Das fliegende Spaghetti Monster

Und wieder etwas das niemanden interessiert und kein Mensch braucht.

PS: Du weißt schon wie Wikipedia funktioniert? Es ist nicht besonderes wenn dort etwas über diese "Gemeinschaft" geschrieben steht.

Also ich finde die Idee genial, schon allein deswegen:

Auf gläubige Pastafaris warten im Himmel unter anderem ein Bier-Vulkan und eine Stripbar.

:top:

Sehr schön auch die subtile Art und Weise, den wirklich kaputten Leuten (die, die gerade versuchen, in den USA die Schöpfungstheorie neben (oder am besten anstelle) der Evolutionstheorie obligatorisch zu unterrichten) einen Spiegel vorzuhalten:

We are willing to pay any individual $250,000 if they can produce empirical evidence which proves that Jesus is not the son of the Flying Spaghetti Monster.

ROTFL!

Das Ganze zeigt halt einfach, was jeder intelligente Mensch eh weiß: JEDE Religion ist gleich gut - oder gleich schlecht, und allen Göttern, an die jemals irgendwo irgend jemand geglaubt hat, ist gemeinsam, dass sie empirisch genauso wenig beweisbar sind wie das FSM.

Dass sich solche (und andere vergleichbare) Ideen in den USA entwickeln, wo fundamentalistische Christen in beängstigender Weise auf dem Vormarsch sind, verwundert kaum.

Macht man sich damit über etablierte Religionen ein wenig lustig? Wahrscheinlich...

Finde ich das gut? Unbedingt! :top:

Re: Das fliegende Spaghetti Monster

Zitat

Original geschrieben von butchooka
in den USA hat einer in Anlehnung an die Leute,die die Evolutionstheorie als kompletten Unsinn abstempeln und jetzt versuchen Ihre Religion an den Schule unterrichten zu dürfen ne eigene Religion gegründet:

Nein, es geht nicht (direkt) um die Schöpfungstheorie, da ist die Sache klar was öffentliche Schulen angeht.

Es geht darum, dass man versucht hat die Lage zu umgehen indem man sich auf sog. ID (Intelligent Design) "Theorien" zu stützen, die man durch Lobbydruck versucht hat als alternative wissenschaftliche Theorie darzustellen. Frei nach dem Motto: Evolution und ID sind ja beides nur "Theorien", daher solle man beides unterrichten, damit jeder seine Schlüsse ziehen kann. Das ist natürlich totaler Schwachsinn, da man sich hierbei lediglich zu nutze macht dass Theorie eine umgangssprachliche und eine wissentschaftliche Bedeutung haben, die sehr, sehr unterschiedlich sind.
ID ist natürlich nicht mal ansatzweise wissenschaftlich. Sehr schön und auch für Laien verständlich bringt es M.E. dieses Op-Ed Stück aus der NYT auf den Punkt:

http://www.edge.org/3rd_cultur…tt05/dennett05_index.html

Wer sich näher damit auseinandersetzen will, wie so etwas absurdes überhaupt so "ernstgenommen" werden konnte (schließlich hat sich selbst Bush öffentlich dafür ausgesprochen), dem empfehle ich diese hervorragende Buch:

http://www.creationismstrojanhorse.com/

Etwas ähnliches ist nicht nur im "Land der unbegrenzten Möglichkeit" möglich, sondern halte ich prinzipiell auch in Europa für möglich, wobei die grundsätzlich anti-religiösere Haltung hier die Sache vermutlich etwas schwerer machen würde. Aber wenn man sieht wie unkritisch die Papst-Euphorie von den Medien erzeugt und getragen wurde, dann läßt einen das schon nachdenklich werden. Die prinzipielle Darstellung von Wissenschaft in den Medien (die ein entscheidender Faktor ist) ist im alten Europe jedenfalls genauso schlecht wie in den Staaten. Eine gute Quelle dazu übrigens (für dort, nicht hier):

http://www.badscience.net/

Zitat

Das ganze gestützt durch eine Statistik die besagt, dass die immer weniger werdenden Piraten auf den Weltmeeren daran schuld sind, dass sich die Erde erwärmt

Das soll wohl zeigen wie lächerlich es ist, Korrelation mit Kausalität zu verwechseln. Nichtsdestoweniger hat man hier tatsächlich mehr wissenschaftliches Beweismaterial zusammengetragen (wenn auch ohne jegliche Aussagekraft), als ID-Befürwörter.

