Allgemeine Fragen zu ISDN

  • Hallo allerseits,



    a) Ist ISDN eine deutsche Erfindung, wer hat es "erfunden"?



    b) Wieso gibt es bei der zulässigen IAE Anzahl eine Beschränkung auf
    12 Dosen pro S0 Bus? Mir erschließt sich der Sinn nicht. Wenn alle
    Dosen parallel an die entsprechenden Adern geschaltet werden, so
    ändern sich in der Schaltung doch keine physikalischen Größen
    (Widerstand, Strom, Spannung). Theoretisch sollte es doch möglich
    sein, 100 IAE am Bus zu betreiben, das Netz sollte trotzdem
    funktionieren?



    c) Terminierungsabschlusswiderstand: 100Ohm in der Praxis, welche
    Größe ist wirklich spezifiziert, meine 110Ohm?



    d) Sind Primärmultiplexanschlüsse heute noch gängig eingesetzte
    Anschlüsse oder wird mittlerweile etwas anderes verbaut?



    Danke!

  • a) ? glaube eher nicht


    b) es dürfen wohl mehr Dosen sein aber nicht überall mit Geräten bestückt


    c) es geht auch, wenn die Ltg nicht zulang ist, ohne Wiederstände


    da Wiederstände grundsätzlich nen Toleranzbereich haben liegt der Wert wohl nicht genau bei 100 Ohm


    d) PMXer werden da eingesetzt wo die herkömmlichen Leitungen knapp werden


    z.B. Neubaugebiet. Allerdings werden hier größtenteils analog Anschlüsse aufgeschaltet !!!! Es gibt auch welche für ISDN !!!! Aber spätestens wenn dsl auf den Anschluß kommt muß man runter vom Muxer

    Festnetz:ISDN C+S C(5) 16MB, T-Concept XI-720, Doorline, Speedbox 7170(w900v), 2x Gigaset SE551 als access point
    Mobil: Nokia N95 4G,

  • Re: Allgemeine Fragen zu ISDN


    Zitat

    Original geschrieben von ToAsTeR
    Hallo allerseits,


    a) Ist ISDN eine deutsche Erfindung, wer hat es "erfunden"?


    Danke!


    Moin,


    es dürfte zumindest europäisch sein. Fakt ist, das die Deutschen langezeit ihre eigenen Protokolle hatten, alte Karten/Anlagen kann man dahingehend noch umstellen.


    M.

  • ISDN ist eine europäische Entwicklung, die bereits Anfang der 1980er Jahre begann. Zur Anfangszeit wurde jedoch in jedem Land ein anderes Protokoll auf den Leitungen genutzt. Erst Ende der 1980er Jahre wurde dann DSS1, das sogenannte Euro ISDN eingeführt.


    Warum es nur 12 Dosen mit maximal 8 Endgeräten beim Mehrgeräteanschluss sein dürfen, kann ich allerdings auch nicht sagen. Könnte eventuell mit daraus entstehenden Kapazitäten oder Widerständen zu tun haben.


    110 Ohm stehen in der Spezifikation. Diese Widerstände sollen Reflektionen am Leitungsende dämpfen, um das Signal nicht zu stören.


    Primärmultiplexer setzt man in größeren Firmen ein, da sie 30 Sprachkanäle bieten. Gibt es auch nur als Anlagenanschlüsse. Jedenfalls ist mir bisher nicht bekannt, dass auch PMX als Mehrgeräteanschluss existiert.


    Zitat

    Original geschrieben von Superniete
    d) PMXer werden da eingesetzt wo die herkömmlichen Leitungen knapp werden


    z.B. Neubaugebiet. Allerdings werden hier größtenteils analog Anschlüsse aufgeschaltet !!!! Es gibt auch welche für ISDN !!!! Aber spätestens wenn dsl auf den Anschluß kommt muß man runter vom Muxer

    Das sind sogenannte Multiplexer. Primärmultiplexer dienen dazu, größeren Firmen ausreichend Sprachkanäle zur Verfügung zu stellen.


