Erhöhung von MwSt und Rentenversicherungsbeitrag ab 2007 - was sagt ihr dazu?

  • Also IMO müsste der Staat endlich mit Strukturreformen anfangen, bevor er wieder an der Steuerschraube dreht. Es gibt wirklich genügend Milliardengräber in diesem Land, die angegangen werden müssen. Bei den Themen wie Rente, Bundesagentur für Arbeit, Bürokratieabbau allgemein, Steuergesetzgebung etc. werden seit Jahren keine Änderungen vorgenommen. Wenn etwas geschieht, dann höchstens rein kosmetischer Natur - damit man sich als Reformer präsentieren kann.


    Meine Vorhersage für die MwSt Erhöhung: sie wird kommen, die Arbeitsnebenkosten fallen um zirka 1 -2 %. Gleichzeitig steigt die Inflation durch die MwSt Erhöhung und die Gewerkschaften fordern einen ausgleich und setzen ihn per Streik durch. Damit ist die Wirkung verpufft.

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


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  • Ganz so schlimm ist es ja nun auch wieder. Viele Dinge des täglichen Lebens sind ja "nur" mit 7% besteuert. Und dies soll meines Wissens nach auch so bleiben.
    Ärgerlich ist die Mehrwertsteuererhöhung halt bei grösseren Sachen wie Auto etc. Aber da wird sich die Industrie schon was einfallen lassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Die grösste Gefahr bei den Erhöhung der Umsatzsteuer ist, das sie die ohnehin schwächelnde Binnennachfrage noch stäker belastet. Bisher hatten wir immer nur Erhöhungen um 1%, was mit einer Erhöhung um 3% nicht zu vergleichen ist.


    Ich wundere mich auch, daß es nicht schrittweise passiert.

    Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber das grösste Problem in den Koalitionsverhandlungen ist, das es nur ums sparen geht, ...


    Derzeit geht es gar nicht ums sparen. Es geht darum wie man Geld in die Kasse bekommt.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Hightower2004
    Ich wundere mich auch, daß es nicht schrittweise passiert.


    Schonmal über die Kosten für Wirtschaft und Verwaltung einer derartigen Veränderung nachgedacht?

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Aber das grösste Problem in den Koalitionsverhandlungen ist, das es nur ums sparen geht, aber nicht wie man die nächste Legislaturperiode politisch gestalten will.


    So langsam klärt sich der Nebel: Wir sprechen offensichtlich die ganze Zeit über verschiedene Länder. Die Koalitionsverhandlungen des Landes, dessen Entwicklung ich mir Sorge betrachte, drehen sich nämlich so gut wie gar nicht ums Sparen, sondern nur darum, wo man noch mehr Geld aus der Tasche leiern kann, damit die "Hängematte" erhalten bleibt.


    Ach ja: das Land, von dem ich spreche, heisst Deutschland.

  • Was ist als Selbstständiger von der MwSt-Erhöhung halte hat vor allem Sebastian ja schon treffend beschrieben.


    Ich möchte noch hinzufügen, daß man damit den Wirtschaftsstandort D-Land eindeutig weiter unattraktiv macht. Wie soll ein Unternehmen in einem Land seine Produkte verkaufen wenn die Bevölkerung dort immer weniger Geld zur Verfügung hat? Da würde ich mich nicht ansiedeln wollen... :flop:


    Sparen - ja gerne, aber da wo es Sinn macht: ALG II/Sozialhilfe besser prüfen und vor allem wieder konditionieren (z.B. Jugendliche die zu Hause wohnen erhalten 150 € Essengeld statt 350 € Spielgeld), daran denken daß ein einzelner Eurofighter 250 Mio kostet, Umzüge von Regierungsstellen stoppen, etc.

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • Ich halte es mit dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung:


    Zitat

    Original: Jahresgutachten: 2005/06, Erstes Kapitel, S. 8
    ... Der Sachverständigenrat rät aber dringend davon ab, zu Zwecken der Haushaltskonsolidierung eine Erhöhung des Normalsatzes der Mehrwertsteuer im nächsten Jahr vorzunehmen. Eine Konsolidierung der Haushalte durch einen Abbau von Finanzhilfen und Steuervergünstigungen, zu denen auch die Umsatzsteuerbefreiung und die ermäßigte Besteuerung einiger Leistungen zu zählen sind, ist möglich. Wenn die Politik − selbst angesichts der Notlage der öffentlichen Haushalte − zu diesem Abbau nicht die Kraft aufbringt, wird ihr dies erst recht nicht zur Gegenfinanzierung einer Unternehmenssteuerreform oder einer Umfinanzierung in den Sozialversicherungen gelingen. Mit der vermeintlich bequemen Anhebung des regulären Mehrwertsteuersatzes zur Haushaltskonsolidierung wäre daher die Umsetzung dieser dringend gebotenen Reformen dauerhaft blockiert. Verglichen mit einer glaubwürdigen ausgabenseitigen Konsolidierung wäre eine solche Steuererhöhung auch mit Blick auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung kritischer zu bewerten. ...


    Man kann aber auch nicht behaupten, daß sich die künftige Koalition nicht an den Rat des Sachverständigenrates hält. Sie erhöhen die MwSt ja nicht nächstes, sondern erst übernächstes Jahr. :flop: :mad:


    Gruß


    muli

  • muli:


    Sehr guter Link! Habe mir gerade gestern erst einige Abschnitte des Gutachten durchgelesen und dabei nur gedacht, wüden die Politiker doch endlich mal auf diejenigen hören, die (zumindest mehr) Ahnung haben als sie selbst.
    Ich frage mich auch, warum die Politiker nicht aus der Geschichte anderer Länder lernen, dass in der momentanen Situation eine Steuererhöhung mehr Schaden als Nutzen stiftet?!


    Es ist einfach unglaublich, mit welcher Ignoranz die Politiker agieren. Wenn mein P&L negativ ist, dann sollte ich vllt. auch mal danach gucken, ob nicht etwa die Einnahmen zu niedrig sind, sondern die Ausgaben einfach zu hoch sind.... :rolleyes:


    cheers,
    autares

  • Vielleicht liegt es weniger an Erkenntnis, dass die Ausgaben zu hoch sind als vielmehr am Aufschrei:


    wenn man beispielsweise das Millionengrab "Zentrale der Bundesagentur für Arbeit" auflösen würde, hätten plötzlich einige Parteibücher keinen Job mehr. Auch könnten Verbände und Gewerkschaften nicht mehr auf Milliardensubventionen für irgendwelche Weiterbildungsmaßnahmen zurückgreifen. Und bevor man sich solche Proteste antut, erhöht man die MwSt doch lieber um einen halbes Prozentpunkt...

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


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  • In Hinblcik auf die Binnennachfrage wird es ein Desaster, auch in Hinblick auf die Reduzierung von Schwarzarbeit.


    Warum wird nicht härter bei Steuerschlupflöchern und bei Subventionen angepackt?


    Auch tun mir die Renter wirklich leid, einerseits werden die Renten durch die Nullrunden effektiv gekürzt, durch die ganzen Preissteigerungen auf der anderen Seite bleibt ihnen immer weniger zum leben. Ich finde das sehr unfair.
    Da die Rentner auch immer mehr werden werden es sich die Parteien nicht mehr leisten können gegen diese Wählergruppe so zu handeln

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