze sind ebenso eine Mischkalkulation wie die 3 cent ins eigene oder ins Festnetz. Das ist aber nicht nur im Mobilfunk so: Jede Tasse Kaffe in einem Café ist Deiner Logik zufolge eine Unverschämheit...

Diese ganze Debatte über Verschlechterung, Faire Preise...

Was haben die mit neuen Genion Tarifen erreicht:
Früher habe ich einfach mit Genion telefoniert ohne großartig nachzudenken, jetzt mache ich das gleiche mit Callback über "sip snip" und es geht sogar um 5 mal billiger (aus der HZ, über mobil und Auslandstelefonate mache ich lieber keine Kalkuklation :D) Ob o2 was davon bekommt bei meinem Card-Vertrag für 5 Euro GG mit 5 Euro Gesprächsguthaben, bezweifle ich, also es ist nur die Frage der Zeit, dass keine Freaks wie wir :p das gleiche machen...
Wer sucht der findet!

Zitat

Original geschrieben von skuti
Diese ganze Debatte über Verschlechterung, Faire Preise...

Was haben die mit neuen Genion Tarifen erreicht:
Früher habe ich einfach mit Genion telefoniert ohne großartig nachzudenken, jetzt mache ich das gleiche mit Callback über "sip snip" und es geht sogar um 5 mal billiger (aus der HZ, über mobil und Auslandstelefonate mache ich lieber keine Kalkuklation :D) Ob o2 was davon bekommt bei meinem Card-Vertrag für 5 Euro GG mit 5 Euro Gesprächsguthaben, bezweifle ich, also es ist nur die Frage der Zeit, dass keine Freaks wie wir :p das gleiche machen...
Wer sucht der findet!

Und ich rufe mit E+ Prof ohne GG für 3 Cent ins Festnetz an und aus der Homezone via Rufumleitung per E+ mein eigenens Handy für 3 Cent, welches zum Ziel-o2-Handy umgeleitet wird an, also auch 3 Cent.

Dass ich damit sogar günstiger als die Insideoption bin, ist das eine. Aber man muss jedesmal "umswitchen" und nicht jeder kennt solche Tricks bzw. hat Lust das immer einzustellen.

Es kommt darauf an, wie viel man telefoniert. Für 1-5 Minuten Gespräche rufe ich auch direkt (dafür habe ich auch 5 Euro Gesprächsguthaben), aber alles andere bitte ohne mich... 7 cent sind wirklich zu teuer, ich hatte ganz am Anfang mal ein Gespräch 1,5 Stunden für über 6 Euro

Zitat

Original geschrieben von UdoAusBerlin
Ein Signalpreis ist ein besonders günstiger Preis.

Die wird erst durch den Kunden zur Kundenverarschung, der wegen der beworbenen 3 cent einen Tarif wählt, der nicht zu ihm paßt.
[..]
Die 19 cent in alle Netze sind ebenso eine Mischkalkulation wie die 3 cent ins eigene oder ins Festnetz. Das ist aber nicht nur im Mobilfunk so: Jede Tasse Kaffe in einem Café ist Deiner Logik zufolge eine Unverschämheit...

Da fehlt etwas: Ein Signalpreis ist ein besonders günstiger Preis auf Kosten der anderen Preise eines Tarifs. Ist sehe nicht, wo eine Fehlwahl eines Tarifs zur Kundenverarschung wird - der Tarif als solcher ist Kundenverarschung sobald Mischkalkulation gefahren wird. Die Mischkalkulation ist - bei so großen Unterschieden der Tarifmerkmale - das Problem.

BMWMobil: 3ct ins Festnetz und 45ct zu Handys? Da nimmt man ne Simyo dazu. Umgekehrt Simyo: 19ct ins Festnetz? BMWMobil dazu.
Die berühmten Minutenpaketen sind gleich doppelte Verarschung, denn den theoretischen Paketpreis erreicht man nur bei optimaler Ausnutzung und selbst daß ohne den Verschnitt durch Taktungsverluste zu berücksichtigen - und Mehrminuten kosten deutlich mehr, obwohl Mehrabnahme im restlichen Geschäftsleben üblicherweise extra rabattiert wird.