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Die Anzahl der betriebenen Endgeräte ist bewußt beschränkt. Dies hängt mit der Spannungsaufnahme der Endgeräte zusammen. ISDN Geräte werden durch den NTBA mit Strom versorgt. Bei bestimmten Endgeräten muß auch der NTBA an das Stromnetz angeschlossen werden, daher wird bei diesem auch ein Stromstecker mitgeliefert. Dies dient zu Stabilisierung des Stromes bzw. der Spannung.


    Der Primärmultiplexanschluß ist für Großkunden die bis zu 30 externe Verbindungen gleichzeitig nutzen wollen. Er besitzt 30 Kanäle, einen Steuerkanal und eine zusätzlichen Synchronisationskanal. Dieser Anschluß ist ausschließlich als Anlagenanschluss erhältlich, und kostet monatlich 287,78 Euro inkl. Umsatzsteuer.

  • Zitat

    Original geschrieben von VFBler
    Die Anzahl der betriebenen Endgeräte ist bewußt beschränkt. Dies hängt mit der Spannungsaufnahme der Endgeräte zusammen. ISDN Geräte werden durch den NTBA mit Strom versorgt. Bei bestimmten Endgeräten muß auch der NTBA an das Stromnetz angeschlossen werden, daher wird bei diesem auch ein Stromstecker mitgeliefert. Dies dient zu Stabilisierung des Stromes bzw. der Spannung.
    [...]


    Falsch!
    Die Beschränkung der Anzahl der ISDN-Endgeräte an einem ISDN-Bus (Point-to-Multipoint) hängt damit zusammen, dass im ISDN-Protokoll nur acht Endgeräte adressiert werden können.


    Mit der Speisung hat das nichts zu tun.
    Die Beschränkung der Endgeräte auf meist 2 oder 3 Endgeräte ohne eigene Speisung (Netzgerät) dagegen ist tatsächlich auf die begrenzte Speisung (Energieversorgung) des ISDN-Ports zurückzuführen.
    Es spricht aber nichts dagegen, bis zu acht ISDN-Endgeräte an einen ISDN-Bus anzuschließen, die eine eigene Energieversorgung haben.



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Hi,


    die urspüngliche, und ich denke berechtigte, Frage war doch: Warum max 12 Dosen am Bus und nicht 100? Ich vermute es geht einfach um EMV Einflüsse auf offene Leitungsenden wenn eben auf 92 Anschlusspunkte kein Endgerät aufgesteckt ist.
    Zusätzliche Frage: Warum nur 8 Engeräte, (unabhängig von Adressierungsmöglichkeiten und vorausgesetzt natürlich ausreichende Speisung)? Ich kann doch auch bei mehreren Endgeräten die gleiche MSN einstellen wenn mir eine direkte Adressierung gleichgültig ist. Ausserdem gibt es doch Leitungen auf denen 10 MSN zur Verfügung stehen, also auch 10 Endgeräte adressiert werden könnten? :confused:


    Gruß


    octo32

  • Zu den 12 Dosen:
    Die EMV wäre die einzige Begründung, die mir einleuchten würde.
    Für Laien: Jede Dose hat offene Drahtenden, in welche der Stecker vom Endgerät eingestekt wird. Diese wirken wie eine Antenne, fangen Störsignale ein und können so das ISDN-Signal negativ beeinträchtigen.
    Evtl. könnten kapazitive Probleme der UAEs/IAEs hinzukommen, das wurde weiter oben schon erwähnt.


    Zu den 8 Endgeräten:
    Den Endgeräten wird eine TEI zugeordnet. Dies TEI ist die Schicht-2-Adressierung der Endgeräte. In der Regel wird die TEI von der Vermittlungststelle (oder am int. S0 von der TK-Anlage) zugeordnet, davon bekommt der User nichts mit.
    In seltenen Fällen wird die TEI im Endgerät fest vorgegeben.
    Es sind zwas 60 (64) TEIs verfügbar, aber nur acht sind auf einem Bus händelbar.
    Diese TEI hat nichts mit der MSN zu tun.



    Bess demnähx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

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