Wie im Wikipedia Artikel steht, ist die Idee an sich nicht so neu und in anderer Form (bspw. das Invisible Pink Unicorn aus Usenet-Zeiten) schon länger dagewesen. Das herausragende hier, dürfte der anfängliche Hype und der direkte Bezug auf die politischen Geschehnisse in Kansas sein. Soll mir aber Recht sein, die Aktion verdient sicher jede Aufmerksamkeit, könnte sie doch Einfluß nehmen auf echte politische Geschehnisse (die bei falscher Entscheidung erhebliche Folgen nach sich ziehen könnten).

Immerhin stellt man die Behörden in Kansas nun vor die Aufgabe zu rechtfertigen, warum man ID als wissentschaftl. Theorie akzeptieren und im Unterricht lehren solle, ohne dabei FSM zu akzeptieren.

Mir persönlich gefällt in diesem zusammenhang auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Falling

Intelligent Falling als Alternative Theorie zur Erklärung von Schwerkraft - ist ja beides unsichtbar, also warum sollte das eine glaubwürdiger als das andere sein...

Damit wird alles bisher dagewesene in Frage gestellt.. Stammen wir alle von einem Spaghetti-Monster ab?

Ernst beiseite.

Eigentlich ein sehr guter Beitrag um, wie BB007 bereits sagte, auszudrücken, dass eine Religion nicht gewertet werden kann (Wens interessiert: Die Ringparabel in dem Werk "Nathan der Weise" von Gotthold Eprahim Lessing veranschaulicht dies auch.)

Verschiedene Schöpfungsgeschichten sind alle gleich abstrakt, beispielsweise entstanden nach den Aborigines die Felsen in Australien mithilfe einer Schlange, die Menschen isst und aus den Knochen Stiene bildet...
Und ob nun Gott oder ein fliegendes Spaghettimonster die Welt erschaffen hat, ist mitunter ja auch egal bzw. Glaubenssache.
Ich persönlich glaube an den Humanismus, der versucht mithilfe wissenschaftlicher Daten und Fakten die Evolutionstheorie zu verfeinern.
Aber nun wieder BTT.

Kurz die Situation rekapitulieren:
-Um die Globale Erwärmung zu verhindern, müssen wir mehr Piraten rekrutieren, ein ganz neuer Arbeitsmarkt eröffnet sich (oder wer am besten metzelt..)
-Spaghettis sind Göttlich
-Bier ist himmlisch
-Der Besuch von Stripbars ist keine Sünde

Alles in allem, ich finde es bemerkenswert, dass jemandem eine solche Idee in den Sinn kommt, da das ganze doch ziemlich weit hergeholt ist.
Es zeigt auch auf, dass alle Religionen auf Vorstellungen basieren, ohne Beweise.
Es regt an mehr über ein die Religion zu diskutieren, da diese in der letzten Zeit immer mehr in den Vorschein rückt.

So nun aber Schluss.

Gruss
Gregory

Re: Re: Das fliegende Spaghetti Monster

Zitat

Original geschrieben von Sencer
...
Etwas ähnliches ist nicht nur im "Land der unbegrenzten Möglichkeit" möglich, sondern halte ich prinzipiell auch in Europa für möglich, wobei die grundsätzlich anti-religiösere Haltung hier die Sache vermutlich etwas schwerer machen würde. Aber wenn man sieht wie unkritisch die Papst-Euphorie von den Medien erzeugt und getragen wurde, dann läßt einen das schon nachdenklich werden. Die prinzipielle Darstellung von Wissenschaft in den Medien (die ein entscheidender Faktor ist) ist im alten Europe jedenfalls genauso schlecht wie in den Staaten.
...