Wer ausschließlich zum Festnetz oder zum Handy telefoniert, der wird mit den einzelnen Produkten glücklich. Ansonsten wird man halt zum Rosinenpicken gezwungen. Schade, daß da keiner auf die Idee kommt, auf Signalpreise zu verzichten und 5ct ins Festnetz und 25ct zu Handys anzubieten. Bei diesem geringen Preisaufschlag gegenüber den Signalpreisen verzichtet mancheiner doch aufs Rosinenpicken und genießt den Komfort, nur noch eine einzige SIM-Karte zu nutzen.

Oder um nochmal auf faire, tansparente Tarife zurückzukommen:

Tarif 1)
Merkmal A zum EK
Merkmal B zum EK+250%

Tarif 2)
Merkmal A zum EK+30%
Merkmal B zum EK+30%

Tarif 1 ist mit Signalpreis, Verarschung, nicht fair - und nicht transparent, wenn man (wie heute üblich) nen Sternchenhimmel dranhängt.
Tarif 2 ist fair, transparent - und gibts in dieser Form leider nicht mal annähernd auf dem Markt.

Was hat die Tasse Kaffe mit Mischkalkulation zu tun? Wenn es darum geht, daß in der Gastronomie die Getränke relativ viel teurer sind als das Essen: ja, das ist in meinen Augen in der Tat eine Unverschämtheit und nichts anderes.
Warum soll ich für ein Glas Wasser den Betrag zahlen, für den ich im Supermarkt einen halben Kasten (oder mehr) bekomme? Da bleib ich lieber durstig und zahl überhaupt nix. Ich bekomme da nichtmal ein schlechtes Gewissen bei, auch wenn es usus ist, in einem Restaurant oder einem Cafe/Bistro etwas zu trinken."Etwas zu trinken?" - "nein danke!". Tut gar nicht weh.

Zitat

Original geschrieben von Hadraniel

Oder um nochmal auf faire, tansparente Tarife zurückzukommen:

Tarif 1)
Merkmal A zum EK
Merkmal B zum EK+250%

Tarif 2)
Merkmal A zum EK+30%
Merkmal B zum EK+30%

Tarif 1 ist mit Signalpreis, Verarschung, nicht fair - und nicht transparent, wenn man (wie heute üblich) nen Sternchenhimmel dranhängt.
Tarif 2 ist fair, transparent - und gibts in dieser Form leider nicht mal annähernd auf dem Markt.

Was hat die Tasse Kaffe mit Mischkalkulation zu tun?

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Die Frage verstehe ich nicht. Du gibts die Antwort doch selbst. Ich denke schon, daß das Problem ein wenig beim Kunden selbst liegt: Er akzeptiert offensichtlich Preise, die als unvermeidbar gelten (so wie eben die Tasse Kaffee im Kaffee) und als klassischerweise teuer (so wie bisher Primetime- und Fremdnetzgespräche im Mobilfunk) und fühlt sich durch Signalpreise angezogen (3 ct/19 ct, Kaffee und Kuchen zusammen zum Schnäppchenpreis von 3 Euro;)). Es nahezu allen Branchen und Bereichen läßt sich Tarif 1 schlechter verkaufen als Tarif 2.
Mir wäre Tarif 2 auch lieber! Wobei nur 30% Aufschlag sicherlich nur bei einer recht hohen Grundgebühr profitabel wäre. Warum allerdings nicht mal ein Netzbetreiber auf die Idee kommt einen 24/7 - Tarif (24 cent mobil, 7 cent festnetz und netzintern) auf den Markt zu bringen weiß ich auch nicht so recht, zumal 24/7 ja insgesamt ein gutes werbewirksamen Signaltarifmodell wäre...

Zitat

Warum allerdings nicht mal ein Netzbetreiber auf die Idee kommt einen 24/7 - Tarif (24 cent mobil, 7 cent festnetz und netzintern) auf den Markt zu bringen weiß ich auch nicht so recht, zumal 24/7 ja insgesamt ein gutes werbewirksamen Signaltarifmodell wäre...

Redest Du nicht zufällig von Relax Tarifen:
Minuten je nach Telefonverhalten, Flatrate in 2 Vorwahle und über Localeinwahl für max. 2 cent ins Festnetz Bundesweittelefonieren, wenn Deine Freiminuten alle sind wiederum über einwahl für 25 cent mobil weitertelefonieren. Ist aber ein wenig umständlich die Nummern zu merken Dafür aber super netz von T-D1