Naja, einen wesentlichen Unterschied sehe ich darin, dass in den USA die Kirchen anders organisiert sind - die katholische Kirche spielt keine so große Rolle wie hier und es gibt auch keine "offizielle" evangelische Kirche wie hier die EKD. Die Stimmung mit ID kommt afaik vor allem aus dem evangelikalen Lager, d.h. Freikirchen wie Baptisten und ähnliche. Die verbreiten sich auch hier ein wenig mehr (so zumindest mein Eindruck), haben aber längst nicht die Stellung wie in den USA. Und da sich dort jede Gemeinde selbst finanzieren muss (also nix Kirchensteuer) hocken da dann auch öfters die Fundis an der Basis rum. Da iss mir ein Fundi in Rom und weit oben in der Hierarchie dann doch irgendwie lieber - sich gegen Autoritäten aufzulehnen und sie zu unterlaufen fällt um vieles leichter als dem Gruppendruck zu wiederstehen...

Anyways...
Insgesamt halte ich das FSM auch für einen sehr guten und zugleich lustigen Zug, die nervenden "Creationists" mit ihren eigenen Mitteln vorzuführen :cool: Die ersten sind wohl auch schon - damit sie nicht selbst entlarvt werden - auf den FSM-Zug nich grad mit aufgesprungen, aber befürworten ihn - schließlich soll ja auch ihr an den Haaren herbeigezogenes "ID" weiter in den Schulen gelehrt werden.

Kreationsimus ist ne schwierige Sache. Der Ansatz ist der verkehrte.

Zitat

Und ob nun Gott oder ein fliegendes Spaghettimonster die Welt erschaffen hat, ist mitunter ja auch egal bzw. Glaubenssache.

Ich denke das dem nicht so ist. Letztlich geht doch mit der Evolutionslehre, die zweifelsohne eine Theorie ist, auch einher das Menschen genauso die andere Seite kennenlernen müssen. Der Kreationsmus stellt leider die falsche Richtung dar. Aber ein vernünftiges auseinandersetzen mit Gott sollte den Kindern/Schülern möglich sein. Es ist nun mal leider unumstritten, dass immer weniger Menschen an Gott glauben, und immer mehr keine Moralvorstellungen haben. Woher sollen sie sie auch bekommen? Wenn die Eltern schon keine mehr haben, bekommen Kinder auch keine mehr.

Die Evolutionstheorie ist umstritten, das ist klar. Das sie interessante Denkansätze hat, ist vernünftig, aber sie erklärt nun mal nicht das Leben und es gibt auch noch viele Zweifel. Viele erkennen nur keine Zweifel an und erklären es als lächerlich, weil es eben modern ist an die Evolution zu glauben. Wer hat schon den Mut heute anders zu sein? Ich hab damals im Unterricht schon oft genug gemerkt, wie alle schön fleißig mitnicken. Stellt man dann aber ne Frage, kommt auch ein Biolehrer schnell ins wackeln und auf einmal fangen auch die anderen Schüler mal an nachzudenken.

Eine sehr interessante Seite dazu:
http://www.evolutionsschwindel.com/

Trotzalledem halte ich natürlich nichts von dem Spaghettifressenden Monster, weil sie es nur schafft die Extremen lustig zu machen, sich aber nicht logisch mit ihnen auseinanderzusetzen.

Zitat

Original geschrieben von AdministratorDr
Es ist nun mal leider unumstritten, dass immer weniger Menschen an Gott glauben, und immer mehr keine Moralvorstellungen haben. Woher sollen sie sie auch bekommen? Wenn die Eltern schon keine mehr haben, bekommen Kinder auch keine mehr.

Seit wann ist denn Moral zwingend von Religion abhängig?
Von den scheinheiligen Moralaposteln, die sonntags brav in die Kirche rennen, reden wir besser erst gar nicht.

Zitat

Original geschrieben von Mariposa
Seit wann ist denn Moral zwingend von Religion abhängig?
Von den scheinheiligen Moralaposteln, die sonntags brav in die Kirche rennen, reden wir besser erst gar nicht.

Das sind aber nun mal nicht die einzigsten. Wie so oft werden genau die "braven Sonntagsgänger" dafür hingehalten, das man eine Moral besitzt ,frei nach dem Motto:
Moral = braver Kirchengänger.

Aber dem ist nicht so. Die Religion vermittelt aber nun mal eine Moralvorstellung (die unabhängig vom Kirchengang stattfindet), wie man mit seinem Mitmenschen umgeht. Wenn man von selber so handeln würde, kein Problem. Aber das ist eben sehr sehr oft nicht mehr der Fall.